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"Pass auf, wenn der betrunken ist, ist er noch schlimmer!"~Melina Reiter

Phil P.O.V

Ich fasse es nicht! Nach all den Jahren war er immer noch derselbe Feigling wie damals. "Störe ich?" Jakob stand an der Wand gelehnt, als ich an ihm vorbei lief. Ich versuchte mich wieder zu beruhigen und schüttelte den Kopf. "Wie viel hast du mitgehört?" fragte ich. "Nichts, wenn du so fragst." antwortete Jakob. "Den letzten Satz. Ich kam gerade erst her, weil du so lange gebraucht hast." Inzwischen hatte auch Tylor sich wieder gefangen. "Dein Freund?" fragte er. "So in der Art." Jakob reichte ihm die Hand. "Mein Kumpel ist ein großer Fan von dir geworden. Er sagt, du seihst ein Ikon!"

Charmant lächelte Jakob. "Es freut mich, die Familie von Phil kennen zu lernen. Er erzählt ja sonst nie was von sich." Entschuldigung? Ich stehe immer noch hier. "Ich hoffe, man sieht dich ebenfalls an diesem Familientreffen. Es ist gut, schon mal gut, ein paar Gesichter im voraus zu kennen." fügte Jakob völlig unbeschwert hinzu. "Du wirst ebenfalls kommen?" fragte Tylor. "Ja, ich hab mich wirklich gefreut, als Phil mir davon erzählt hat." antwortete Jakob und legte seine Hand wie selbstverständlich um meine Schulter. "Natürlich, ich muss auch langsam zusammen zu packen. War schön, dich wiederzusehen, Phil." Tylor schenkte mir ein letztes reuevolles Lächeln, bevor er sich umdrehte und langsam ging.

"Man sieht ihm gar nicht an, dass er Trans ist. Meinen Respekt!" meinte Jakob. Erst dachte ich, es wäre wieder ein dummer Witz von ihm, aber völlig ernst sah er Tylor hinterher. "Die anderen gehen jetzt noch zu einen Club. Bist du da dabei oder sollen wir nachhause?" fragte er. Jakobs Arm lag noch immer auf meiner Schulter. "Willst du denn gehen?" erwiderte ich wieder halbwegs ruhig. "Mir ist das völlig egal. Meinetwegen können wir auch zuhause irgendwas zu zweit machen, oder wenn du müde bist fahre ich dich natürlich nachhause." antwortete Jakob.

"Nein, schon gut. Wir können gerne noch irgendwohin." Ich kann ihm nicht den Spaß verderben, nur weil das Zusammentreffen zwischen mir und meinem Bruder nicht perfekt lief. Fröhlich lächelte Jakob. Für dieses Lächeln würde ich wirklich alles tun. "Bist du wirklich okay? Das gerade schien ziemlich heftig?" fragte Jakob und nahm seinen Arm wieder von meiner Schulter. "Nein, schon gut. Ich danke dir." lächelte ich und ging schon einmal vor. Schnell folgte mir Jakob. "Hattest du trotzdem Spaß?" fragte Jakob weiter. "Wieso fragst du?" "Weil ich dir versprochen hatte, dass du dich hier mit uns amüsieren wirst."

Ich schmunzelte leicht. "Ja, danke Jakob." Es war definitiv nicht das, was ich erwartet habe, aber allein, dass Jakob Zeit mit mir verbringen wollte und mich auch ein wenig aufheitern wollte reichte schon, um mich wieder auf Hochstimmung zu bringen. Wir gingen wieder zurück zu den anderen, die schon bereit zum gehen waren. "Wusstest du, dass dein Bruder ein Sänger ist?" fragte Robin, als wir gemeinsam zum Ausgang gingen. "Ich wusste nur, dass er selbst schreibt, aber dass er sie auch öffentlich vorträgt, nein." antwortete ich. "Du musst mir unbedingt ein Autogramm von ihm besorgen!" bat Oliver breit lächelnd.

"Hör nicht auf das Fangirl, der dreht nur wieder durch." lächelte Robin. Jakobs Freunde waren wirklich nett. "Schon gut, ich kann ihn ja mal fragen." Eine Hand legte sich auf meine Schulter. Fragend sah ich hinter mich. Jakob hinter mir lächelte nur völlig entspannt und lief weiter, als wüsste er selbst nicht, dass seine Hand auf meiner Schulter lag. "Seit wann so touchy Jakob?" grinste Melina. "Bei Phili immer." antwortete dieser nur breit grinsend. Ich entschied mich dazu, meinen Mund zu halten und diesen Moment stumm zu genießen. "Pass auf, wenn der betrunken ist, ist er noch schlimmer!"

"Ich trinke heute nicht, muss schließlich noch fahren." antwortete Jakob darauf sofort. "Weißt du, ich hab im übrigen auch einen Führerschein." warf ich ein. Jetzt war Jakob der, der fragend drein schaute. "Ich vertrage nicht viel und werde dem nachher auch kaum bis gar nichts trinken." fügte ich hinzu. Das altbekannte Grinsen schlich sich wieder auf Jakobs Gesicht. "Danke, aber nur für dich halte ich mich heute auch mal zurück." grinste er. "Es seiden es ist dein geheimer Plan, mich abzufüllen, dann spiele ich da natürlich mit!" Seufzend verdrehte ich die Augen. "Träum weiter, dich fasse ich in keinem Zustand an."

Roommates | ManXManWo Geschichten leben. Entdecke jetzt