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Überstürzt und vor allem glücklich ziehe ich meine Mutter in eine Umarmung, in welcher wir eine Weile verweilen.
"Luna ich sagte doch, du sollst langsam machen", kommentiert Alex. An seiner Stimme kann man deutlich hören, dass er keineswegs sauer ist. Eher glücklich. Glücklich über die Tatsache, dass auch er meine Mutter Mal wieder einigermaßen lebendig sehen kann. "Alex", stößt meine Mutter überrascht aus, als sie ihn sieht. Auf ihren Lippen bildet sich ein Lächeln. Bei angesprochenem das gleiche.
Viel zu kitschig, wenn man mich fragt.
"Ich dachte, du bist längst weg", meint sie leise und umarmt ihn liebevoll. Mein, wie auch sein Blick verwandelt sich in einen fragenden. "Wie meinst du das?", hab bteefragt er skeptisch und lässt sich auf ihre Bettkante nieder. Ich hingegen nehme mir den Stuhl, der neben dem Fenster steht und betrachte das Ganze, mit verschränkten Armen und ebenso skeptischen Blick, aus der Ferne.
"Ich hab nicht gedacht, dass du. Naja dass du noch an meiner Seite bist, wenn ich aufwache. Alle anderen wären sicher gegangen", murmelt sie und beendet den Satz mit einem schwachen lächeln in seine Richtung. "Ehm ja könnt ihr des bitte später machen? Ich bin ihre Tochter, ich geh vor", mische ich mich ein und grinse beide triumphierend an. Von Alex kommt ein nicken. Von Mama eher ein undeutbarer Blick. "Jetzt sag mal, wie gehts dir? Wann kannst du hier wieder raus?", versuche ich endlich Mal an Informationen zu kommen. Ihr Liebesgetue können sie auch auf später verschieben, dann kann ich mir in der Zeit noch was im Automaten holen.
"Zu deiner ersten Frage ganz gut, zu der zweiten Frage weiß ich es nicht genau. Vielleicht zwei Wochen oder so", berichtet sie mir. Das einzige was ich definitv sagen kann ist, dass ihr Alex sehr am Herzen liegt. Nichtmal drei Sekunden kann sie reden ohne ihn anzusehen. Bei ihm genau das gleiche. "Wo bist du zurzeit untergekommen?", stellt sie eine Gegenfrage und nimmt die Hand des Notarztes, welcher diese inzwischen auf ihre gelegt hat. Ich kommentiere das nur mit einem komischen Blick. "Bei ihm", mit dem Kopf nicke ich Richtung Alex.
"Geht das auch wirklich in Ordnung?"
Ich sehe unsicher zu Alex. Diese Frage ist durchaus berechtigt. Nach ihrer Aussage dauert es ja wohl noch eine Weile bis sie wieder raus kann. Wobei ich es jetzt auch nicht schlimm fände eine Weile lang alleine Zuhause zu sein.
"Natürlich ist das okay. Sie kann gerne bei uns bleiben", versichert Alex mit einem Blick zu mir, der sich nach und nach in ein Grinsen verwandelt, "Und bis auf den Punkt, dass ich schon zwei Mal mit ihr ins Krankenhaus musste ist sie ja ganz pflegeleicht" Mein Gesichtsausdruck verändert sich in eine Mischung aus beleidigt und empört. Ich wollte eigentlich verhindern, dass sie davon erfährt. Am liebsten hätte ich jetzt irgendein Kissen nach ihm geschmissen, hauptsächlich wegen der letzteren Bemerkung, aber da hier leider keins in der Nähe ist, wird dieser Plan sehr schnell wieder verworfen.
"Dein Arm", bemerkt Mama und mustert mich kritisch, "Was hast du denn gemacht?" Ich folge ihrem Blick auf meinen Gips. Auf dieses Teil hab ich auch keinen Bock mehr. Meinetwegen könnte man den jetzt eigentlich auch wegmachen, mich würde es nicht stören, im Gegenteil.
"Ich war mit Nika skaten und bin halt hingefallen, passiert halt mal", spiele ich das ganze herunter. Zurecht, es ist ja nicht ganz so schlimm gewesen.
Also abgesehen von der kleinen Platzwunde und der Gehirnerschütterung.
"Du triffst dich immer noch mit Anika?
Ich hab dir schon so oft gesagt, dass sie kein guter Umgang für dich ist", geht sie garnicht erst auf die Sache mit den Sturz ein. Das war ja mal wieder klar. Natürlich hat sie mir das schon oft gesagt. Und jedes Mal hab ich ihr gesagt, dass das nicht so ist.
"Was ist denn so schlimm an ihr? Sie ist doch ein ganz nettes Mädchen", mischt sich Alex ein, worüber ich sogar ziemlich dankbar bin. Denn er sagt die Wahrheit. "Sie raucht, sie trinkt, sie nimmt Drogen und hat auch nur mit solchen Leuten zu tun. Ich möchte nicht, dass Lou auch auf so eine schiefe Bahn Gerät", erläutert sie ihren Freund, deutlich netter als mir immer. Dieses Mal kommt nichts von ihm. Na danke auch. "Ich geh mir was zum trinken holen und warte dann beim Auto", melde ich mich ab, bleibe aber nochmal kurz stehen, um mich zu Mama zu drehen.
"Hab dich lieb", schiebe ich schnell hinterher und verlasse dann den Raum. Soll sie doch denken was sie will. Die Freundschaft mit Nika wird sie mir sicher nicht kaputt machen.

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Eh joaa hallo und so

Man liest sich im nächsten Teil<3

ASDS// After the RainWo Geschichten leben. Entdecke jetzt