"Ich versteh es halt einfach nicht, ich mein vor 'ner Woche oder so hast du noch so über den abgelästert", versucht Nika ihr Meinung zu erklären. Seufzend drehe ich mich zu ihr um. Ich schätze ich kann ihr das so oft ich will erklären, sie wird es wohl nie verstehen. "Guck nach nach vorne!", ruft sie mir noch zu. Leider eine knappe Sekunde zu spät, denn ehe ich mich versehe werde ich auch schon auf den Boden gerissen. Mein Versuch mich mit meinen Händen abzufangen scheitert. Stattdessen vernehme ich nur ein ekelhaftes knacken und ein stechender Schmerz aus meinem rechten Arm durchfährt mich. "Scheiße Luna!" Entfernt kann ich hören, wie Nika auf mich zu rennt. Um das alles so richtig wahrzunehmen, bin ich noch zu überfordert von eben geschehenen. "Alles okay? Du blutest" Ihre Stimme ist deutlich aufgeregt. Langsam richte ich mich wieder auf. "Jaja alles okay, halb so schlimm", winke ich ab und will aufstehen. Klappen tut das jedoch nicht wirklich. Stattdessen werde ich kurz darauf nur wieder von Nika heruntergedrückt. "Nichts ist okay. Dein Arm ist gebrochen, das sehr ja sogar ich", widerspricht sie mir und lässt ihren Blick über die paar Jugendlichen gleiten, die dezent hilflos nebendran stehen. "Kann ich irgendwas machen? Ich wollte das nicht, echt", mischt sich plötzlich ein Junge ein. Höchstwahrscheinlich mein Unfallgegner. "Kannst du den Rettungsdienst rufen?" Ich rolle mit den Augen.
"Nika ne. Das ist voll übertrieben" Auf meine Widerrede geht sie jedoch gar nicht erst ein. Umso weniger der Junge, der bereits am telefonieren ist. Das hab ich ja wieder toll hingekriegt.
Kritisch betrachte ich mein Handgelenk. Nika hat Recht, es ist gebrochen. Diese Form spricht wohl kaum für einen gesunden Knochen. Das Geräusch eines sich nähernden Fahrzeug lässt mich wieder hochschauen. Es ist ein Rettungswagen. Na super. Ich finde es nach wie vor deutlich übertrieben. Immerhin haben die bestimmt wichtigeres zu tun. "Rettungsdienst, was ist denn passiert?", begrüßt uns der Sanitäter, der geradewegs auf mich zusteuert.
"Sie ist mit jemandem zusammengestoßen", klärt Anika knapp und macht ihm und seiner Kollegin Platz.
"Jacky, den Arm würd ich direkt schienen. War sie bewusstlos?" Ich bin hier wohl komplett überflüssig. Die Frage war nämlich direkt an Nika gestellt.
"Ich weiß es nicht genau, aber sie war voll verwirrt danach, also nicht wirklich anwesend irgendwie", erklärt Anika mit zittriger Stimme und wirft immer wieder einen besorgten Blick zu mir. "Okay.", er wendet sich wieder mir zu und betrachtet skeptisch meine Stirn, "Florian mein Name, wie heißt du?"
"Luna", murmle ich leise. "Hast du schmerzen?" Ich schüttle meinen Kopf. Mein Arm tut zwar weh, aber das kann ich so weit es gut noch ignorieren.
"Gut, kannst du aufstehen? Dann würden wir Mal zum RTW gehen" Gemeinsam mit seiner Hilfe stehe ich auf und gehe, gestützt von den Sanitätern mit zu deren Fahrzeug.
"Okay wir haben den Freund deiner Mutter jetzt angerufen, er müsste dann gleich kommen. Also wie gesagt, du solltest dich die nächsten Tage unbedingt schonen. Mit einer Gehirnerschütterung ist nicht zu spaßen.", trichtert mir der Arzt ein. Ich wende meinen Blick von meinem eingegipsten arm ab und sehe auf. Mehr als ein nicken kommt jedoch nicht. Immerhin konnte ich es so weit es ging herauszögern, dass sie Alex anrufen. Von ihm darf ich mir bestimmt auch Vorwürfe oder ähnliches anhören. Nach weiteren fünf Minuten, die ich gelangweilt in dem Behandlungsraum verbracht habe, ertönt ein Klopfen. Eine Schwester gefolgt von Alex betritt den Raum. "Wie geht's dir?", will er besorgt wissen, während ich mich aufsetze. Vorsichtig und hochkonzentriert mein Gleichgewicht zu halten, stehe ich auf. "Mein Kopf tut ein bisschen weh, aber das werde ich überleben", gebe ich wahrheitsgemäß an. "Dann komm Mal mit" Mehr oder weniger schnell folge ich ihm in den Eingangsbereich. Während er noch ein paar Formulare Sachen klären muss, warte ich solange auf einem der Stühle. Habe ich heute ja nicht schon genug getan.
"Können wir dann?", frage ich ungeduldig, als er wieder zurück kommt. Leicht schmunzelnd nickt er. Die Zeit hier drin kam mir sie eine Ewigkeit vor. Zudem ich mich Frage, wie doof man eigentlich sein kann, dass man zwei Tage nacheinander im Krankenhaus landet. Das Glück ist hier definitv nicht auf meiner Seite.
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Habt ihr euch schonmal was gebrochen? :)
Man liest sich im nächsten Teil<3
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ASDS// After the Rain
أدب الهواةAfter the rain comes sunshine... --------------------------- Ein Leben mit einem Vater kennt die 15 Jährige Luna nicht. Ständig neue Partner Zuhause, der richtige aber nie dabei. Doch dann verliebt sich ihre Mutter in diesen einen Notarzt. Und ausg...
