"Sie wollen Silvester zusammen verbringen, wir alle sollen kommen. Papa hatte sogar geschrieben, dass wir jemanden mitbringen können."~Lea Jäger
Phil P.O.V
Ich hatte mich, sofort als ich zuhause angekommen war in meinem Zimmer verkrochen und meine Schwester angerufen. "Ich hab manchmal wirklich das Gefühl, du bist auch im falschen Körper geboren. Zumindest kriegst du jeden Monat deine Tage." hatte sie amüsiert gemeint, als ich ihr von meinem Gespräch mit Jako erzählt hatte. "Das ist nicht lustig Lea." "Ich finde schon, aber du kamst schon immer ganz nach Mama. Immer der harte, außer es geht um die Liebe." Seufzend sah ich aus dem Fenster. "Bist du fertig?" fragte ich, nachdem ihr Kichern langsam leiser wurde. "Ja, ich weiß doch, dass Familie ein schwieriges Thema ist."
Ich brummte nur zustimmend. "Jetzt mal was anderes, hat Papa dich auch eingeladen?" fragte sie und brachte mich damit auf komplett andere Gedanken. "Ich hab seine Nachricht nicht gelesen." gab ich mit angespanntem Kiefer zu. "Du kannst nicht ewig davor wegrennen! Klar, Mama und Papa haben sich nach deinem Coming out ziemlich mies verhalten, aber sie sind immer noch unsere Eltern." meinte Lea. "Du hast das Problem ja nicht. Du als jüngste wurdest meistens einfach nur beschenkt, damit du ruhig bleibst, aber wir hatten keine ruhige Minute." Am anderen Ende hörte ich diesmal Lea seufzen. "Ich weiß, sie sind toxische Eltern bei dir und Tyler gewesen, aber ich wurde verschont."
Mir war gerade wirklich nicht nach noch mehr Streit und Drama, weswegen ich nachgab. "Was stand drin?" fragte ich also. "Sie wollen Silvester zusammen verbringen, wir alle sollen kommen. Papa hatte sogar geschrieben, dass wir jemanden mitbringen können." erklärte sie fröhlich. "Sicher, dass das Wolfgang war?" fragte ich leicht skeptisch. "Phil!" "Schon gut, hat Tyler zugesagt?" Für einen kurzen Moment wurde es sehr ruhig. "Wir beide schreiben nicht mehr miteinander, seit wir beide über seine OPs gesprochen hatten." gab sie schließlich leise zu. "Phil, du musst kommen! Tu es wenigstens für mich, bitte!"
Ich wollte dort wirklich nicht hin. "Sophia hatte dir doch sogar vor nicht einmal allzu langer Zeit versprochen, dass sie dir Papa vom Hals hältst. " fügte Lea hinzu. "Ich werde nachsehen, ob ich frei hab." versprach ich ihr. "Du kannst ja auch Jakob einladen!" kicherte Lea. "Um ihm zu zeigen,wie zerstört meine Familie ist?" "Zeig mir eine Familie, die nicht zerstört ist!" erwiderte Lea darauf nur. "Mama würde sich freuen, wenn du kommst." fügte sie hinzu. "So klang sie beim letzten Telefonat nicht." antwortete ich darauf nur. "Ihr habt telefoniert?"
"Nicht lange, ein paar Minuten. Ich weiß nicht einmal, was sie eigentlich wollte. Wahrscheinlich so tun, als sei sie eine gute Mutter." schnaubte ich. "Phil, Menschen ändern sich." versuchte meine Schwester es erneut. "Tun sie das wirklich, oder gewöhnen wir uns nur daran, wie scheiße sie eigentlich sind?" fragte ich. "So eine Ausdrucksweise bin ich von dir gar nicht gewohnt." Lea machte eine Pause, bevor sie fortfuhr. "Naja, ich lass dich mal abkühlen. Bitte komm zu dieser Familienfeier, du kannst auch einfach nur kurz hallo sagen, aber zeig ihnen wenigstens, dass du noch nicht gestorben bist." bat Lea noch, ehe sie auflegte. Super.
Ich wollte mich für den Rest des Tages einfach nur in meinem Bett verkriechen, aber als gegen späten Nachmittag Jakob in mein Zimmer stürmte war das wohl auch wieder abgesagt. "Ich hab auf dem Weg Döner geholt." erklärte er fröhlich grinsend. "Danke, das wäre nicht nötig gewesen." Ich setzte mich hin und machte Platz, damit Jakob sich ebenfalls aus Bett setzen konnte. "Kein Problem, Jakob die Seelsorge kümmert sich um all ihre Sorgen." grinste er und reichte mir einen der Döner. Ich konnte über seine kindliche Art nur schmunzeln. "Ich hab keine Ahnung, wie du deinen Döner isst, hoffe, es passt so."
"Und danach hab ich gesagt, dass ich vor jemandem, der sich hinter Mami und Papi versteckt keine Angst habe." Jakob hatte nicht nachgefragt, was heute mit mir los war. Fröhlich hatte er angefangen vom Nachsitzen zu erzählen. Er wusste, dass es mir lieber wäre, nicht darüber zu reden und er respektierte es. "Willst du deinen Freund eigentlich morgen mitnehmen?" hatte er nach einer Weile gefragt. "Auf das Festival! Als ob du das vergessen hast!" erklärte Jakob auf meinen fragenden Blick amüsiert. "Achso, nein. Er muss bestimmt lernen, studiert noch." antwortete ich und nahm einen großen Bissen, um nicht sprechen zu müssen. "Schade, ich wüsste zu gerne, wie du so flirtest!"
DU LIEST GERADE
Roommates | ManXMan
Teen FictionWart ihr schon einmal verliebt? So richtig verliebt? So stark, dass euer Herz vor Schmerz brennt, weil ihr wisst, dass genau diese Person eure Gefühle nicht erwidert. Genau das spürt Phil schon seit einer ganzen Weile, seit er sich in seinen Mitbewo...