Seufzend lasse ich mich in dem Wald nieder, in welchem ich, wie auch immer, gelandet bin und atme nochmal tief durch.
Nicht zum ersten mal erscheint auf meinem Handy Display ein Anruf. Dieses mal von Alex. Papa und er wechseln sich gefühlt immer ab mit dem Anrufen. Zwischendurch hat sogar einmal Mama anzurufen.
Für mich ist das trotzdem kein Grund dranzugehen. Ich hab jetzt keine Lust mit irgendjemandem zu sprechen, weshalb ich den Anruf, wie alle vorherigen nur wegdrücke. Vielleicht wäre es sogar ein bisschen schlauer das Handy insgesamt ausmachen. Nicht, dass sie noch zur Polizei gehen und es Orten lassen oder so. Das will ich nämlich definitiv nicht.
Da versauer ich hier lieber irgendwo im nirgendwo. Hier ist es sowieso viel schöner. Endlich Mal raus aus diesem Großstadt Lärm, nur mit Vogelgezwitscher und vor allem alleine. Außerdem ist hier kein Vater, der mir nur noch mehr Vorwürfe macht.
Meine Gedanken schweifen zu Anika.
Wie es ihr wohl gerade geht? Vielleicht könnt ich sie ja anrufen. Diesen Gedanken verwerfe ich jedoch wieder ziemlich schnell.
Ich hab eben erst mein Handy ausgeschaltet. Jetzt noch zu telefonieren, wäre dumm. Zudem ich ja nicht einmal weiß, ob sie überhaupt rangeht. Vielleicht schläft sie ja noch. Oder liegt im Koma oder so. Zitternd streiche ich mir die Tränen aus dem Gesicht. Alles nur wegen mir. Ich bin schuld daran, dass es ihr jetzt schlecht geht. Ich hätte so klug sein sollen und sie überzeugen müssen nicht zu Schwänzen. Dann würde die jetzt nicht im Krankenhaus liegen.Nach einer Weile des bloßen herumsitzen entscheide ich mich dafür endlich Mal aufzustehen. Ich hab keine Ahnung wie viel Uhr wir haben und mein Handy möchte ich dafür nicht wirklich anschalten. Eine Armbanduhr wäre jetzt ziemlich praktisch. Schade nur, dass ich solch eine nicht besitze.
Anhand der Sonne müssten wir schon Nachmittags haben, schätze ich mal.
Wobei mir das eigentlich auch relativ egal ist, vorerst hab ich nämlich nicht das Bedürfnis nach Hause zu gehen. Mehr als erneute Vorwürfe würden mich dort auch nicht erwarten. Ich hab sicher alles noch schlimmer gemacht. Denn jetzt werde ich wohl auch noch ärger dafür bekommen, dass ich abgehauen bin. Da will ich erst Recht nicht nach Hause.
Langsam und in Gedanken versunken schlendere ich noch tiefer in den Wald.
Mein Tränenfluss ist langsam zurück gegangen und auch meine Laune ist ein ganz kleines bisschen besser geworden. Dennoch will ich nach wie vor nicht daran denken heim zu gehen, wäre aus meiner Sicht nur dumm. Vielleicht kann ich hier ja sogar übernachten. Kalt ist es nicht und bei soviel Moos, das hier zwischen den Bäumen wächst, ist es sogar ganz gemütlich.
Unüberlegt steige ich auf den Baumstamm, der am Wegesrand liegt und beginne ihn lang zu balancieren.
Abrubt drehe ich meine Kopf nach Rechts, Richtung Wald, in welchem ich soeben etwas rascheln gehört habe. Ein Fehler, wie sich im Nachhinein herausstellt.
Schneller als ich schauen kann verliere ich mein Gleichgewicht, pralle auch schon auf dem harten Waldboden auf und starre schmerzerfüllt in den blauen Himmel, der sogar nur leicht mit Wolken bedeckt ist. "Aua", murmle ich monoton, vor mich selbst, hin und stöhne auf. Vorsichtig taste ich mit meiner linken Hand an meine Stirn und erschrecke leicht, als ich bemerke, dass es dort leicht nass ist. Auf meinem zitterndem Finger befindet sich Blut. Kann es noch besser werden. Laut ausatmend lege ich meinen Kopf wieder auf dem Boden. Ich würde zwar gerne aufstehen, aber momentan habe ich nicht wirklich die Lust, geschweige denn Kraft dafür übrig. Zudem meine Rippen gerade zu sehr weh zu tun, um mich überhaupt irgendwie zu bewegen.
Wie kann man nur so dumm sein, dass man auch von diesem Baumstamm fallen kann? Definitiv eine tolle Leistung.
Immernoch starre ich in die leere. Langsam aber sicher übermahnt die Müdigkeit meinen ganzen Körper.
Dieser gebe ich mich dann letztendlich auch hin, nachdem ich bemerkt habe, dass es viel anstrengender ist die Augen offen zu halten, anstatt sie einfach nur zu schließen-----------------------------------------------------------------------
YeetMan liest sich im nächsten Teil<3
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ASDS// After the Rain
FanficAfter the rain comes sunshine... --------------------------- Ein Leben mit einem Vater kennt die 15 Jährige Luna nicht. Ständig neue Partner Zuhause, der richtige aber nie dabei. Doch dann verliebt sich ihre Mutter in diesen einen Notarzt. Und ausg...