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"Luna! Schau mich an", verlangt Alex, der sich inzwischen vor mich hingekniet hat. Zögernd komme ich seiner Aussage nach und blicke ihm in die Augen.
"Du bist in Sicherheit, okay? Dir kann nichts mehr passieren", spricht er deutlich, aber vor allem ruhig. Tief atme ich ein und nicke langsam. Im Hintergrund stehen Phil und Anika, die uns beide ziemlich beobachten. Mir ist das mehr als unangenehm. Bei Nika ist das ja kein Problem, aber bei Alex und Phil ist das ja schon was anderes.
"Bist du sauer auf mich?", frage ich ihn leise, nachdem ich mich wieder einigermaßen beruhigt habe und verknote nervös meine Fingern ineinander.
Obwohl ich ihn inzwischen nicht mehr anschaue merke ich, wie sein Gesichtsausdruck fragend wird.
"Warum sollte ich das sein?", forscht er verwirrt nach. Ich blicke zu Anika. Sie weiß höchstwahrscheinlich, warum.
Immerhin hab ich sie ja auch schon eingeweiht. Es ist der Grund, weswegen ich nicht hierher wollte.
"Weil du gesagt hast, du fährst mich, aber ich wollte das nicht, weil ich dachte mir passiert nicht, aber jetzt ist mir doch was passiert. Ich-", fasle ich ungehalten und beende das Ganze wieder mit einem lauten Schluchzer.
"Ganz Ruhig, niemand ist dir böse. Es ist ja nicht deine Schuld"
Er setzt sich neben mich und streicht mir beruhigend über den Rücken.
Vorsichtig nicke ich.
"Jetzt gibt's erstmal essen okay? Möchtest du mit essen, Anika?", wendet er sich an meine Freundin, die mich wiederum fragend ansieht. Nachdem ich ihr zugenickt habe, stimmt auch sie zu. Ich schätze Mal ganz stark, dass sie könnten sowieso nicht nachhause will.
Jetzt wo ihre Eltern da sind, ist sie wohl überall besser aufgehoben, als bei sich Zuhause. Dort wird sie ja sowieso nur ignoriert. Mit der Hilfe meiner besten Freundin stehe ich auf und folge den anderen in die Küche. Obwohl ich nicht wirklich Motivation auf irgendwas habe, kann ich ja vielleicht etwas helfen.

"Wie lange kennt ihr euch eigentlich schon", fragt Phil in die Stille. Nika und ich tauschen vielsagende Blicke aus. Sie denkt höchstwahrscheinlich das Gleiche, wie ich.
"Seit dem Kindergarten", antwortet sie, worüber ich eigentlich relativ froh bin.
Solange sie mich direkt nicht fragen, ist ja alles okay. Ich bin absolut nicht in der Laune für irgendwelche Gespräche.
"Wissen deine Eltern eigentlich, dass du hier bist?", stellt Alex die nächste Frage. Unauffällig verdrehe ich die Augen und schaue erneut zu Anika. Sie sieht aber nicht wirklich so aus, als wäre sie auch nur in irgendeiner Weise genervt.
"Die juckt das eh nicht, wo ich bin", winkt sie ab und zuckt mit den Schultern. Ich an ihrer Stelle hätte das höchstwahrscheinlich nicht gesagt. Immerhin werden jetzt noch mehr Fragen kommen. Naja, es ist ihre Entscheidung.
"Warum das denn?" Es war so klar.
"Arbeit ist nunmal wichtiger, immerhin will ich auch ein Dach überm Kopf haben", antwortet sie. Man könnte fast meinen es wären ihre Eltern, die dort gesprochen haben. Genau, dass sagen die nämlich ständig. Also wenn sie Mal Zuhause sind zumindest. Von den anderen kommt dieses Mal nichts mehr zurück. Wahrscheinlich sind ihnen die Fragen ausgeblieben. Oder sie wissen einfach nicht, was sie darauf antworten sollen.
Ich werfe einen Blick auf Nikas Teller.
Sie ist fertig, genau wie ich.
"Wir sind oben", beschließe ich für sie mit und Stelle den Teller in die Spülmaschine. Erst jetzt fällt mir auf, dass ich ihr noch gar nicht von den neuesten Nachrichten erzählen konnte. Da sind ja diese Typen dazwischen gekommen.

"So schlimm ist der wirklich nicht", bemerkt sie und lässt ihren Blick durch das Gästezimmer schweifen, indem ich momentan untergebracht bin. Grinsend sehe ich sie an. "Ach, auf einmal?", necke ich sie. Meine Gedanken sind bei den Tag meines Skateunfalls. Dort war sie regelrecht entgeistert von meiner Aussage. Ich schaue zu meinem Arm. Was Mama wohl dazu sagen wird.
"Meine Mutter wacht in den nächsten Tagen auf", ich hebe meinen Blick wieder, "Das war der Grund, weshalb ich dich treffen wollte" Ihre Mimik erhellt sich, bevor sie aufspringt und mich umarmt. "Ich hab's doch immer gesagt, sie wird wieder", meint sie. Vorsichtig drücke ich Nika von mir weg. "Du erdrückt mich noch"
Erneut muss sie lachen. Aber sie hat Recht. Zudem ich gottfroh bin, dass ich bald auch Mal wieder hier weg kann. Auf Dauer ist das mit denen echt stressig.

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Anyone Ideen was passieren soll?

Man liest sich im nächsten Teil<3

ASDS// After the RainWo Geschichten leben. Entdecke jetzt