"Das ist ein Rat, weil ich dich als Freund schätze und respektiere, wer in die Hände klatscht, der muss mit der Lawine rechnen."~Oliver Falke
Jakob P.O.V
"Sag mal, was ist eigentlich mit diesem Mitbewohner von dir? Er scheint nicht wirklich so der Menschenfreund zu sein und jetzt ist er schon zum zweiten mal abgehauen." fragte Melina. "Er lebt einfach lieber für sich und weg gerannt ist er auch gerade nur, weil der Sänger da sein Bruder ist." erklärte ich gelassen. Oliver lachte neben uns leise. "Wusstest du das etwa?" fragte Robin erstaunt. "Dass die beiden Geschwister sind? Nein, ich weiß nur, dass der Sänger sich vor einer ganzen Weile als Transsexuell geoutet. Er soll wohl ein Icon für alle LGBT Leute sein, die aus problematischen Haushalten kommen." erklärte Oliver.
Nachdenklich sah ich zur Bühne. Die beiden haben auf jeden Fall irgendwelche Probleme miteinander. Der Text eben war ja auch schon ganz seltsam, auch wenn ich bestimmt nicht alles verstanden hab. Sprachen sind Phils Fachgebiet. "Sag mir nicht, du denkst gerade wirklich?" fragte Melina. "Erzähl mal, was ist das besondere an ihm! Warum bist du so hinter ihm her, du 'Hetero'?" fügte sie hinzu. "Melina." seufzte Robin. "Manchmal bist du wirklich wahnsinnig direkt. Es gibt sicherlich Dinge, die Jakob uns nicht auf die Nase binden will." meinte er ruhig. "Dem ist doch sonst nichts peinlich, der Typ wird zu deinem Kryptonit."
"Melina, tu mir mal einen Gefallen und halt für die nächsten zwei Minuten den Mund." bat ich. Sollte ich Phil mal fragen, was los war? Nein, das würde ihm wahrscheinlich wieder zu nahe gehen. Aber ich kann ja wenigstens fragen, wie das Gespräch gelaufen ist. Das sollte doch klar gehen. Eingeschnappt schnaubte Melina. Sie war an sich wirklich nett, aber nahm alles, was man ihr sagt sofort persönlich. "Ich finde ihn sympathisch. Er ist ein guter Ausgleich, zu euch lauten Partygeistern. Ich geh kurz was zu trinken holen." lächelte Robin. "Jakob, es geht mich nichts an, aber war er der Junge, dem du es gegeben hast?" fragte Oli ernst.
Zustimmend brummend nickte ich. "Er wirkt tatsächlich so, als hätte er etwas Wildes in sich, aber du solltest es nicht herauf provozieren." riet er mir. "Wieso das?" fragte ich und wand meinen Blick von der Bühne ab. "Phil wirkt sehr bedacht und scheint auch nicht wie der Typ, der einfach so mit sich spielen lässt. Du wirst es dir mit ihm nur verscherzen." "Wer sagt denn, dass ich mit ihm spiele?" erwiderte ich. "Ich, da ich dich bereits etwas länger kenne. Das ist ein Rat, weil ich dich als Freund schätze und respektiere, wer in die Hände klatscht, der muss mit der Lawine rechnen."
"Was hat eine Lawine damit zu tun?" fragte Melina. Verwirt sahen wir beide zu Oliver, der nur seufzend den Kopf schüttelte. "Merk dir einfach nur, es gibt eine Grenze Jakob. Diese Grenze hast du einzuhalten! Es gibt keine Entschuldigung dafür, jemandem bewusst über die Grenze zu gehen und ich verspreche dir, trittst du über Phils Grenze, dann wird er genau das gleiche tun, aber damit wirst du sicherlich nicht klar kommen." Ich nickte, auch wenn ich immer noch nicht alles kapiert hatte. "Der braucht aber ganz schön lange." meinte Melina schließlich.
"Robin oder Phil?" fragte ich amüsiert. "Beide, ich hab eigentlich noch eine Reservierung in einem Club hier in der Nähe." antwortete sie. "Wir bleiben nicht hier?" harkte ich weiter nach. "Nein, Oli wollte nur diesen einen Auftritt sehen. Er bat mich, irgendwas danach zu organisieren und da ich als alte Alkoholikerin nur das Saufen kenne, hab ich für uns was in einem Club reserviert." erklärte Melina. "Als Ingenieurin muss man ja wahnsinnig viel verdienen." "Sagte der Lehrer der ganzen reichen Kids!" Robin war noch vor Phil zurück. "Ich glaub, ich geh mal nach Phil schauen."
Ich ging denselben Weg, den Phil vorher hinter die Bühne gelaufen war. "Dich haben die beiden wenigstens akzeptiert!" Schon von etwas weiter weg konnte man zwei Leute streiten hören. "Natürlich, ich wurde soweit akzeptiert, dass ich den beiden einen Herzinfarkt verschafft hätte, hätte ich auch nur männliche Freunde gehabt!" Phils Stimme war ganz anders als sonst. Ich versteckte mich etwas an der Seite der Bühne und sah den beiden zu. "Mach, was auch immer dich glücklich macht Tyler, ich werde dir nicht hinterherrennen. Aber merk dir eines, als du das erste mal weg gerannt bist habe ich es noch verstanden, wenn du jetzt aber erneut meinst, einfach zu verschwinden, dann kannst du dir wünschen, dass du tatsächlich auf ewig verschwindest! Ich komme damit klar, aber du brichst Lea das Herz!"
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Roommates | ManXMan
Teen FictionWart ihr schon einmal verliebt? So richtig verliebt? So stark, dass euer Herz vor Schmerz brennt, weil ihr wisst, dass genau diese Person eure Gefühle nicht erwidert. Genau das spürt Phil schon seit einer ganzen Weile, seit er sich in seinen Mitbewo...