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Skeptisch betrachte ich Alex, der mit einem erleichterten Gesichtsausdruck vom telefonieren zurück in die Küche kommt.
"Die Werte von Isa haben sich stark verbessert. Morgen oder übermorgen kann sie aus dem Koma geholt werden", berichtet er glücklich, woraufhin ich ebenso erleichtert ausatme. Die erste gute Nachricht nach den langen 5 Tagen, die ich bereits hier bin. Mit den Gedanken, dass meine Mutter endlich wieder aufwacht trinke ich das Glas leer und stehe auf. Das muss ich sofort Anika erzählen.
"Ich geh zu Nika, bis später", melde ich mich knapp ab und gehe in den Flur, um mir Schuhe und Jacke anzuziehen.
"Soll ich dich fahren?", bietet Alex an, der mir anscheinend gefolgt ist.
Unauffällig verdrehe ich meine Augen.
"Ne danke, ich laufe", winke ich ab und möchte gehen, doch er hindert mich dabei, indem er sich vor mich stellt. Was soll das jetzt wieder. "Das ist doch viel zu weit weg von hier, es geht doch einfacher wenn ich dich eben fahre", versucht er mich weiter zu überreden. Warum ist ihm das denn so wichtig? Er will sich doch nur einschleimen. Warum auch immer.
"Dann nehm ich halt den Bus", schlage ich eine Art Kompromiss ein, woraufhin er mich nur noch kritischer anschaut.
"Luna ich möchte nur, dass dir nichts passiert" Ach das ist der Grund? Wenn er hier jetzt einen auf möchtegern Papa macht, kann er direkt wieder gehen.
Es gibt nichts was ich mehr hasse als sowas. "Mann, ich leb seit 15 Jahren in dieser Stadt, mir ist bis jetzt noch nie was passiert.", entgegne ich genervt und möchte mich an ihm vorbeidrücken. Trotzdem schaffe ich es nicht, er hält mich erneut auf. "Was war dann bitte mit dem besoffenen Typ, der dich ganz schön bedrängt hat und der sonst was mit dir gemacht hätte, wenn ich nicht da gewesen wäre?"
Augenrollend befreie ich mich aus seinem Griff. Jetzt kommt er wieder mit der Story.
"Jaja, du warst ganz toll, ich werde dir mein leben lang danken. Aber nicht jetzt, weil ich jetzt zu Anika gehe, tschüss", wimmle ich ihn ab und nutze seinen verwirrten Moment, um zu entkommen. Dass er nervig sein kann wusste ich ja schon, aber das war jetzt eindeutig übertrieben.

Mit dem Blick auf mein Handy gerichtet, gehe ich die Straßen entlang.
Bevor ich auf Anikas Nachricht antworten kann, erscheint von eben genannter ein eingehender Anruf auf meinem Display.
"Können wir uns im Park treffen?
Meine Eltern sind da", fragt sie mich ohne eine große Begrüßung. Seufzend bleibe ich stehen und ändere meine Richtung. Das hätte sie eigentlich auch früher sagen können. "Aber beeil dich okay?"
Kaum habe ich aufgelegt, wird meine Aufmerksamkeit auch schon wieder auf jemand anderen gezogen.
Unbeeindruckt drehe ich mich um und mustere die drei Jungs, die mir gerade unbedingt nachpfeifen mussten, knapp.
Ich verstehe nicht, was in deren Köpfe vorgeht. "Hey süße, bleib doch Mal stehen", tönt es hinter mir. Die Schritte von ihnen werden lauter, sie gehen mir nach.
Total ungünstiger Moment, wenn ich bedenke, dass ich vorhin Alex noch versichert habe, dass mir nichts passieren wird. Um ehrlich zu sein bin ich mir da momentan irgendwie nicht mehr so sicher. Hoffentlich beeilt sich wenigstens Anika, dann wäre ich zumindest Mal nicht alleine mit diesen Typen.
"Fass mich nicht an", zische ich wütend und befreie mich aus dem Griff des einen. Sie haben mich inzwischen augeholt und laufen nun neben mir her. Ich weiß absolut nicht, wie ich darauf reagieren würde. Denn langsam wird meine Unsicherheit immer größer. "Lasst mich in Ruhe" Abrupt bleibe ich stehen. Meine Stimme zittert, bringt meine Unsicherheit zum Ausdruck. Besonders beeindruckt scheinen sie aber nicht wirklich. Ich hab eine ganz böse Vermutung, dass sie mich nicht wirklich von alleine in Ruhe lassen würden.
"Und was wenn nicht? So hübsche Mädchen wie du sollten sich doch nicht so alleine hier rumtreiben", säuselt einer und kommt mir immer näher. Angewidert trete ich einen Schritt zurück. Nicht bedacht habe ich jedoch, dass direkt hinter mir auch einer von diesen Typen steht, der mich natürlich sofort festhält. Mehr als ein leichtes zusammenzucken kommt von mir dieses Mal nicht. Es ist wie eine starre, in der ich mich befinde. Ich bin den Jungs schutzlos ausgeliefert. Erst ein lautes Rufen lässt mich wieder auftauen.
"Ey, ihr Spackos, lasst sie in Ruhe oder ich ruf die Bullen", schreit Anika, die sich mit schnellen Schritten annähert. Perfektes Timing. Ohne sie wäre das wohl echt mies ausgegangen.

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Blubs bla

Man liest sich im nächsten Teil<3

ASDS// After the RainWo Geschichten leben. Entdecke jetzt