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"Lässt du uns dann kurz alleine?", fragte dieser Martin an Alex gewandt, welcher ohne groß zu zögern nickte und kurz darauf auch schon den Raum verließ. Eigentlich wäre es mir ja schon lieber gewesen, wenn er hier geblieben wäre. Somit hätte ich wenigstens eine Person gekannt. "Luna, richtig? Ich bin Martin", stellte er sich vor und nahm sich einen Stuhl, um sich darauf neben das Bett niederzulassen. "Ich weiß", murmelte ich monoton und starrte auf mein Handy. Alex hatte ihn ja laut genug begrüßt.
"Woher kennst du denn Alex?", stellte er seine nächste Frage und sah mich freundlich an. Mit erhobenen augenbrauen erwiderte ich seinen Blick. Was geht ihn das an? Und was zur Hölle hat das bitte mit dem eigentlichen Thema zu tun?
Der Typ geht mir jetzt schon auf die Nerven, kann der nicht wieder gehen?
"Von meiner Mutter", antwortete ich knapp. Zwar war das nicht ganz die Wahrheit, aber wirklich alles brauchte der auch nicht zu wissen. Immerhin kenn ich den ja nicbtmal.
"Kommst du mit den Partnern deiner Mama gut zurecht?"
Augenrollend sah ich ihn an und seufzte genervt auf. "Was sollen eigentlich diese scheiß Fragen? Sie wissen doch eh schon was war", motzte ich ihn an und wich seinem Blick wieder aus. Ich verstand nichts warum ich überhaupt mit ihm redete. Kann ich dieses Gespräch nicht einfach ablehnen oder zumindest beenden? Seinen Psychokram kann der sich auch sparen, besonders weit wird er bei mir damit nämlich auch nicht wirklich kommen.
"Ich möchte es aber verstehen und mir ein eigenes Urteil machen", meinte er, äußerst ruhig und immernoch viel zu freundlich. Erneut musste ich aufstöhnen.
"Schön, aber ich will das nicht und jetzt geh bitte. Danke", raunte ich ihn an und drehte mich mit dem Rücken zu ihm.
Egal was er jetzt sagen wird, ich werde ganz sicher nicht mehr mit dem reden.
"Na gut, deine Entscheidung", gab er sich letztendlich doch zufrieden und stand auf. Wenig später hörte ich auch, wie er das Zimmer wieder verließ und ich somit endlich wieder alleine war.

Ein Klopfen an der Türe riss mich aus meinem Halbschlaf, in welchen ich kurzerhand verfallen war. In der Tür stand der Arzt, welcher mich bereits untersucht hat. "Wann kann ich hier raus?", konfrontierte ich ihn direkt mit der Frage, die mich schon länger beschäftigt. Leicht grinsend trat er ein.
"Genau darüber wollte ich mit dir sprechen. Wir-" Weiter kam er vorerst nicht, da zum zweiten mal jemand an die Tür klopfte. Wie es sich herausstellte, war es Alex, der dezent verwirrt über unsere Blicke war. "Stör ich?", fragte er dezent überfordert, woraufhin der Arzt zu mir sah. Ich schüttelte meinen Kopf. Meinetwegen Kann er gerne dabei sein, wenn der Typ irgendwas besprechen will.
"Okay folgendes, bei den Untersuchungen konnte jetzt nichts festgestellt werden, weshalb wir die Vermutung, dass es eine psychische Ursache war bestätigen würden. Hast du denn schon mit dem Psychologen gesprochen?"
Seufzend blickte ich kurz zu Alex und zuckte mit den Schultern. Ob man das wirklich ein Gespräch nennen konnte? Irgendwie ja eher nicht.
"Ich versteh schon. Also im großen und ganzen würden wir dich entlassen. Trotzdem wäre es vielleicht sinnvoll nochmal das Gespräch mit einem Psychologen aufzusuchen", sprach der Doktor sein Urteil. Erleichtert seufzte auf. Das heißt ich kann gehen, endlich.
"Was war jetzt eigentlich nochmal mit der Mutter?", wandte er sich an Alex, welcher wiederum einen kurzen Blick zu mir warf.
"Sie ist vorhin zusammengebrochen und bleibt zur Beobachtung hier"
Schön, dass ich das auch Mal erfahre.
"Nimmst du Luna dann mit?", hinterfragte der Arzt weiter woraufhin Alex nickte. Naja war mir auch Recht. Wenigstens kann ich jetzt nachhause und vor allem auch Mal alleine sein. Auch wenn es fies klingt, da meine Mutter ja hier im Krankenhaus liegt, aber die ganze Zeit mir ihr und Alex zu verbringen ist schon ziemlich stressig.

Kaum ein paar Minuten später saß ich auch schon im Auto. Alex wollte noch kurz mit meiner Mutter reden. Warum ich jetzt nicht mit durfte verstand ich auch nicht.
Seine Argumentation, sie bräuchte Ruhe macht irgendwie keinen Sinn, denn er geht doch auch zu ihr. Zusammezuckend kommentierte ich das öffnen der Autotür. Glücklicherweise hat es ja dann doch nicht so lange gedauert. "Also, ich hab eben mit deiner Mutter gesprochen. Sie meinte auch es sei besser, wenn du erstmal nicht alleine bist, ich würde dich dann mit zu mir nehmen" Skeptisch musterte ich ihn. Um ehrlich zu sein, wäre ich da dann doch lieber alleine.
"Was ist so schlimm dran alleine daheim zu bleiben?", wollte ich wissen. Mein Misstrauen war kaum zu überhören.
"Was ist so schlimm daran mitzukommen?", entgegnet er leicht schmunzelnd und startete den Motor. "Alles? Ich kenn dich doch nichtmal.", motzte ich und sah aus dem Fenster. Einerseits sagte mir etwas, dass ich ihm vertrauen kann, aber andererseits wäre es schon ziemlich leichtsinnig einfach mit zu ihm zu gehen. Auch wenn meine Mutter das gesagt hat. Dennoch kann ich ihm nicht so einfach vertrauen.

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:)

Man liest sich im nächsten Teil<3

ASDS// After the RainWo Geschichten leben. Entdecke jetzt