Kritisch beäuge ich die Frau, die nach einer Weile mit Papa in die Küche kommt und mich sofort freundlich anlächelt.
"Luna richtig? Ich bin Anna", begrüßt sie mich und reicht mir die Hand, welche ich sehr zögernd entgegen nehme.
Eigentlich wirkt sie ja ganz freundlich.
Dennoch skeptisch mustere ich sie von oben bis unten. Ich komme mir fast so vor, als würde ich einen von Mamas Freunden kennenlernen. Da bin ich genauso, oder war es zumindest. Bevor jedoch irgendjemand etwas weiteres sagen kann, wird die Stille durch mein Handy, welches munter vor sich her klingelt unterbrochen.
Genervt rolle ich mit den Augen, als ich sehe wer mich anruft.
Jetzt kann sie wohl nicht einmal mehr selber anrufen. "Wer ist es?", erkundigt sich mein Vater, der mich ebenso skeptisch beäugt, wie ich es bei seiner Freundin getan habe. "Alex", murmle ich leise und entscheide mich nach einer gefühlten Ewigkeit, dann doch endlich mal denn Anruf anzunehmen. Den verwirrten Blick von Papa ignoriere ich vorerst.
"Luna, wo bist du?", tönt seine Stimme aus dem Hörer, was mich genervt ausatmen lässt. Nachdenklich sehe ich zu meinem Vater und Anna. Beide beobachten mich genaustens. Soll ich sagen wo ich bin? Immerhin ist ja nichts dabei. Also für jeden normalen Mensch zumindest. Mama macht zu hundertprozent daraus ein riesiges Drama. Aber wenn ich so genau nachdenke, macht die das so oder so, also was soll's? "Bei meinem Vater", informiere ich ihn knapp, in der Hoffnung er würde sich dadurch wieder abwimmeln lassen.
Falsch gedacht. "Lou, ich geb dich Mal kurz weiter" Kurz darauf hört man, dass das Handy an Mama gegeben wird und sie beginnt zu reden. "Du bist bei Oliver?", hinterfragt sie, was mich wiedereinmal genervt auszeufzen lässt. "Hast du was dagegen?", antworte ich leicht angepisst. Dass mir momentan auch noch zwei andere Personen zuhören, ist mir relativ egal. "Nein Lou. Es ist besser gesagt gut so. Könnte ich ihn kurz sprechen?"
Überrascht hebe ich meinen Blick. Sie will mit ihm sprechen? Ich bin mehr als verwirrt. Dennoch reiche ich ihm das Telefon, ohne meiner Mutter eine Antwort zu geben. Im Gegensatz zu mir steht er sofort auf und geht ins Wohnzimmer, um das Telefonat zu führen. Schade irgendwie. Ich hätte schon gerne gehört was sie zu besprechen haben. Vor allem wie sie miteinander reden. Mama hasst ihn. Bei Papa weiß ich es nicht, aber selbst wenn, sowas konnte er, zumindest damals, immer ganz gut verstecken.
"Ist dieser Alex der Freund deiner Mutter?", fragt Anna, unerwarteter Weise, von der Seite. Dezent überfordert blicke ich sie an und nicke langsam. Ich hasse es, wenn Leute auf Krampf ein Gespräch starten möchten. Zudem das eine Information ist, die sie eigentlich garnichts angeht.Kurze Zeit später, die zum Glück ohne weitere Fragen überwunden wurde, kommt mein Vater auch schon wieder zurück in die Küche und reicht mir mein Handy.
"Ich soll dich Heim bringen, dann reden wir nochmal alle gemeinsam", informiert er mich und wirft mir einen aufmunternden Blick zu. Seufzend weiche ich diesem aus.
Ich bin eigentlich hier hergekommen, um von Zuhause zu flüchten.
Jetzt kommt er her und möchte mich sofort wieder hier weg haben. Naja, eher Mama, die auf einmal Gesprächsbedarf hat. Sie hat es ja lange genug herausgezögert. "Wenn's sein muss", motze ich leise und stehe auf. Da ich meine Jacke noch gar nicht ausgezogen habe muss ich nur noch auf Papa warten, der momentan noch mit seinen Schuhen kämpft. Gerade als wir die Wohnungstür öffnen wollen, wird das schon von außen getan und ein vielleicht 12 oder 13 Jähriges Mädchen steht vor uns.
Dem Aussehen nach, ist sie wohl Annas Tochter, zumindest haben sie die gleichen Locken und den dunkleren Hautton gemeinsam. "Ah hey Jamie", begrüßt papa sie und wirft einen Blick zu mir.
"Luna, das ist Jamie, Annas Tochter. Jamie, das ist Luna. Meine Tochter", stellt er uns gegenseitig vor und grinst uns leicht erwartungsvoll an.
"Hey", wende ich mich an Jamie und winke ihr mit einem leichten lächeln knapp zu. Mit dem gleichen, monotonen Gesichtsausdruck, den sie schon die ganze Zeit hat sieht sie mich kurz an, geht dann aber, ohne etwas zu sagen an mir vorbei. Verwirrt sehe ich zu Papa, der genauso überfordert scheint und nur mit den Schultern zuckt.
Ist sie nicht eigentlich sowas meine Stiefschwester? Also im weitesten Sinne eben.
Na das kann ja noch heiter werden.-----------------------------------------------------------------------
Eh ja lol ey jamie ist motiviertThenkz an aevocaedoefinja für den Namen yay
Man liest sich im Nächsten Teil<3
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ASDS// After the Rain
FanfictionAfter the rain comes sunshine... --------------------------- Ein Leben mit einem Vater kennt die 15 Jährige Luna nicht. Ständig neue Partner Zuhause, der richtige aber nie dabei. Doch dann verliebt sich ihre Mutter in diesen einen Notarzt. Und ausg...