Heute war der letzte Tag in New Jersey. Jessica und Allison hatten uns mehr oder weniger in Frieden gelassen und nun saßen wir alle mit meinen Brüdern unten in unserem Haus und spielten Wahrheit oder Pflicht. Eher einen billigen Abklatsch davon. Wir hatten weder eine Flasche, noch irgendwelche festen Regeln. Außerdem tranken wir wann wir wollten. Es war einfach ein gemütlicher Abend.
"Okay, ich nehm Dylan.", lächelte Steph und nahm einen Schluck aus ihrem Glas.
"Ich nehm Pflicht.", Kathrine und er wechselten gefühlt alle zehn Sekunden irgendwelche verliebten Blicke.
"Küss Kathrine endlich.", wir lachten alle wegen ihrem genervten Ton auf und er biss sich nur glücklich auf die Lippe.
"Ahhh mein großer Bruder ist verliebt!", quietschte ich als Dylan sie küsste und beide rot wurden als sie sich trennten.
Dylan lachte nur auf und wurde noch roter. Oh mein Gott! Er war es tatsächlich. Er hat es nicht abgestritten.
"Fein, ich nehm dich Schwesterherz."
"Wahrheit.", jaja ich weiß, langweilig. Ich weiß halt, dass er mich fertig machen würde, wenn ich Pflicht nehmen würde.
"Wann hast du das letzte mal gespielt?", stellte er seine Frage.
"Ich weiß nicht was du meinst.", ich konnte es nur erahnen. Er meinte die Gitarre. Früher hatte ich den ganzen Tag nichts anderes gemacht und ich war auch eigentlich echt gut. Meine Brüder waren meine größten Fans, als sie allerdings gehen mussten hatte ich aufgehört.
"Deine Gitarre. Wann hast du das letzte mal Musik gemacht?", wie ich es geahnt hatte.
"Vor fünf Jahren. Als ihr gegangen seit.", ich lächelte und nahm einen Schluck meines Biers.
"Spielst du für uns?", fragte nun Ryan.
"Ich hab keine Gitarre und das ist viel zu lang her, ich kann sicher gar nichts mehr.", das war gelogen. Ich ging jeden Tag die Noten und Griffe durch. Ich konnte alles.
"Klar kannst du das. Mike, einer aus unserem Haus hat seine Gitarre dabei. Ich frag ihn mal.", kaum hatte Jayden das ausgesprochen, sprang er schon auf und rannte zu deren Haus.
"Und wenn ich nicht spielen will?"
"Du willst spielen.", Ryan sah mich ernst an.
"Es ist spät und ich bin angetrunken. Ich treff sowieso keine Töne."
"Du hattest erst 3 Bier, sonst hälst du doch auch mehr aus.", Kyle sah mich an.
"Also das sogar du gegen mich bist hätte ich nicht gedacht.", ich verschränkte beleidigt die Arme und in dem Moment kam Jayden mit einer wunderschönen Westerngitarre in den Raum.
"Was soll ich spielen?", die Gitarre in meinen Händen, meine Füße auf dem Couchtisch und Kyle an meiner Seite. Daran könnt ich mich gewöhnen.
"Improvisiere.", Ryan ließ sich mit einer neuen Mische auf den Boden fallen und lehnte sich an die Wand.
Ich spielte die ersten Töne und meine Brüder fingen sofort an zu grinsen. Ich spielte mein Lieblingslied.
Change your Mind von Eli. Zumindest auf der Gitarre liebte ich diesen Song.
Nach den ersten paar Tönen spielte ich mir die Seele aus dem Leib. Es war super wieder zu spielen. Ich hatte es vermisst. Mehr als fast alles andere
"Ich wusste nicht, dass du doch so gut bist.", murmelte Kyle, als wir uns später ins Bett gelegt hatten.
"Ich auch nicht.", lachte ich und rollte mich auf den Bauch, um ihn anzusehen.
"Du bist der absolute Wahnsinn, Madison.", er küsste meine Stirn und lehnte sich dann wieder zurück.
"Du kommst mich doch in Chicago besuchen, oder?", fragte ich und sah ihn mit großen Augen an.
„Natürlich werd ich das, Prinzessin.", lächelte er mir zu. Ich war glücklich. ICH und GLÜCKLICH. Das kam in letzter Zeit so oft vor, dass es fast schon surreal wurde. Erst die Feuerwehr, dann Kyle und jetzt wieder die Musik. Es war, als würde ich träumen. Und es war ein guter Traum. Ein verdammt guter.
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Schneller als ich es wahr haben wollte, war die Woche in New Jersey auch schon wieder vorbei. Jetzt hieß es eine Woche Unterricht und Prüfungen und dann drei Monate Chicago. Ob ich bereit war, wusste ich nicht. Zur Zeit fühlte sich alles so perfekt an.
Die Jungs waren gerade beim Training und ich war mit Steph beim Nachmittagssport. Wir sollten 5 Runden um das Feld laufen, auf dem die Jungs trainierten und durften dann gehen. Die Cheerleader trainierten heute allerdings in der Halle, da sie die Matten brauchten, um Hebungen und Sprünge zu üben. Steph und ich liefen gerade unsere 2. Runde, als uns jemand hinterher pfiff. Liam und Kyle.
"Müsst ihr nicht irgend einen Ball werfen und eure Gegner umrennen?", fragte ich lachend, wo Steph mit einstimmte, während wir rückwärts ein bisschen weiter liefen.
"Wir haben jetzt 10 Minuten Pause also können wir euch solange angaffen wie wir wollen. Naja also in den 10 Minuten halt.", stellte Liam fest, als sie uns locker eingeholt hatten.
"Solltet ihr euch in dieser Pause nicht ausruhen?", Steph atmete nach diesem Satz noch schrecklicher, was darauf hindeutete, dass auch sie dringen eine Pause gebrauchen konnte.
Sie schüttelte allerdings nur den Kopf, als ich ihr eine Pause vorschlug und lief weiter.
"Hast du mir gerade allen ernstes auf den Arsch geschlagen?", zischte ich Kyle empört zu, als er seine Hand wieder von meinem Hinterteil nahm.
"Nein, ich habe meinen größten Schatz gestreichelt.", grinste er und lief dann mit Liam wieder aufs Feld.
"Darüber reden wir noch!", schrie ich ihm hinterher, sah ihn allerdings nur lachen.
"Ihr seit so süß.", schwärmte meine beste Freundin, welche wieder besser atmen konnte. Runde 3.
"Jaja sag mir lieber mal, was da zwischen Liam und dir läuft.", ich sah sie mit gehobenen Augenbrauen an.
"Nichts.", mit knallrotem Gesicht, sah sie zu Boden.
"Na komm, sag schon."
"Naja also da läuft wirklich nichts."
"Aber du hättest es gerne."
"Nein also ja, doch schon irgendwie."
"Dann verführ ihn."
"Was?"
"Verführ ihn. Kyle und ich gehen morgen Abend aus. Ich geb dir ein hübsches Kleid von mir, wir machen deine Haare, schminken dich ein bisschen und ich sorg dafür, dass die beiden anderen Idioten auch woanders sind. Jackson bei seinem Loverboy und Killian bei keine Ahnung wem."
"Und was soll ich dann machen?"
"Du klopfst, er macht auf, ihr macht worauf auch immer ihr dann Lust habt."
"Ich soll einfach so aufgebrezelt bis zum geht nicht mehr vor seiner Tür auftauchen?
"Naja so wie du das sagst klingt es doof."
"Ich sag es wie ich es denke."
"Dann sagst du halt einfach, dass du zu mir wolltest. Ich bin dann natürlich nicht da und dann fragst du ob du vielleicht trotzdem rein kommen dürftest oder machst einen auf traurig, weil du dich ja dann umsonst hübsch gemacht hast. Dann bittet er dich rein und ihr beiden macht was zusammen."
"Meinst du wirklich?"
"Natürlich."
Nach dieser Konversation hatten wir tatsächlich unsere 5 Runden fertig und machten uns auf den Weg zu unseren Zimmern.
"Komm einfach gleich zu uns, ich wollte eh kochen, dann kannst du mit essen."
"Ich finde das immer noch so gemein, dass nur die Fünferzimmer so groß sind, mit eigener Küche, Aufenthaltsbereich und abgetrennten Zimmern."
"Unsere Eltern zahlen aber auch drauf und wir sind immerhin fünf Personen."
"Das stimmt auch wieder. Bis gleich dann.", wir umarmten uns, sie ging in den Mädchenkorridor, ich in den für die Jungs. Auf dem Zimmer ging ich duschen. Lange duschen.
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The Girl
Teen FictionMadison Queens wurde verurteilt, sie kommt auf Bewährung raus. Ihr Vater entscheidet jedoch, dass sie auf ein Internat muss. Sie wird mit Polizei-Bewachung dort hin gefahren und gefesselt ins Gebäude geführt. Da es mitten im Unterricht ist, kann sie...