Müde von der letzten Schicht ging ich, nachdem Michael mich zuhause abgesetzt hatte, sofort zu meinem Auto und fuhr erstmal ins Hotel, wo Kyle sich ein Zimmer reserviert hatte. Ich musste dringend mit ihm reden und nach dem Gespräch würde ich ins Krankenhaus zu den Jungs fahren.
Ich parkte meinen Wagen und ging direkt zur Rezeption durch.
"Hey, könnten sie mir sagen, welches Zimmer Kyle Jonson belegt?", fragte ich die junge, viel zu blondierte Frau.
"Wer sind sie denn, wenn ich fragen darf? Wir legen sehr viel wert auf Datenschutz."
"Mein Name ist Madison Queens. Seine Freundin.", gelangweilt sah ich sie an.
"Seine Zimmernummer lautet 135 C.", sie lächelte mich falsch an und ich fuhr mit dem Aufzug in die 13. Etage des Wolkenkratzers.
Ich suchte die 135 C und klopfte an, als ich es dann endlich fand. Nach einigen Minuten machte er genervt die Tür auf.
"Was ist denn?", fuhr er mich an, ohne mich richtig anzusehen.
"Hab ich dich geweckt?", fragte ich und sah auf den Boden.
"Madison. Ja, nein, ist schon okay. Komm rein.", er trat einen Schritt auf Seite und ich bewegte mich in das große, offene Zimmer.
"Wir müssen reden.", wir sprachen diese drei Worte so synchron aus, dass es fast schon gruselig war.
"Hast du grad Schichtwechsel gehabt?", fragte er und ich nickte.
"Was ist da passiert?", fragte Kyle weiter und deutete auf meinen Hals.
"Nichts schlimmes. Ich hab mich bei einem Einsatz verletzt.", er nickte verstehend und ich scannte erstmal seinen Körper ab. Er hatte nur eine Boxershort an, kein Tshirt, nichts.
"Ich will, dass du mir beweist, dass ich dir vertrauen kann. Ich will dir wieder vertrauen können, Kyle, aber ich habe keine Ahnung, wie das gehen soll.", ich sah ihn mit Tränen in den Augen an.
"Ich werde es dir beweisen. Egal was ich machen muss, ich machs.", er nahm meine Hände in seine und sah mir in die Augen.
"Ich habe noch nie so für eine Person empfunden, wie für dich. Ich ziehe mit dir hier her, wenn es nötig ist. Ich werde dir alles ermöglichen.", er strich mir eine Sträne, welche sich aus meinem mittlerweile unordentlichen Zopf gelöst hatte, hinter mein Ohr.
"Ich liebe dich mehr als alles andere Madison Queens.", hauchte er und drückte mir einen kurzen Kuss auf die Lippen.
"Ich wünschte, ich könnte mich jetzt fallen lassen.", flüsterte ich und merkte, dass mir eine Träne über die Wange lief.
"Du kannst es versuchen. Ich gebe dir einen Pulli von mir. Alles was du willst.", ich schüttelte den Kopf.
"Ich habe jeden zweiten Tag frei und bin ab nächste Woche für 2 Wochen wieder im Internat. Beweis es mir Kyle. Bitte beweis mir, dass du mich liebst. Ich muss jetzt ins Krankenhaus.", ich küsste ihn auf die Wange und verließ dann das Zimmer.
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In meinen letzten Tagen in Chicago war nicht mehr viel passiert. Kyle war frühzeitig wieder abgereist und meine Brüder taten es ihm gleich, als Ryan meinte sich selbst entlassen zu müssen.
Heute war Sonntag und ich verabschiedete mich gerade, da ich meine letzte Schicht, bis zu meiner offiziellen Zeit hier, absolviert hatte und mich jetzt ins Auto zurück nach Cranesville setzen würde.
Ich fuhr gute 6 1/2 Stunden und würde mit Pausen um ca 15 Uhr wieder im Internat sein. Ein letztes mal winkend startete ich den Motor des Bugattis und fuhr davon. Ich hatte mich in diesen vier Wochen in den Beruf verliebt. Ich hatte schon jetzt vielen Menschen geholfen, inbesondere meinen Brüdern. Ich hatte eine Frau verloren aber konnte der Familie wenigstens sagen, dass wir alles versucht hatten.
8:34 Uhr: Ich hielt an einer der vielen Raststätten und kaufte mir einen Kaffee.
10:17 Uhr: Ich kaufte mir etwas zu essen, frühstückte im Auto und betrachte Stolz das Shirt, welches ich trug. Eines des CFDs.
12:23 Uhr: Michael rief an und fragte wie weit ich war.
14:56 Uhr: Ich war an der Grenze von Pennsylvania angekommen. Von hier waren es nur noch knappe 20 Minuten.
15:49 Uhr: Ich sah, wie meine Brüder und meine Zimmergenossen grinsend auf mich warteten. Steph weinte schon fast vor Freude.
"Es gibt gute Nachrichten von Liam.", wies mich Killian auf die neuesten Ereignisse hin.
Ich drehte ich mit gehobenen Augenbrauen zu ihm.
"Ich hab mit Jess Schluss gemacht.", sagte er und lächelte irgendwie traurig.
"Wieso?", fragte ich deshalb verwirrt und sah den besten Freund meines Schwarms an.
"Ich hab sie erwischt, wie sie sich für einen anderen ausgezogen hat, der ihr Geld dafür gegeben hat."
"Nutte.", spuckte ich nur angewidert und umarmte Liam mitfühlend. Er hatte sie geliebt. Ich konnte ihn verstehen.
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"Ey ich brauche Hilfe!", schrie ich durch unser Zimmer uns kurze Zeit später standen die vier Idioten vor mir.
"Ich krieg meinen Koffer nicht zu.", schmollte ich und schob meine Unterlippe vor. Die Jungs verdrehten ihre Augen und kamen auf mich zu.
"Warum musst du auch so viel einpacken? Wir fahren eine Woche und kein Jahr.", meckerte Jackson und ich sah ihn nur böse an.
"Schon gut. Setz dich mal da drauf.", sagte er und deutete auf den Koffer.
"Willst du damit sagen, dass ich fett bin?", sein ernst?
"Nein du Walross. Soll ich dir jetzt helfen oder nicht?", ich sah ihn weiter böse an, tat allerdings was er gesagt hatte und er schloss mühelos meinen Reißverschluss.
"Danke.", murmelte ich nur und stand dann wieder auf und ging in die Küche.
"Was ist hier denn bitte passiert?!", schrie ich panisch und sah mich in dem verwüsteten Raum um.
"Wir haben gekocht.", rief Killian aus seinem Zimmer und brachte mich auf 180.
"Wollt ihr mich eigentlich komplett verarschen? Wie sieht das denn dann aus, wenn ich die drei Monate nicht hier bin? Lebt die scheiß Küche dann?", regte ich mich weiter auf und sah angewidert die verschimmelte Pfanne an.
"Ihr räumt das auf klar? Die Verschimmelten Sachen schmeißt ihr weg und den Rest putzt ihr bis es glänzt. Wie seit ihr denn vorher ohne mich ausgekommen?"
"Reg dich ab Madi.", lachte Kyle und biss sich auf die Lippe, während er mich gegen den Türrahmen gelehnt ansah.
"Ich soll mich abregen? Das ist abartig."
"Warum musst du denn auch weg fahren?", schmollte Jackson nun, welcher sich ebenfalls aus seinem Zimmer getraut hatte.
"Weil ich Feuerwehrfrau werden möchte und das deswegen tun muss."
"Also arbeitest du da nur oder lernst für die Schule."
"Exakt so ist es. Ich geh zu Steph, ihr räumt das auf.", ich sah alle vier Idioten an und verschwand dann mit einem Lächeln auf dem Gesicht das Zimmer.
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The Girl
Roman pour AdolescentsMadison Queens wurde verurteilt, sie kommt auf Bewährung raus. Ihr Vater entscheidet jedoch, dass sie auf ein Internat muss. Sie wird mit Polizei-Bewachung dort hin gefahren und gefesselt ins Gebäude geführt. Da es mitten im Unterricht ist, kann sie...