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"Ich weiße dich noch einmal daraufhin, dass er auf seiner letzten Verwarnung steht."~Johann Fellen

Phil P.O.V

Trotz all dem Spaß mussten Jakob und ich dennoch noch zur Arbeit. Lea versprach am Wochenende noch einmal vorbeizukommen und dann hätte ich wohl keine Ausrede mehr, um vor der Planung zu fliehen. "Sag mal, hast du eigentlich vor, an diesem Winterball teilzunehmen?" fragte Jakob während der Fahrt zur Schule. "Kurz erscheinen, damit ich meine Anwesenheitspflicht erfüllt habe und dann wieder nachhause gehen höchstwahrscheinlich. Hattest du dich nicht für den Putzdienst danach eingetragen?" erwiderte ich. "Ja, ist das einzige, was ich so machen kann, damit ich wenigstens so getan habe, als hätte ich mitgewirkt." antwortete er und blieb für einen Moment still.

"Wenn du willst können wir uns gemeinsam über die anderen lustig machen, auf dem Ball meine ich." murmelte er schließlich und sah aus dem Fenster. Ich parkte den Wagen auf einem der noch leeren Lehrerparkplätze und sah ihn fragend an. "Ist das eine Einladung zu einem Date?" fragte ich. "Wenn du es als eine sehen willst. Wie gesagt, war nur ein Vorschlag, wir können auch zuhause einen Film schauen oder sowas, ist sicher interessanter als-" Ich verdrehte die Augen und unterbrach Jakob indem ich ihn küsste. "Du redest zu viel Jakob." lächelte ich. "Und ich gehe sehr gern mit dir dahin." 

Ein erleichtertes Lächeln breitete sich auf seinen Lippen aus. "Gut, ich dachte schon, du würdest es lächerlich finden." gab er leicht verlegen zu. "Du denkst zu viel, du Depp. Warum sollte ich es lächerlich finden?" fragte ich und schlug ihm sanft auf dem Oberschenkel. "Weil wir bisher nie sowas gehabt haben, wie normale Paare halt ." murmelte er. "Was meinst du?" "Ein Date." Ich seufzte leise und lehnte mich in meinem Sitz zurück. "Ich glaube nicht, dass das, was wir haben irgendwas mit Normal zu tun hat." antwortete ich darauf nur. "Normal wäre es ja auch langweilig, oder nicht?"

Sanft strich er meine Schulter mit seiner Hand entlang. "Lass uns nicht jetzt darüber philosophieren. Das kannst du mit deinen Schülern auf Spanisch machen." lächelte Jakob. "Te voy a destruyendo esta noche!" flüsterte ich gegen seine Lippen und schnallte mich ab, bevor ich ausstieg. Jakob brauchte einen kurzen Moment, bevor er ebenfalls ausstieg. "Grins nicht so vor dich hin." murmelte ich. "Darf ich nicht mehr fröhlich sein?" erwiderte er darauf nur gespielt beleidigt. "Nein, jeder, wirklich jeder, außer du Jakob." kam nur von mir zurück.

"Ach ja? Bist du dir da sicher?" Er ließ seine Hand in meine hintere Hosentasche fahren. "Jakob, Diskretion!" zischte ich sofort. "Erst darf ich nicht glücklich sein, jetzt muss ich sogar diskret sein. Scheint, als wärst du ein ziemlich bestimmerischer Partner." lächelte er. Keine Ahnung, was mit ihm los war, aber allein seine Worte machten mich überglücklich. Ich schnaubte amüsiert und blieb stehen. "Willst du es sehen, wie bestimmerisch ich sein kann?" fragte ich und legte meine Hand an seinen Hemdkragen. "Überlass mir heute Abend mal das Spiel, lass mich die Regeln aufsetzen und ich zeige dir ganz genau, wie bestimmerisch ich sein kann."

Mein Unterbewusstsein schrie mich an, ich soll ihn packen, küssen und wieder zurück ins Auto zerren, damit ich all das sofort sehe, aber es klingelte. Die schrille Glocke ließ uns beide auseinander fahren. Wir waren immer noch auf Schulgelände. "Wir sehen uns in der Pause." meinte Jakob, zwinkerte mir noch einmal kurz zu und lief durch das Tor. So ein,argh, wie kann man ihn denn bitte nicht lieben? Wenn er sich genauso bei meinen Eltern verhält werden sie ihn mit Sicherheit lieben. Naja, acht Stunden muss ich überleben, dann kann ich mich wieder ganz ihm widmen.

"Phil, auf ein Wort." So kann man am Morgen natürlich auch begrüßt werden. Ich folgte meinem geliebten Vorgesetzten in sein Büro. "Ich habe die Familien der beiden Kinder, die in diese schreckliche Drogengeschichte verwickelt sind um 17 Uhr hierher gebeten, das sollte Schneider genug Zeit geben, sich nach dem Unterricht zu überlegen, was er ihnen sagen will. Ich hätte gerne, dass du dabei bist, nicht zur Strafe nur zum Schutz." erklärte mir der Direktor ernst. "Ja, kein Problem, krieg ich hin." meinte ich darauf nur. "Phil, ich wünsche mir, dass Jakob seinen Beruf als Lehrer hier auch weiterhin ausüben kann. Ich weiße dich noch einmal daraufhin, dass er auf seiner letzten Verwarnung steht." 

Roommates | ManXManWo Geschichten leben. Entdecke jetzt