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"Weihnachten hätte spannender nicht werden könnte."~Jakob Schneider

Jakob P.O.V

Ich konnte gar nicht beschreiben, was eigentlich abging. Tyler und Phil waren beide aufgestanden, Lea hielt ihre Mutter am Arm fest, wahrscheinlich um sie vom aufstehen abzuhalten und diese Freundin von Tyler hielt sich erschrocken die Hände vor den Mund. Ich saß fast direkt nebem dem Vater und spürte förmlich, wie angespannt er war, doch er sagte nichts. "Tyler, Alia war noch nie hier, warum führst du sie nicht ein bisschen in der Gegend rum? Zeigst ihr, wo du aufgewachsen bist." schlug Lea schließlich vor. Tyler hörte nicht, woraufhin Lea lauter wurde. "Tyler, geh spazieren!" Stumm verließ er den Raum, Alia folgte ihm.

"Und du kannst Jakob ja das Haus zeigen Phil." meinte sie nun und sah zu ihrem zweitältesten Bruder. "Lange werden wir nicht bleiben." meinte Phil und sah zu mir. Ich stand eilig auf, griff nach seiner Hand und begleitete ihn ins obere Stockwerk. Er führte mich in einen breiteren Raum, in dem nicht viel mehr als ein Bett, ein kleiner Schreibtisch und ein Schrank stand. "Du bist sicher verwirrt oder viel mehr wahrscheinlich sogar verstört." murmelte Phil und lehnte sich gegen die Tür. "Machst du Witze? Weihnachten hätte spannender nicht werden könnte." erwiderte ich nur entspannt.

Phil sah mich überrascht, nein viel mehr verständnislos an. "Es gibt sehr viele Anspannungen in deiner Familie, genug weil ihr nicht ausreichend miteinander kommuniziert oder es zumindest nicht versucht. Von beiden Seiten habt ihr euch bisher nur angeschnauzt und seid stur geblieben, aber so werdet ihr diese Streitigkeiten niemals ablegen können." meinte ich. Phil seufzte. "Ich hasse es, dass du bei jeder Gelegenheit den Pädagogen raus-hängen lässt." meinte er schließlich und lehnte seinen Kopf an meine Brust. "Das hab ich von dir gelernt." lächelte ich, ehe ich Phil vorsichtig über die Haare strich. "Du bist wirklich etwas Besonderes."

Erst jetzt fiel mir auf, dass Phil, obwohl wir ungefähr gleich groß waren ein kleines Stück zu mir aufsehen musste. "Wollen wir mit der Rundtour weiter machen oder hast du schon andere Pläne?" fragte ich amüsiert, wissend was dieser Gesichtsausdruck in Phils Gesicht bedeutete. "Du hast diese Seite in mir doch hervor geholt, du wirst auch wissen, was damit zu tun ist." erwiderte er nur. "Naja, so kannst du mir immerhin nie wieder vorwerfen, ich sei süchtig nach Sex, schließlich bist du zumindest momentan nicht besser als dich." lächelte ich und presste mein Bein sanft zwischen die seinen. "Ist doch normal, wenn man am Anfang einer Beziehung eben nach sowas sucht."

Süß, er konnte nicht einmal mehr seine so tollen formalen Begriffe benutzen, um seinen Satz klüger klingen zu lassen. "Ich weiß, das sollte ja auch kein Vorwurf sein, diese Seite an dir macht mich erst recht scharf." sprach ich sanft und legte meine Lippen auf seine. Wir waren beide gierig, aber an einem Ort wie diesem war es wichtig, dass wir nicht zu weit gehen. "Ist das Bett überhaupt groß genug für uns beide?" fragte Phil, als wir uns voneinander gelöst hatten und warf einen kurzen Blick auf besagtes Möbelstück.

"Ich hab schon auf deutlich kleineren Dingen mit jemandem geschlafen, mach dir darüber keine Sorgen." Auf meine Antwort wurde Phil neugierig. "Mein Bruder und ich haben uns ein Zimmer geteilt, bevor er in die Bundeswehr ging. Wir beide haben uns bis wir fünfzehn waren ein Kinderbett geteilt. Unsere Eltern haben gespart wo sie nur konnten, es war wirklich anstrengend." erzählte ich also und brachte Phil damit leicht zum Lachen. Das erste Mal seit unserer Ankunft hatte er wieder wirklich gelacht.  Ich legte meine Lippen froh auf seine und verschränkte unsere Hände miteinander. "Sollen wir langsam wieder runter gehen? Ich hatte vorhin nicht ganz die Gelegenheit wirklich zu essen."

Phil wand lachend den Kopf zur Seite. "Du weißt, dass ich gerade die Möglichkeit habe, sehr viele schlechte Anmachsprüche zu bringen?" lachte er. "Die kannst du mir heute Abend alle erzählen, wenn du noch die Gelegenheit dazu bekommst." erwiderte ich nur frech lächelnd und brachte wieder ein bisschen Distanz zwischen uns. "Mein Haus, meine Regeln!" warnte Phil und öffnete die Tür, ehe er voran ging. Das werden wir ja noch sehen, wer die Regeln aufstellt. Fröhlich lächelnd lief ich ihm hinterher, mein Pfeifen verstummte jedoch sofort, als wir wieder im Wohnzimmer waren.

Roommates | ManXManWo Geschichten leben. Entdecke jetzt