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"Morgen", nuschle leise, als ich die Küche betrete, in welcher Papa und Anna bereits frühstücken. Durch meine kleinen zwischenfall in der Nacht und die darauffolgende Schlaflosigkeit hatte ich dann doch wohl etwas mehr Schlaf aufzuholen, weshalb ich auch erst jetzt wach bin. "Hey, guten Morgen!", begrüßt mich Anna mit einem freundlichen Lächeln und deutet auf den freien Stuhl, auf dem ich mich ohne groß zu zögern, niederlasse. Papa mustert mich vorerst mit einem, teils skeptischen, teils besorgten Blick.
"Na, alles wieder gut?", Fragt er mich letztendlich, wodurch ich nur betreten auf meinen Teller starke. Wenn er nur den Alptraum meint, dann ja. Das andere kann ja nicht wieder gut sein, immerhin hat sich an der Tatsache, dass wir umziehen, noch nichts geändert. "Ja klar, alles wieder gut", versichere ich ihm und Lüge ihn damit erneut an. Ich mag es einfach nicht über meine Probleme zu sprechen. Ändern an dieser beschissenen Situation kann man sowieso nicht so viel Mann auch darüber spricht. Soviel gesprächsbedarf bestand wohl nicht bei meinem Vater und seiner Freundin, sodass ich zumindest das Frühstück, ohne viel zu sagen, überstehen konnte. Der schlimme Teil wird aber wohl noch kommen, immerhin hat Papa ja gestern schon angekündigt, dass sie nachher mit mir zusammen über alles sprechen wollen. Wie ich mich darauf schon freue...

"Hey Lou. Wie geht's dir?", empfängt mich Mama, noch bevor ich überhaupt das Haus betreten habe. Es scheint, als hätte sie mich wohl ziemlich vermisst.
Naja, wir haben jetzt 13 Uhr und ich bin seit gestern Nachmittag bei Papa.
"Passt schon", gebe ich knapp zurück und drücke mich an ihr vorbei, in den Flur. Da sie daraufhin direkt Papa begrüßt, stehe ich glücklicherweise nicht mehr im Mittelpunkt. Von ihr zumindest. "Hey kleine!", empfängt mich Alex, der mir kurz darauf durch die Haare fahren will, welchem ich gekonnt entgehen kann.
Ich hasse es, wenn man mich kleine nennt. Sehe ich etwa so aus, als wäre ich ein kleines Kind? Nein. Absolut nicht.
"Willst du nicht unten bleiben? Wir wollten doch noch miteinander sprechen. Du weißt schon, über den Umzug", hält er mich davon zurück nach oben zu gehen. Als ob ich das mit dem Gespräch nicht selbst wüsste.
Augenrollend bleibe ich stehen und drehe mich um. "Ich würde mir gerne noch was anderes anziehen, wenn das genehmigt ist" Während der Anfang des Satzes ziemlich genervt klingt, ist das Ende sehr ironisch betont. Immerhin fühlt es sich momentan wirklich so an, als bräuchte ich für jeden einzelnen Schritt eine Erklärung und wenn nicht, sogar noch eine Erlaubnis von ihnen. Was denken die sich eigentlich dabei? Ich bin fast 16 Jahre alt. Kann man da nicht langsam selbst entscheiden, was man macht und was nicht?

Als ich die Treppen wieder langsam herunter schreite, kann ich schon hören, dass Mama, Papa und Alex im Wohnzimmer sitzen und sich über irgendwas unterhalten. augenblicklich schwindet meine Lust zu ihnen zu gehen und über diesen blöden Umzug zu sprechen. Nachdenklich sehe ich zur Tür und treffe kurz darauf einen spontanen Entschluss. Zeit für einen zweiten Versuch. Dieses Mal soll meine Flucht aber etwas geplanter sein, als es das letzte Mal, als ich abgehauen bin, war. Leise kehre ich wieder um, in mein Zimmer und packe ein paar Klamotten, sowie etwas zu trinken, in meine sporttasche ein. Kaum habe ich das geschafft, schleiche ich wieder leise nach unten, ziehe meine Schuhe an und verlasse relativ schnell mit meiner Jacke in der Hand unter sporttasche über meiner Schulter gehängt das Haus. Sie wirklich geplant war es dann aber dennoch nicht, fällt mir nach mehreren Minuten des schnellen Gehens auf. Immerhin habe ich mal wieder absolut keine Ahnung, wohin ich soll. Eines ist dir doch schon mal klar: in den Wald gehe ich sicherlich nicht noch einmal. Zum einen wegen der verletzungsgefahr, meine Rippen bedanken sich schon mal im voraus, und zum anderen ist es dort viel auffälliger, zum Beispiel vor Wanderern, als innerhalb der Stadt. Dort ist es aber auch nur sicher, bis die Polizei nach mir sucht, was hoffentlich aber nicht so schnell passieren wird. Die sollen sich einfach mal entspannen und mir auch mal etwas Freiraum geben, immerhin muss ich noch über genügend Sachen nachdenken.
Und das am besten alleine und nicht ständig unter Aufsicht von leiten, die nur darüber sprechen wollen. Das bringt es nämlich gar nicht.
Auch, wenn sie denken, es würde die Sache einfacher machen.
Ganz im Gegenteil

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Wie alt seid ihr alle so?

Man liest sich im nächsten Teil<3

ASDS// After the RainWo Geschichten leben. Entdecke jetzt