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"Hör schon auf mit solchen Sprüchen."~Phil Jäger

Jakob P.O.V

Erst sehr spät, als die Nacht schon fast wieder im Aufgang der Sonne verschwand fuhren wir zurück zu Phils Elternhaus. Die anderen waren alle längst schlafen gegangen. So leise wie möglich schlichen wir beide uns nach oben in sein Zimmer, um dort völlig erschöpft auf Phils Bett zu fallen. Ich legte meinen Arm unter Phils Nacken und drückte ihn an mich. "Sag jetzt bloß nichts schnulziges!" warnte Phil. "Bei dir Eisklotz würde ich doch sowieso nur auf Abblock stoßen." erwiderte ich nur und strich die Sätze aus meinem Kopf, die ich jetzt tatsächlich gerne gesagt hätte. "Wird das hier einer von deinen bedeutenden Erinnerungen?"

Diese eine Frage konnte ich tatsächlich nicht zurück halten. "Natürlich ist er das Jakob. Jeder Moment, seit wir das erste Mal miteinander Kontakt hatten war für mich von großer Bedeutung." "Jetzt wirst du kitschig." Seufzend verdrehte Phil die Augen, legte aber sogleich für einen kurzen Moment seine Lippen auf meine. "Mir egal." meinte er und streckte mir seine Zunge raus. "Wie reif du bist." grinste ich und streckte ihm ebenfalls die Zunge raus. Leise kichernd vergrub Phil seinen Kopf an meiner Schulter. "Ich hätte nie gedacht, dass das hierher zurück kommen mir tatsächlich noch Freude bereiten könnte." 

Gerührt lächelte ich und strich ihm durch die Haare. "Solange wir beide zusammen sind kann es doch nur Spaß machen." grinste ich, worauf Phil nur gequält aufstöhnte. Er hasste diese kitschigen Sprüche und ich liebte es ihn damit aufzuziehen. "Hör schon auf mit solchen Sprüchen." verlangte Phil sofort und setzte sich auf, aber sofort griff ich nach seinem Shirt, um ihn wieder zurück zu ziehen. "Warum willst du denn jetzt schon gehen, mein Prinz?" fragte ich grinsend. Schnaubend schüttelte Phil den Kopf. "Du bist ein wirklicher Idiot." meinte er und stemmte seine Hände gegen meine Brust, um mich weg zu drücken.

"Was wird das denn jetzt?" fragte ich grinsend, ehe ich nach seinen Händen griff, um mich über ihn knien zu können. "Willst du jetzt schon eine Wiederholung?" provozierte ich ihn grinsend. "Ich werde mit Sicherheit nicht mit dir schlafen, wenn meine gesamte Familie hier im Haus ist!" stellte Phil eifrig klar. Verstehend lächelnd nickte ich und strich mit meiner anderen Hand seine Wange entlang. "Du bist wunderschön Phil." lächelte ich, wissend wie verlegen ihn solch simple Komplimente zum Erröten brachten. Verlegen drehte er den Kopf beiseite und biss sich auf die Lippe. "Ich liebe dich, kleiner Phil." lächelte ich. Phil vergrub sein Gesicht an meiner Brust.

Er legte seine Arme um meinen Körper und zog mich zu sich nach unten, damit er sich an meiner Brust verstecken könnte. "Ich könnte noch die ganze Nacht so weiter machen." grinste ich, aber sofort schüttelte Phil den Kopf. "Dann kotze ich!" warnte er. "Und in Wirklichkeit liebst du jedes einzelne Kompliment." flötete ich fröhlich und versuchte sein Gesicht sanft zu mir zu ziehen, jedoch schüttelte Phil schnell den Kopf und vergrub sein Gesicht nur noch tiefer in meiner Brust. "Bist du verlegen oder ist das eine Art Bestrafung?" fragte ich amüsiert. "Müde." antwortete er leicht brummend.

Er war wirklich wahnsinnig süß. Ich hob sein Shirt leicht an, um Phil über den Rücken streichen zu können. Schon halb eingeschlafen krallte er eine seiner Hände in meinen Pulli und seufzte entspannt. "Danke Jakob, ich liebe dich." murmelte er noch, bevor sich sein Atem in langsame, entspannte Atemzüge wandelte. Sein Griff entspannte sich und seine Haare fielen immer wieder zur Seite, wenn er ausatmete und sich dabei leicht sein Kopf drehte. In den Straßenklamotten schliefen wir beide Arm in Arm, in Phils eigentlich viel zu kleinem Bett. Es war wirklich völliger Frieden.

Natürlich konnte das wieder aufwachen nicht so friedlich werden, wie das einschlafen. Phil und ich hatten im Schlaf unsere Beine miteinander verharkt, als er am Morgen dann aufstehen wollte riss er uns beide vom Bett. Mein Kopf war gegen irgendeinen Schrank oder sowas geknallt und keine fünf Minuten später saßen wir beide am Esstisch. Ich mit einem Eisbeutel, den ich gegen meinen Kopf hielt und Phil den Kopf konstant auf den Boden gerichtet, seine Eltern direkt vor uns. Ich weiß nicht, ob sie mehr amüsiert oder mehr enttäuscht waren, aber nach ein paar Sekunden konnte sich Phils Mutter gar nicht mehr zurück halten und fing an, leise loszulachen. Wow, das erste Mal, dass sie lacht und dann wegen sowas.

Roommates | ManXManWo Geschichten leben. Entdecke jetzt