"Erträgst du einen Abend nüchtern?"~Phil Jäger
Jakob P.O.V
Der Club war nicht allzu weit entfernt, aber wieder etwas tiefer in der Stadt. "Du hast das vorhin aber nicht gesagt, weil du denkst, nur weil du dich mit deinem Bruder gestritten hast, hätte mich das in irgendeiner Weise betroffen, oder?" fragte ich sicherheitshalber, als Phil und ich im Auto saßen. "Nein, ich sehe einfach nur keinen Spaß daran zu trinken, das überlasse ich dir." lächelte Phil. "Du stellst mich hin, als wäre ich ein Alkoholiker!" meinte ich fast schon empört. "Bist du das etwa nicht?" Leicht lachend griff ich nach seiner Hand und quetschte diese. "Ah, bist du bescheuert? Hör auf damit!"
Grinsend lockerte ich meinen Griff, ließ seine Hand dennoch nicht los. "Warum guckst du so sauer? Soll ich meine Hand woanders hinpacken?" grinste ich und strich mit meinem Daumen seinen Handrücken entlang. "Pass auf, sonst verliebst du dich noch in mich." murmelte Phil darauf nur und sah wieder aus dem Fenster. "Damit hätte ich kein Problem, das musst schließlich du deinem Lover erklären." grinste ich und richtete meinen Blick kurz auf Phil. "Guck auf die Straße, ich will nicht wegen dir sterben." meinte Phil teils amüsiert, teils ernst. "Aber ich guck lieber dich an." "Jetzt guck auf die Straße du Spinner!"
Als wir ankamen hatten die anderen bereits etwas Vorsprung. "Wenn du uns nüchtern schon fast umbringst, wie bist du dann betrunken drauf?" fragte Phil. "Dann reiß ich dir natürlich sofort alle Kleider vom Leib Phili." antwortete ich, woraufhin er nur die Augen verdrehte. Vor dem Club stießen wir wieder mit den anderen zusammen. "Wollen wir Jakob vorher noch irgendwo anbinden oder darf er mit?" fragte Melina. "Sagte die Frau, die das letzte mal halbnackt auf dem Tisch getanzt hat." erwiderte ich und bekam dafür drei Schläge von sämtlichen Seiten. "Sie darf Sprüche bringen, aber ich bin der böse, wenn ich was erwidere?"
Drinnen war es ziemlich pompös, so ziemlich alles war in Samt ausgelegt und die Lichter beleuchteten maximal Vierzig Prozent des gesamten Raumes. Nicht wirklich mein Geschmack, aber naja. Immerhin war die Musik ganz gut. "Kommt, wir haben hinten die Plätze." Zielstrebig lotste Melina uns auf ein Ecksofa mit zwei Sesseln. "Wie viel hat die Reservierung hier gekostet?" fragte Oliver und sah sich mit großen Augen um. Für den armen Schlucker ist das hier die reinste Luxusbude. "Weniger, als du gerade glaubst, also mach dir keinen Kopf." antwortete Melina nur und stellte die Gläser bereit.
"Wir haben Rotwein, können an der Bar Bier und Schnaps holen, es sollte also für jeden etwas mit dabei sein. "Jakob, wenn du dich heute zurückhalten willst solltest du mit Rotwein anfangen, denn hasst du schließlich am meisten." meinte Robin und Melian schenkte mir natürlich sofort ein Glas ein. "Mit dem Zeug Intus will ich doch nur noch schneller besoffen werden." beschwerte ich mich daraufhin sofort. "Das ist der Plan Schätzelein. Um den armen Phil zu retten müssen wir ihm deine schlimmste Seite zuerst zeigen." Melina hielt mir das Glas direkt vor die Nase, woraufhin ich es hier genervt seufzend abnahm.
"Ihr sagt immer, er wird wahnsinnig schlimm, sobald er etwas getrunken hat. Was bedeutet das?" fragte Phil neugierig. "Eigentlich ist es nicht wirklich schlimm, ihm aber danach immer wahnsinnig peinlich, deswegen ist es für uns eher lustig." fing Robin an. Stumm nahm ich einen großen Schluck von diesem ekelhaften Wein. "Er wird, sagen wir zutraulich, sehr kuschel-bedürftig, aber hat danach meistens ein Blackout." erklärte Robin freundlicherweise. Verstehend nickte Phil. "Bist du sicher, dass du nicht auch einen Schluck verträgst?" fragte Oliver und deutete mit der Flasche auf Phil. "Ich glaube nicht, dass das eine gute Idee ist. Ich vertrage wirklich so gut wie gar nichts."
"Du machst einen neugierig, wenn du auf geheimnisvoll machst. Erzähl mal, wie bist du so, wenn du tatsächlich mal trinkst?" fragte ich. "So wie du, wenn du nüchtern bist und schlimmer." antwortete Phil trocken. "Bringt dem Mann Alkohol!" Seufzend lehnte er sich zurück. "Erträgst du einen Abend nüchtern?" fragte er. "Ich bin immer noch kein Alkoholiker!" erwiderte ich darauf nur. "Gut, dann gib mir mal dein Glas, du bist anstrengend." Erlebe ich jetzt tatsächlich den legendären Moment, in dem Phil mal nicht alles unter Kontrolle haben muss? "Phil, bist du dir sicher? Das hier soll kein Gruppenzwang sein." meinte Robin. "Bisher ist Jakob noch nüchtern, so erspar ich euch seine betrunkene Version und mir selbst seine nüchterne."
DU LIEST GERADE
Roommates | ManXMan
Teen FictionWart ihr schon einmal verliebt? So richtig verliebt? So stark, dass euer Herz vor Schmerz brennt, weil ihr wisst, dass genau diese Person eure Gefühle nicht erwidert. Genau das spürt Phil schon seit einer ganzen Weile, seit er sich in seinen Mitbewo...