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"Hast du Lust auf ein Spiel, Phili?"~Jakob Schneider

Phil P.O.V

Man muss nicht erwähnen, dass meine Konzentration für den Rest des Tages überhaupt nicht mehr vorhanden war. Jakobs Worte geisterten den ganzen Tag über in meinem Kopf. Dieser Idiot, warum sagt er das auch so plötzlich. Wie er dann auch noch mit seinem breiten Grinsen weggegangen ist. Immerhin waren die Schüler noch in ihre Planung vertieft, also musste ich nicht allzu viel tun. "Herr Jäger, dürfen wir uns auch um die Bar kümmern?" fragte einer der Ältesten nach einer Weile. "Ich werde so tun, als hätte ich jene Frage überhört." antwortete ich darauf knapp. "Aber letztes Jahr gab es auch Alkohol!"

Natürlich war es das, worauf sie hinauswollten. "Was letztes Jahr passiert ist lag nicht in meiner Hand, dieses Jahr tut es das. Sofern Sie sich um die Bar kümmern wollen, müssen Sie dieses auf alkoholfreier Basis bewerkstelligen." erklärte ich trocken. Solche Kleinkinder, selbst in dem Alter versuchen sie nach wie vor die alten Tricks, die bereits für uns schon veraltet waren. Noch fünf Stunden, dann fand dieses Gespräch statt. Zumindest verhielten sich diese Rotzbalgen für den Rest der Stunde relativ ruhig. In der großen Pause bekam ich einen Anruf von Lea. "Phil, ich muss dich mit deiner Planung alleine lassen."

"Es freut mich, von dir zu hören kleine Schwester, mir geht es wunderbar, vielen Dank für die Nachfrage." lächelte ich. "Hallo du Streber, Ty hat mich angerufen, ich will mich heute Nachmittag noch mit ihm treffen und reden." erklärte sie. "Es wäre heute wahrscheinlich sowieso nicht gegangen, ich muss Überstunden machen." meinte ich nur. "Ja, gut, dann muss ich dich immerhin nicht besetzen." lachte sie. Ich brummte nur zustimmend. "Er hat am Telefon erwähnt, dass ihr beide euch auch schon getroffen habt." merkte Lea an. "Nur kurz, wir haben nicht lange geredet." Kurz herrschte Stille zwischen uns. "Geht's dir gut?" fragte sie schließlich besorgt.

"Ich bin etwas überfordert, aber das wird schon. Es kann ja nicht immer gute Tage geben." antwortete ich sanft lächelnd, worauf Lea nur leise seufzte. "Du schaffst das Phil und wenn was ist, weißt du, dass ich immer für dich erreichbar bin." So war sie eben, immer auf Zusammenhalt bedacht. "Natürlich, ich für dich doch auch, aber jetzt konzentrier dich erstmal auf deinen döfsten Bruder." scherzte ich. "Tu ich doch grade, nein, Spaß, ich lass dich mal weiter arbeiten, viel Glück noch." Vielleicht ist es doch nicht so schlimm, mal ein bisschen was auf die Familie zu werten.

Aber meine gute Laune wurde spätestens dann wieder begraben, als ich vor dem Unterrichtsraum meines Spanischkurses stand. "Ich weiß nicht, wer nervöser ist, du oder ich." lächelte Jakob, der bereits am Pult saß. "Du solltest es eigentlich sein, aber im Vergleich zu mir wirkst du sehr entspannt." meinte ich. "Mach bitte die Tür zu." kam darauf nur leise zurück. Ich folgte seiner Bitte, schloss die Tür hinter mir und stellte mich vor ihn. Jakob legte seine Hände um meine und zog mich sanft auf seinen Schoß. "Ich hab meine Worte ernst gemeint Phil, ich liebe dich."

"Lass uns nicht jetzt darüber reden." bat ich und wollte wieder aufstehen, aber Jakob hielt mich fest. "Phil, ich will nicht länger nur dein Mitbewohner sein, mit dem du schläfst, ich will dein fester Partner sein." meinte er völlig ernst. "Woher der Sinneswandel?" fragte ich. "Es war kein Sinneswandel, ich musste nur realisieren, was für einen mega Typen ich da die ganze Zeit vor mir herschiebe. Ich liebe dich Phil." "Ich dich auch, Jakob." erwiderte ich fast schon schüchtern lächelnd, ehe ich meine Lippen auf seine legte. "Ich hab heute über einiges nachgedacht." meinte Jakob, als ich wieder von ihm abließ.

"Zum Beispiel?" fragte ich. "Weißt du, ich geb dir die Kontrolle nicht wieder Phil, weil..." Er machte eine kleine Pause, in der er seine Hand in meine hintere Hosentasche schob. "Es gibt nichts, was mehr Wert ist, als dich so zu sehen." grinste er. "Konzentrier dich auf das, was du gleich den Eltern sagen willst." meinte ich und zog seinen Arm zu mir nach vorne. "Warum nicht beides? Hast du Lust auf ein Spiel, Phili?" grinste er nur weiter und musterte mein Gesicht mit seinem frechen Grinsen. Seine Hand strich meinen Oberschenkel entlang. Wie sollte ich ihm jemals widerstehen können?

Roommates | ManXManWo Geschichten leben. Entdecke jetzt