"Hey", gebe ich leise von mir, nachdem ich die Tür aufgeschlossen und unser Haus betreten habe. Irgendwie hoffe ich darauf, dass Alex schon hier ist. So könnte ich ihn immerhin direkt danach fragen und müsste nicht länger in dieser Unwissenheit schweben. "Schon wieder zurück?", erkundigt sich Mama überrascht, als ich die Küche betrete. Ich werfe einen kurzen Blick auf die Uhr. Tatsächlich war ich gerade einmal eine Stunde weg. "Ja, Anika musste dringend nach Hause, noch was erledigen", tische ich ihr eine Lüge auf, die sie nur mit einem knappen nicken zur Kenntnis nimmt. "Ist Alex schon da?", möchte ich wissen und schenke mir etwas Wasser in ein Glas. "Ne wieso?", stellt sie direkt die Gegenfrage. Merkt sie, dass irgendwas komisch ist? Oder ist sie einfach nur neugierig? Ich hoffe auf zweiteres. "Muss ihn noch was fragen", gebe ich knapp zurück und möchte aus der Küche gehen. "Was denn genau? Vielleicht kann ich dir ja helfen" Ganz sicher nicht. "Egal, nicht so wichtig", winke ich schnell ab und gehe mit schnellem Tempo nach oben. Die Gefahr ist sonst zu groß, dass ich mich sonst noch aus versehen verspreche. Bevor ich nämlich nicht mit Alex darüber gesprochen habe, möchte ich es tunlichst vermeiden mit meiner Mutter darüber zu reden.
Durch ein Klopfen an meiner Zimmertür schrecke ich hoch. "Ja?", rufe ich in Richtung Tür und setze mich auf. Herein kommt Alex. Als hätte er einen Schalter umgelegt, werde ich direkt nervös.
"Hey, wie geht's?", begrüßt er mich freundlich und betritt mein Zimmer. Unsicher beobachte ich ihn dabei, gebe ihm aber vorerst keine Antwort auf seine Frage. "Isa hat gemeint, du wolltest mit mir reden", meint er und sieht mich teils fragend, teils erwartungsvoll an.
Deswegen ist er also hier
Ich atme noch einmal tief durch.
Wie soll ich jetzt nur anfangen?
"Ich hab dich vorhin gesehen, in der Stadt", beginne ich leise und starre auf den Teppich, der vor meinem Bett liegt, "Du warst da mit einer anderen Frau"
Erst jetzt hebe ich meinen Blick und mustere ihn wieder. Im ersten Moment scheint er verwirrt. Erst nach ein paar Sekunden klart seine Miene wieder auf.
"Gehst du Mama fremd?", frage ich kurz und schmerzlos, ohne ihm überhaupt die Chance zu geben mir zu antworten. "Nein, das würd ich niemals tun", streitet er empört ab.
"Das war meine Schwester, sie ist für ein paar Tage in Köln", erklärt er mir und muss leicht schmunzeln. Skeptisch schießen meine Augenbrauen in die Höhe.
Das würde so einiges erklären.
"Sie wollte ja hier her kommen, aber ich wusste nicht, ob das okay für euch ist.
Ich wollte euch nachher fragen", schiebt er noch hinterher. "Deine Schwester?", forsche ich vorsichtig nach, als hätte ich es nicht richtig verstanden.
Alex nickt. "Wie heißt sie?", möchte ich monoton wissen.
Irgendwie bin ich mir nicht ganz sicher, ob ich ihm glauben soll. So eine Ausrede könnte jeder erfinden. Und so wenig ich es ihm auch zutraue mich anzulügen, bin ich momentan allgemein skeptisch.
Von Mama hatte ich auch nicht gedacht, dass sie mich anlügt, aber sie hat es dann doch jahrelang getan, in Bezug auf Papa.
"Sarah", gibt er, wieder ohne zu zögern zurück. "Aber sie sieht dir gar nicht ähnlich", bemerke ich leise und mit kaum überhörbarer Skepsis. Immerhin war sie blond und allgemein recht hell von der Haut her, im Gegensatz zu ihm.
Alex kommentiert das vorerst nur mit einem leichten schmunzeln.
"Ja, sie hat die Gene unserer Mutter abbekommen", entgegnet er grinsend. Aha. Ist das so. "Weißt du was, ich lade sie einfach morgen ein und dann kannst du dich selbst davon überzeugen, wenn du mir schon nicht glaubst", schlägt er vor und mustert mich erwartungsvoll.
Irgendwas sagt mir langsam, dass er die Wahrheit sagt. Ich könnte ihm irgendwie wirklich nicht zutrauen, dass er Mama betrügt oder so. Eigentlich sollte ich schon froh sein, dass das alles ein großes Missverständnis war.-----------------------------------------------------------------------
Alex ist ein freindly Mensch 🤝Man liest sich im nächsten Teil<3
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ASDS// After the Rain
FanficAfter the rain comes sunshine... --------------------------- Ein Leben mit einem Vater kennt die 15 Jährige Luna nicht. Ständig neue Partner Zuhause, der richtige aber nie dabei. Doch dann verliebt sich ihre Mutter in diesen einen Notarzt. Und ausg...