"Wir sind Mitbewohner, die sexuellen Kontakt miteinander hatten, obwohl sich einer der beiden nicht einmal sicher ist, ob er wirklich auf Männer steht." ~Phil Jäger
Jakob P.O.V
"Du lässt mich doch sowieso nicht in Ruhe, bevor ich deiner bescheuerten Wette nicht zugestimmt habe." murmelte Phil. "Richtig." lächelte ich fröhlich und stand auf, ehe ich mich hinter ihn stellte und anfing, seine Schultern zu massieren. "Ich dachte, du musst was vorbereiten Phili." grinste ich. Phil verdrehte die Augen und kramte ein paar Blätter hervor, ehe er anfing, irgendwas zu bearbeiten. Fröhlich pfeifend strich ich seinen Nacken entlang. Ich wusste ja inzwischen, an welchen Stellen er am empfindlichsten war. "Sind das die Sachen für deinen Spanischkurs?" fragte ich, während ich weiter seinen Hals kraulte. Zustimmend brummte Phil.
"Ich muss noch diese Lektüre mit ihnen beenden, bevor ich sie auf ihre Prüfungen vorbereiten kann, auch wenn ich mir sicher bin, dass circa Neunzig Prozent von ihnen durchfallen werden." erklärte er. "Ich hab ja einige von deinen bei mir im Kurs. Wirklich hell sind die echt nicht, aber dafür haben sie ja die Kohle." meinte ich. Phil schnaubte amüsiert. "So redest du über deine Schüler?" fragte er. "Denkst du, die reden besser über uns?" erwiderte ich grinsend. "Oh glaub mir, du genießt einen fantastischen Ruf." versicherte Phil mir. "Wirklich, was hab ich denn so für einen Ruf?" fragte ich und lehnte meinen Kopf auf seiner Schulter ab.
"Von deinen, des öfteren von den Schülern gesehenen, zusammentreffen mit Kolleginnen ganz abgesehen bist du von den Jungen gehasst, weil du ein Weiberschwarm bist." antwortete Phil trocken. "So oft wie ihr immer meint findet sowas nicht statt." murmelte ich. "Es geht nicht darum, wie oft es stattfindet Jakob, der Punkt ist, dass es stattfindet. Du fällst oft negativ auf, kommst deswegen zu spät zu deinem Unterricht, machst dich unbeliebt bei den männlichen und einigen weiblichen Kollegen und gibst dir obendrauf nicht einmal Mühe, irgendetwas gegen diesen Ruf zu unternehmen." meinte Phil ernst und stoppte sein organisieren für einen Moment.
"Hab ich mich deswegen bei dir auch unbeliebt gemacht?" fragte ich. "Was hat meine Meinung damit zu tun." erwiderte Phil nur und widmete sich wieder seinem Zeug. "Du bist mein Mitbewohner." antwortete ich. "Richtig, eine persönliche Meinung erwartet man doch eigentlich von engen Freunden, nicht von seinen Mitbewohnern." meinte er. "Du siehst uns also nicht als Freunde?" "Ich weiß nicht, was das hier zwischen uns sein soll Jakob. Wir sind Mitbewohner, die sexuellen Kontakt miteinander hatten, obwohl sich einer der beiden nicht einmal sicher ist, ob er wirklich auf Männer steht." Okay, autsch.
"Naja, ich mag dich Phil. Für mich ist dieses ganze Sexuelle noch nie wirklich von Bedeutung gewesen, aber ich weiß, dass du da schon Bedeutung reinsteckst. Ich steh auch definitiv auf Frauen, wahrscheinlich war ich einfach nur geblendet davon, dass du mich so sehr an dich ran gelassen hast." meinte ich. "Also ist es meine Schuld?" fragte Phil. "Ich...man ich weiß es nicht Phil! Du hast mir oft aus der Scheiße geholfen, ich wollte dir irgendwie auch helfen, aber ich." Ich hatte keine Ahnung, was ich sagen sollte. "Ich weiß halt einfach nicht, was du eigentlich willst. Du sagst du bist unglücklich verliebt, aber gleichzeitig haben wir beide irgendwas am laufen."
"Du hast die Wette gewonnen." murmelte Phil und stand mit einem Ruck auf. "Hey, wo gehst du hin?" fragte ich, als er seine Tür öffnete. Er seufzte und blieb stehen, den Block weiterhin auf die Tür gerichtet. "Denk über mich was du willst, aber deine Worte sind verletzend und habe wohl einen Fehler gemacht, als ich dir näher gekommen bin. Es tut mir leid, dass ich deine Heterosexualität für einen Moment wohl verwirrt habe, es wird nicht mehr vorkommen. Dein Essen koche ich dir heute Abend." murmelte Phil und verließ sein Zimmer.
Ich blieb zurück. Verwirrt und irgendwie auch bedrückt. Meine Worte haben ihn verletzt, aber wieso? Ich hab doch nur wiederholt, was er selbst gesagt hatte. Ratlos rief ich kurzerhand Oliver an. "Können wir uns irgendwo treffen? Ich brauch deinen Rat." murmelte ich. Phils plötzliches Gehen hatte mich irgendwie, ich weiß nicht, traurig gemacht. "Du hast es verschissen, oder? Du hast dir das mit Phil verschissen." "Ich weiß es nicht, ich weiß absolut gar nichts mehr! Bin ich hetero oder finde ich plötzlich meinen Mitbewohner heiß? Sag es mir du Allwissender!" verlangte ich und schlug frustriert mit der Faust gegen Phils Kleiderschrank.
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Roommates | ManXMan
Teen FictionWart ihr schon einmal verliebt? So richtig verliebt? So stark, dass euer Herz vor Schmerz brennt, weil ihr wisst, dass genau diese Person eure Gefühle nicht erwidert. Genau das spürt Phil schon seit einer ganzen Weile, seit er sich in seinen Mitbewo...