"Kein Küssen, der Rest ist mir egal."~Phil Jäger
Phil P.O.V
Es war schwierig. Es war wirklich schwierig mit dem Mann zusammen zu leben und zu arbeiten, der einem täglich das Leben schwer macht, auf positive und negative Weise. Ich quälte mich mehr oder weniger durch diese Woche. Gegen Freitagabend bekam ich dann die Nachricht von Sophie, dass sie in einer halben Stunde losfährt. Die war ja schon in Partylaune. Ich machte mich fertig und ging nochmal rüber zu Jakob, um ihm Bescheid zu sagen. Warum wusste ich nicht, aber ich fühlte mich dadurch irgendwie sicherer. "Jakob, ich bin mit ein paar Freunden weg. Ich weiß nicht, wann ich zurück komme." erklärte ich, nachdem ich an seine Tür geklopft hatte.
Dieser Club, den Sophie vorgeschlagen hatte, war eine Disco etwas außerhalb der Stadt. Ich parkte ein Stück weiter weg und lief die letzten paar Meter zu dieser Disco. Es waren noch nicht allzu viele da, war auch noch sehr früher Abend. Ich wartete vor der Tür, bis ich die beiden Mädchen sah. Meine Schwester umarmte mich fröhlich und Sophie begrüßte mich mit einem freundlichen Schlag auf den Rücken. "Heute Nacht sorgen wir dafür, dass du nicht alleine nachhause gehst." bestimmte sie fröhlich. Ich nickte nur, vielleicht tut es mir ja gut.
Wir gingen rein und besorgten uns erstmal was zu trinken. "Also, wann hattest du das letzte mal Sex?" fragte meine Schwester Lea. "Offensichtlich zu lange." antwortete Sophie und legte mir eine Hand auf die Schulter. "Wenn ihr gestattet würde ich mich gern selbst um mein Liebesleben kümmern." meinte ich und sah mich ein wenig um. "Sehen sie nun, wie das Raubtier suchend nach seiner Beute konzentriert den Kopf-" "Sophie." unterbrach ich die Jüngere seufzend. "Entschuldige, du bist nur so süß. Für dich würde ich sogar fast schon Bi werden." lächelte sie. Ich verdrehte die Augen und machte mich auf zur Toilette.
Ich wusch mir die Hände und warf mir etwas kaltes Wasser ins Gesicht. "Du bist nicht oft hier, was?" Durch den Spiegel sah ich hinter mir an den Kabinen einen Mann stehen. Er war ungefähr in meinem Alter, aber ein wenig kleiner als ich. "Du als Stammgast weißt das natürlich." erwiderte ich darauf nur. "Natürlich, ich komme jeden Abend hierher und suche nach jemandem, der meinen Ansprüchen entgegen kommt." lächelte er und stellte sich hinter mich. "Wie sehen diese Ansprüche denn aus?" fragte ich und stützte meine Hände am Waschbecken ab. "Jemand, der mit mir macht, was er will." antwortete er.
"Gut, aber ich hab eine Regel." meinte ich. "Dann lass mal hören." Ich drehte mich um und griff nach seinem Kinn. "Kein Küssen, der Rest ist mir egal." meinte ich. "Sind wir im Kindergarten?" lachte mein Gegenüber. Ich verschränkte meine Arme vor der Brust. "Okay, schon verstanden. Ich mach dir nen Vorschlag." lächelte er und legte seine Hände an meine Hüfte. "Ich geb dir was aus und sobald du Bock hast kommen wir wieder hier nach hinten und ich besorgs dir." lächelte er. "Wie wäre es, wenn wir den Drink überspringen?" warf ich ein und griff erneut nach seinem Kinn. "Wie du wünschst."
Ich muss echt verzweifelt sein. Das schlimmste war nicht einmal, dass ich mich durch sexuelles versuchte abzulenken, das schlimmste war, dass es nicht einmal funktionierte. Während mir ein völlig Fremder einen Blowjob gab konnte ich an nichts anderes denken, als an Jakob. Ich stellte mir vor, dass er an der Stelle des Fremden war. Es war fast schon traurig, wie fixiert ich auf diesen Mann war. Als der Typ fertig war stand er auf und hielt mir sein Handy hin. "Ich mag dich und vor allem deinen Körper. Gibst du mir deine Nummer?" fragte er. Seine direkte Art erinnerte mich wirklich an Jakob.
Ich gab ihm meine Nummer und lud ihn ein, gleich mit mir mitzukommen. "Ich bin sowieso kein Freund von Bars und alle dem. Willst du gleich mit mir mit?" Er stimmte sogar tatsächlich zu und ich schrieb Sophie auf dem Weg nach draußen noch schnell, dass ich weg bin. "Sei leise, wenn wir bei mir sind. Ich will nicht, dass mein Mitbewohner aufwacht." meinte ich, während wir beide zu meinem Wagen liefen. "Wie fürsorglich. Hat er keine Ahnung, dass du schwul bist?" fragte er. "Nein, und ich sehne mich auch nicht danach, es ihm zu erzählen."
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Roommates | ManXMan
Teen FictionWart ihr schon einmal verliebt? So richtig verliebt? So stark, dass euer Herz vor Schmerz brennt, weil ihr wisst, dass genau diese Person eure Gefühle nicht erwidert. Genau das spürt Phil schon seit einer ganzen Weile, seit er sich in seinen Mitbewo...