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"Hast du jetzt eigentlich plötzlich Interesse an Männern oder warum so fixiert auf den armen Kerl?"~Oliver Falke

Jakob P.O.V

Ich war nicht sonderlich müde nach meinem Nickerchen, weswegen ich ganz in Ruhe einen Plan schmieden konnte, aber davor brauche ich erstmal Rat. Ich rief einen ehemaligen Kollegen, mit dem ich heute noch ab und zu unterwegs war an. "Hey Oliver, wie geht's dir so?" fragte ich fröhlich. "Stecken mitten in der Hochzeitsplanung. Und bei dir? Passiert ja nicht oft, das man dich am Abend noch ans Telefon bekommt." antwortete der etwas ältere. "Mir geht's super, aber ich bräuchte mal deinen Rat." meinte ich. "Frauenrat? Du weißt, dass ich da absolut keine Hilfe bin." Lachend ließ ich mich auf meinen Schreibtischstuhl fallen.

"Nein, Rat in Sachen Männer. Oder eher in Sachen, mein schwuler Mitbewohner ist verklemmter als du." erklärte ich. "Was hat das mit dir zu tun?" Ich verdrehte die Augen. Die Moral eines Priesters. "Ich glaub ihm nicht, dass er nur unschuldig ist." antwortete ich. "Jakob, nicht jeder Mensch ist wie du. Es gibt durchaus Menschen, die ihr Sexleben nur für sich ausleben." meinte Oliver. "Weiß ich doch, aber immer wenn ich Phil ärger und er mich wegdrückt, dann wirkt das so unehrlich. Auch wenn er selten mal von sich erzählt, dann klingt das immer so, als habe er das Gefühl, er müsse andere vor seiner Sexualität beschützen."

Für einen Moment blieb Oliver still, bevor er schließlich seufzte. "Ist er Top, Bottom oder Switch?" fragte er. "Ich hab nur einmal gesehen, wie er oben lag." antwortete ich. "Also Top oder Switch. Du kannst ja mal versuchen, an ihn ranzukommen und wenn er dann Nein sagt, hast du dich sofort zurückzuziehen!" meinte Oliver ernst. "Meinst du mit an ihn rankommen, er massiert mich, bis wir beide nen Ständer haben, weil das ist schon passiert." antwortete ich darauf. "Du bist unvergleichlich. Hat er Nein gesagt?" fragte Oliver. "Nein, hat er noch nie." Nachdenklich murmelte Oliver irgendwas, ehe er schon wieder seufzte.

"Also gut, das einzige, was mir noch einfallen würde ist, ihn hervorzulocken." schlug er schließlich vor. "Und wie mach ich das?" fragt ich. "Überrasche ihn. Sorg dafür, dass er seine eigene Erregung nicht mehr verbergen kann und geh dann auf ihn zu." "Auf Deutsch, ich soll ihm Lattenmuntermacher einflößen und dann sehen, wie er reagiert?" harkte ich nach."Zum Beispiel, aber Jakob, sollte er auch nur in irgendeiner Weise zeigen, dass er es nicht will, dann hörst du sofort auf!" warnte Oliver. "Klar, ich will ihm schließlich nicht weh tun. Danke Oliver."

"Es ist besser du hörst bescheuerte Ratschläge von mir als von Melina." meinte dieser darauf nur. "Hast du jetzt eigentlich plötzlich Interesse an Männern oder warum so fixiert auf den armen Kerl?" fügte er fragend hinzu. "Nur Interesse an ihm." antwortete ich. "Halt mich auf dem laufendem." bat Oliver leicht amüsiert. "Du mich genauso mit eurer Hochzeit!" Wir verabschiedeten uns voneinander und ich legte wieder auf. Ich hatte wirklich Vorfreude darauf. Ich war ja schon früher dieses kleine nervige Kind gewesen, was anderen Streiche gespielt hat. Das brachte das ganze aber doch auf eine ganz neue Stufe.

Dafür muss ich das aber auch erstmal besorgen. "Ich bin nochmal kurz weg!" rief ich auf dem Weg zur Tür. Ich hab Glück,dass die meisten Läden erst gegen 21 Uhr zumachen. Hier mitten in der Stadt gab es genug Läden, wo du nicht einmal weit laufen musstest. Nach nicht einmal einer halben Stunde war ich wieder zuhause. Aber wie krieg ich Phil dazu, das zu nehmen? Ihm das einfach hinlegen wird nicht funktionieren, also muss es heimlich sein. Ich hatte in meiner ehemaligen Karriere oftmals anderen heimlich Medikamente unterschieben müssen, also sollte das kein allzu großes Problem sein.

Ich war dafür am nächsten Morgen extra früher wach. In einer kleinen Schüssel hatte ich die blaue Tablette zu Pulver geklopft, um sie schließlich in eine Tasse Kaffee zu füllen. Hoffen wir einfach mal, dass die Wirkung trotzdem noch dieselbe bleibt. "Guten Morgen!" trällerte ich fröhlich, als Phil rein kam. "Morgen, warum so fröhlich?" fragte dieser leicht verschlafen. "Warum nicht? Ich hab dir gleich nen Kaffee mitgemacht." meinte ich und deutete auf die weiße Tasse, die immer noch auf dem Tisch stand. "Danke?" meinte Phil verwirrt und griff nach der Tasse. "Mein Wagen hat gestern auf der Rückfahrt den Geist aufgegeben, kann ich bei dir mitfahren?"

Roommates | ManXManWo Geschichten leben. Entdecke jetzt