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"Luna? Soll ich dich nachhause bringen?"
Erschrocken drehte ich mich um und erkannte Alex. Wieso nervt der Typ eigentlich so. Ich hatte meine  Sozialstunden hier beendet. Ich wollte nicht noch mehr Kontakt mit irgendwelchen Leuten aus diesem Krankenhaus haben. Außerdem will er wahrscheinlich nur Kontakt mit meiner Mutter haben. "Ne, ich nehm den Bus", stammelte ich dezent überfordert und ging, ohne auf eine Antwort zu warten in Richtung Haltestelle. Auch wenn ich mich jetzt noch von ihm drücken konnte, wird er wahrscheinlich früher oder später wieder bei uns antanzen. Eben wegen meiner Mutter. Und wenn er es nicht von sich aus macht, dann wird ihn meinen Mutter einladen. Zu hundertprozent. Eigentlich hatte ich darauf garkeine Lust. Da waren die Tage ohne einen neuen doch ganz in Ordnung. Naja, es ist beides eben kein Lottogewinn.

"Hey kleine, ganz alleine hier?", säuselte plötzlich jemand neben mir an der Bushaltestelle. Erschrocken fuhr ich herum und entfernte mich ein paar Schritte von dem Mann, der neben mir stand und irgendwie echt komisch war. Bei der genaueren Musterung erkannte ich auch die Ursache dafür. Eine fast leere Vodka Flasche in seiner Hand. Der Typ war betrunken. Na super.
"Warum ignorierst'n du mich?", lallte er leicht angepisst weiter. Augenrollend wandte ich mich meinem Handy zu, in der Hoffnung er würde mein Desinteresse richtig deuten und mich endlich in Ruhe lassen. Doch Fehlanzeige. Stattdessen rückte er mir immer näher. "Lass mich in Ruhe", motzte ich ihn an. Meine Stimme klang unsicher und ängstlich. Genau das falsche für diese Situation, denn so helle, dass er das bemerkte ist er wohl auch noch. "Keine Angst, wenn du dich nicht wehrst, tu ich dir auch nicht weh", zischte er bedrohlich und packte mich am Oberarm. Meine Versuche mich aus seinem Griff zu befreien scheiterten.
"Lass mich los. Ich hab dir nichts getan", schrie ich ihn an. Um uns herum war keine Menschenseele und der Bus kam auch erst in mehr als fünf Minuten. Ich war ihm komplett ausgeliefert. Und das mehr als mir lieb war.
"Ey! Lass sie los!" Genauso überrascht wie ich fuhr er hoch. Diese Stimme war mir allzu bekannt. Alex. Den kurzen Schockmoment des Mannes nutzte ich und befreite mich aus seinem Griff.
"Luna, alles okay?", erkundigte Alex sich besorgt und sah mich an. Noch komplett überfordert mit der ganzen Situation starrte ich erst ihn und dann den Typen, der inzwischen wegrannte, naja wohl eher torkelte, an. "Ich denk schon", stammelte ich und atmete tief durch. Der Besoffene Typ wollte mich wirklich küssen.
Wäre Alex nicht da gewesen... Wer weiß was der mit mir gemacht hätte. "Luna!" Die Hand des Arztes wedelte vor meinem Gesicht herum. Fragend sah ich ihn an. Hatte er was gefragt?
"Komm, ich bring dich heim", beschloss er. Langsam folgte ich ihm dorthin, wo ich hergekommen war. Die Klinik. Genau dort stand auch sein Auto. Naja, navhhause laufen wäre auch etwas unpraktisch, da kämen wir morgen nicht an.

"Bist du sicher, dass du nicht zur Polizei möchtest?", nervte Alex von der Seite. Augenrollend wich ich seinem Blick aus und starrte nach draußen. "Ja!"
"Luna, er hat dich belästigt." Genervt stöhnte ich auf. Das ist doch nicht sein Problem. Eigentlich sollte ihn das einen absolut gar nichts angehen.
"Na und? Der war besoffen, wahrscheinlich weiß er eh nicht Mal mehr was davon, sobald er wieder nüchtern ist" Von Alex kam nur ein Seufzer. "Umso schlimmer", murmelte er leise und konzentrierte sich wieder auf die Straße. Ich wollte nicht wieder zur Polizei. Vor allem nicht wegen meiner Mutter. Ich will einfach nicht, dass sie schon wieder wegen mir Stress hat und erneut bei der Polizei auftauchen muss. Zwar habe ich dieses Mal nichts angestellt, aber einen großen Unterschied macht das nicht. "Alex?", beginne ich unsicher und schaue zu ihm, "Kannst du meiner Mutter bitte nichts davon sagen? Ich will nicht, dass sie sich unnötig Sorgen macht"
Mit einem "Ist das dein ernst" Blick erwiderte er meinen Blick.
"Bitte", flehte ich. Ich hatte keine Lust auf ihr besorgtes getue, es gab kaum etwas, was schlimmer war als das. "Ich werde sie aber nicht anlügen, wenn sie fragt. Verstanden?" Dankbar nickte ich. Eigentlich war er doch nicht so schlimm. Dafür, dass ich eigentlich nur wegen seiner Petzerei an der Bushaltestelle war...

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:)
Man liest sich im nächsten Teil<3

ASDS// After the RainWo Geschichten leben. Entdecke jetzt