Mysteriös

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Als die Tür aufgetreten wurde und der Chief und Williams mit den beiden Männern raus kamen, riss ich mich los und rannte auf die vier Personen zu. Mary übernahm Louis, ich nahm Michael. Puls war vorhanden, Atmung schwach aber da. Durch die Uniform hatte er kaum Verbrennungen, allerdings hat sich seine Maske gelockert und somit hatte er nun viel Rauch eingeatmet.

Schnell setzte ich ihm eine Sauerstoffmaske auf und verband seine leichten Verletzungen am Hals.

"Alles wird gut, Michael, du wirst wieder.", ich schloss meine Augen, nahm seine Hand und betete. Eigentlich war ich nicht gläubig aber jetzt würde ich alles tun, damit ihm nichts passierte.

"Betest du gerade?", hörte ich plötzlich ein krächzen und blickte auf.

"Ich- was? Nein. Du blödes Arschloch, ich hab mir sorgen gemacht!", er lachte leise auf und zog mich dann in seine Arme.

"Louis!", hörte ich plötzlich ein erleichtertes Schluchzen und sah zu Mary rüber, während Michael einen Hustenanfall bekam.

"Hier, trink was Lieutenant.", Winchester schmiss uns eine Wasserflasche zu, welche mein Onkel sofort exte.

"Wir bringen euch trotzdem ins Krankenhaus, nur zur Sicherheit.", Mary sah Louis verliebt an, welcher zurück lächelte und sich aufrichtete.

Im nächsten Moment ertönte ein schrecklicher Knall und die Fenster zersplitterten, woraufhin die Flammen aus den nun kaputten Fenstern schlugen. Die Verletzten waren alle ins Krankenhaus gebracht worden, die Leichen abgedeckt und das Wasser schoss durch die Schläuche auf die Flammen. 

"Na los. Queens, beide. Aufsitzen. Madison, du bist hinten. Fahren darfst du erst sobald du achtzehn bist.", wir rappelten uns auf und stiegen in den Rettungswagen.

"Anschnallen.", ich unterdrückte mein Lachen und fing mir zwei Killerblicke ein.

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"Es geht euch soweit gut. Trinkt einfach viel und lasst euch immer mal wieder die Verbände wechseln.", lächelte die Ärztin und ließ uns dann zurück zur Wache fahren.

10 Minuten später fing ich an das Essen zu machen. Louis und Michael hatten sich in ihre Büros zurück gezogen, der Rest der Crew hatte sich überall verteilt. Als ich fertig war, brachte ich erst Louis einen Teller und dann Michael. Ich setzte mich zu ihm aufs Bett. Hunger hatte ich nicht sehr großen, weshalb ich mich nun einfach zurück lehnte und an die Decke starrte.

"Isst du gar nichts?", fragte er mich dementsprechend auch keine 30 Sekunden später.

"Kein Hunger.", antwortete ich nur monoton und schlüpfte aus meinen Schuhen und unter die Decke.

"Dir ist schon bewusste, dass du dein eigenes Bett hast?", er grinste mich an.

"Schon möglich", nuschelte ich schon halb schlafend.

"Schlaf gut, Prinzessin.", flüsterte er noch und drehte sich dann seinem Essen zu, bevor ich ganz in meiner Traumwelt versank.

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"Rettungswagen 61, Bewusstlose Person, 1136 W 35th St", innerhalb von Sekunden sprang ich auf die Beine, in meine Schuhe und raus zum Rettungswagen. Dort zog ich meine Einsatzkleidung an und sprang zu Mary in den Wagen.

"Na, gut geschlafen?", fragte sie belustigt und sah mich an, während sie durch das Tor fuhr.

"Hervorragend.", lächelte ich zurück und kurz darauf Parkten wir vor einer Lagerhalle und betraten mit Sack und Pack das Gebäude.

"Chicago Fire Department, melden sie sich!", rief Mary und wir suchten weiter das Gebäude ab.

"61 an Leitstelle, sind sie sicher, dass wir richtig sind? Hier ist niemand.", gab sie wenig später über Funk durch.

"Durchsuchen sie alles nochmal. Ich schicke eine Streife, die ihnen beim suchen helfen wird. Wenn sie nichts finden melden sie sich als Einsatzbereit.", als dies zurück kam zückten wir unsere Taschenlampen und gingen nochmal jeden einzelnen Raum durch, als wir circa mit der Hälfte durch waren, kamen die Kollegen von der Polizei und halfen uns nochmal mit allem.

Da wir niemanden fanden, gaben wir durch, dass wir Einsatzbereit waren und fuhren zurück zur Wache. 

"Komischer Einsatz.", stellte ich fest, wo Mary mir nur zustimmte. Irgendwas stank hier gewaltig.

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"Es war niemand dort.", schulter zuckend  setzte ich mich an den Tisch. Es war gerade mal 16 Uhr und wir hatten schon drei Einsätze hinter uns, einer davon einer der schlimmsten die ich bist jetzt hatte.

"Jetzt hab ich hunger.", stellte ich fest, stand auf und holte mir etwas zu Essen, was ich dann auch schnell runter schlang.

Die Jungs lachten nur und ich grinste unschuldig.

"Ich dachte schon du isst gar nichts mehr.", lächelte Michael und ließ sich neben mir nieder.

"Du kennst mich doch.", lachte ich und lehnte mich zurück.

"Rettungswagen 61, Verletzte nach Schusswechsel, 1136 W 35th St."

"Da waren wir doch gerade erst.", stellte ich verwirrt fest und begab mich mit Mary auf den Weg.

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"Fire Department melden sie sich!", rief Mary und wir gingen weiter in das Gebäude.

"Ist hier jemand?", fragte ich und sah mich um.

"Dort drüben.", wir steuerten auf die zwei scheinbar leblosen Körper zu und checkten den Puls. Tot. Beide.

"Was zur Hölle geht hier vor sich?", ich sah in Marys Augen.

"Wir werden jetzt zurück zum Wagen gehen.", sagte sie mit versucht fester Stimme, scheiterte allerdings kläglich.

Ich nickte nur unsicher und nahm die Taschen. Schnell bewegten wir uns in Richtung Ausgang.

"Hey, bitte, ich brauche Hilfe, mein Bruder, bitte.", ein kleiner Junge stand vor uns. Höchstens 13.

Ich sah Mary an und wir folgten dem Jungen. 

"Er liegt da hinten.", er zeigte auf einen jungen Mann, welcher schon halb tot an der Wand lehnte.

"Was ist hier passiert, großer?", fragte ich und zog ihn mit mir in eine Ecke. 

"Das geht sie nichts an, helfen sie einfach meinem Bruder!", motzte er und wollte sich an mir vorbei drücken.

"Hey, meine Kollegin kümmert sich gut um ihn. Ich muss wissen was hier passiert ist, bitte.", ich sah ihn an und sein Blick schweifte zum Boden.

"Sie haben uns überrascht. Wir leben hier. Simon hat uns nur verteidigt. Ich schwöre, das müssen sie glauben!", er sah mir flehend in die Augen.

"Ich glaube dir. Wie heißt du?", ich kniete mich zu ihm. Er hatte sich gegen die Wand fallen lassen und war dann zu Boden gerutscht.

"Samuel,  lieber Sam."

"Ich bin Madison. Dein Bruder wird schon wieder. Du hast alles richtig gemacht.", ich strich ihm durch die Haare und nahm ihn dann in den Arm.

"Versprechen sie es?", er sah mich mit Tränen verschmiertem Gesicht an. 

"Ich verspreche es.", ob ich es wohl bereuen würde, ihm dieses Versprechen gegeben zu haben? Ich hoffte nicht.

The GirlWo Geschichten leben. Entdecke jetzt