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"Aber Jakob, ich konnte diese Nacht gar nicht schlafen, weil ich nur noch an dich denken konnte."~Jakob Schneider

Jakob P.O.V

Wir waren beide irgendwie komplett weggepennt. Ich glaube, wir hatten nicht einmal die Hälfte des Filmes geschaut. Vor allem wie wir geschlafen hatten glich fast schon Kunst. Als ich aufwachte waren meine Beinen in denen von Phil verschränkte, ich hatte meinen Arm um seine Brust gelegt, während Phil, obwohl er mit dem Rücken zu mir gedreht war, es trotzdem, wie auch immer, geschafft hat, seine Hand auf mein Becken zu legen. So eine Schlafposition hatte ich bisher auch noch nicht, aber es war erstaunlich gemütlich. Phil schien immer noch fest zu schlafen. Bevor er aufwacht kann ich mich hier kaum wegbewegen, ansonsten breche ich mir noch die Beine.

"Phili." murmelte ich, als er nach einigen kurzen Momenten immer noch keine Regung von sich gab. "So sehr mir unser Kuscheln hier auch gefällt, ich muss mal." meinte ich, aber er schien mich gar nicht zuhören. Zeit für drastische Maßnahmen! Ich nahm meine Hand, die immer noch über seine Brust gestreckt war und schob sie unter sein Shirt. Aus irgendeinem, von Universum ungeklärten Grund hatte ich so gut wie immer kalte Hände, die mir jetzt wohl zum Vorteil dienten. Phil brummte irgendwas und versuchte sich zu drehen, aber da unsere Beine immer noch verkeilt waren reichte es nur, um seinen Kopf an seinem Arm zu vergraben.

Okay, dann nicht. "Phil, ich glaube, es wäre für uns beide vorteilhaft, wenn ich jetzt aufstehen würde." versuchte ich es ein letztes mal. Tatsächlich rührte er sich. Irgendetwas unverständliches brummend zog er eines seiner Beine an, wodurch ich meine eigenen befreien konnte. "Danke." Ich kletterte über die Rückenlehne vom Sofa und warf nochmal einen kurzen Blick auf Phil. Seine sonst so ordentliche Frisur war komplett verwuschelt und von seinen Klamotten will ich erst gar nicht anfangen. Sowas muss man einfach festhalten!

Nachdem ich wunderschöne Fotos von meinem geliebten Mitbewohner gemacht hatte konnte ich endlich aufs Klo. "Jakob?" hörte ich Phil nach nichtmal fünf Minuten rufen. "Im Bad! Mach mich nur kurz fertig, komme gleich wieder!" rief ich zurück. Das Lächeln konnte ich mir wirklich nicht verkneifen. Mein lieber Phili dachte wohl, ich wäre direkt abgehauen. Nachdem ich wenigstens halbwegs ansehbar aussah ging ich wieder zurück ins Wohnzimmer. Phil lag noch immer auf dem Sofa und noch immer war er völlig verschlafen. "Aufstehen Schlafmütze! Du musst dir dein Frühstück auch irgendwie verdienen!" trällerte ich fröhlich und schüttelte ihn leicht an der Schulter. "Lass mich verhungern!"

"Das könnte ich niemals!" grinste ich und griff nach seinem Handgelenk, ehe ich anfing, damit zu spielen. "Aber Jakob, ich konnte diese Nacht gar nicht schlafen, weil ich nur noch an dich denken konnte." meinte ich und äffte Phils Stimmlage dabei nach. "So klinge ich nicht und solche unlogischen Sätze würde ich auch niemals von mir geben." Ein verschlafenes Lächeln legte sich auf seine Lippen. "Stimmt, sonst denkst du ja nur an Essen." grinste ich und tätschelte seinen Bauch. "Willst du Schläge?" "Dafür müsstest du doch aufstehen." Phil seufzte und richtete sich murrend auf. "Guten Morgen du Märchenprinz. Ich war kurz davor, dich wach zuküssen."

"Du bist so lustig, bei den meisten deiner Witzen vergesse ich deswegen sogar zu lachen!" erwiderte Phil darauf nur. "Macht nichts, ich lach einfach für uns beide." meinte ich und ging in die Küche. "Was willst du essen? Meine Kochkünste reichen von Toast bis zu Spiegeleiern." fragte ich in Richtung Wohnzimmer. "Spiegeleier klingt doch ganz gut. Womit verdiene ich die Ehre, von dir bekocht zu werden?" Phil war wohl aus seiner Trance erwacht und stolperte ebenfalls in die Küche. "Als Danke, für gestern." erklärte ich und reichte ihm ein Wasser. "Ich weiß, dass ich oft eine Nervensäge bin, trotzdem hilfst du mir."

Phil schmunzelte darauf nur. "Schon gut, kein Grund, dich zu bedanken." meinte er und fuhr sich durch die Haare. "Wie lange haben wir noch, bis dein Festival startet?" fragte er. "Genug Zeit, um zu Essen, sich fertig zu machen und vier Stunden doof rum zu liegen, drei, wenn du viel Zeit zum fertig machen brauchst." antwortete ich. "Okay, und wie vertreiben wir uns diese drei oder vier Stunden?" fragte Phil weiter. "Mir fällt da so einiges ein." Lächelnd warf Phil die Flasche zurück zu mir. "Wieso frage ich eigentlich dich?" seufzte er. "Weil du insgeheim ein großer Fan von meinen Ideen bist natürlich!"

Roommates | ManXManWo Geschichten leben. Entdecke jetzt