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  "Hast du Gefühle für mich Phil?"~Jakob Schneider

Jakob P.O.V

"Meinst du das ernst?" fragte Phil unsicher. "Natürlich, du küsst wirklich gut." grinste ich. "Lass die dummen Witze!" verlangte er ernst. "Das ist kein Witz, ich will dich küssen Phil." meinte ich. Er zögerte, beugte sich aber schließlich doch zu mir vor. Lächelnd legte ich meine Lippen auf seine, verschränkte die Hände hinter seinem Nacken und zog ihn etwas näher. Phil lächelte zufrieden. Langsam entfernte er sich aber von mir, um aufstehen zu können. Er ging zu seinem Kleiderschrank und holte sich neue Kleidung raus. "Was machst du?" fragte ich. "Mich anziehen." antwortete Phil knapp und warf sich ein Shirt über.

"Aber wir haben doch noch die ganze Nacht Zeit. Willst du jetzt schon aufhören?" fragte ich weiter. "Du spinnst." Leicht lachte Phil. Er sah aus dem Fenster und stoppte seine Bewegungen für einen kurzen Moment. Ich stand ebenfalls auf und legte meine Arme um Phils Schultern. "Bereust du es?" fragte ich vorsichtig. "Nein, ich hätte mir nur gewünscht, es wäre zu einem anderen Zeitpunkt gewesen." murmelte Phil. Leise seufzend drehte er sich wieder zu mir. "War das hier wieder bedeutungslos für dich?" fragte er, während Phil sich ein Shirt über zog. Ich schüttelte den Kopf. "Nein, es hatte sehr viel Bedeutung für mich."

"Gut, ich hätte nämlich nicht gewusst, was ich sonst sagen sollte." gab er zu. Ich griff nach meinen Klamotten und zog mich wieder an. "Phil?" fragte ich nach einer Weile. Fragend brummte er. "Der Typ, Tom, hat mir was erzählt und irgendwie kann ich nicht aufhören, daran zu denken." meinte ich zögernd. Phil drehte sich zu mir und sah mich abwartend an. "Hast du Gefühle für mich Phil?" fragte ich schließlich. Tief atmete Phil aus, verschränkte seine Arme hinter seinem Kopf. "Nein, Jakob. Ich habe nicht nur Gefühle für dich. Ich liebe dich, so sehr dass ich nicht mehr weiß, wie ich damit umgehen muss."

Ich wusste nicht, was ich tun sollte. Ich stand wie angewurzelt da, sah ihm zu, wie er sich langsam wieder zum Fenster drehte und seine Hände auf dem Fensterbrett abstützte. "Als ich hier eingezogen bin hat es schwach angefangen. Dein Körper hat mich angemacht, das gebe ich offen zu, aber da du dich mir als Hetero präsentiert hast, habe ich mich zurück gehalten, aber als du mir immer wieder näher kammst, da ist es dann passiert." Gegen Ende wurde Phil immer leiser. Sein ganzes Gesicht war rot angelaufen. "Jedesmal, wenn ich eine Frau abgeschleppt habe..."

"Ja, es tat weh, aber ich hatte von Anfang an nicht viel, auf das ich hoffen konnte." Kurz schmunzelte Phil. "Ich hab mich jedes mal so geschämt, wenn ich mich innerlich mit einer deiner Bekanntschaften angefeindet habe. Wie neidisch ich auf sie war." murmelte er. Unsicher ging ich auf ihn zu. "Ich hab mir gewünscht, an ihrer Stelle zu sein, und wenn es nur für eine Nacht sei. Tja, jetzt habe ich diese Nacht ja bekommen." Noch immer war sein Blick nach draußen gerichtet. Zögerlichlich legte ich meine Hand auf seine Schulter. "Setz dich bitte." bat ich leise.

Nach kurzem Zögern setzte sich Phil wieder auf sein Bett. Ich setzte mich mit etwas Abstand neben ihn und betrachtete ihn von der Seite. Wieso liebe ich ihn nicht auch? Phil sieht gut aus, hat einen super Charakter und noch dazu liebt er mich so sehr. Wieso fühle ich nicht genauso wie er? "Sieh mich bitte nicht so an." Traurig lächelte Phil. "Du guckst so bemitleidend." In diesem Moment hasste ich mich wirklich selbst. Was war denn falsch mit mir? Wieso war es für mich so schwer, diesen Mann vor mir zu lieben? Ich griff nach seinem Arm und zog ihn zu mir, ehe ich meine Lippen erneut auf seine legte.

Phil wehrte sich nicht. Stumm ließ er mich machen. Es fühlte sich gut an, ihn zu küssen, aber wieso fühlte es sich nicht besonders an? "Es tut mir leid." murmelte ich gegen seine Lippen. "Wirklich, ich will so fühlen wie du, aber ich weiß nicht wie." flüsterte ich. Phil lächelte, während eine Träne seine Wange entlang lief. "Schon gut, ich danke dir, dass ich dir überhaupt erst so nahe kommen darf, Jakob." Er log. Er log, damit es uns beiden damit besser geht, aber die Situation war nach wie vor beschissen.

Roommates | ManXManWo Geschichten leben. Entdecke jetzt