Seufzend wechselt der Notarzt einen kurzen Blick mit dem Sanitäter.
"Okay folgendes, wir sprechen nachher noch. Die Polizei müsste gleich auch eintreffen, die werden dich dann wahrscheinlich heimbringen. Ich muss jetzt wirklich los. Bis später, kleine", hält mir einen halben Vortrag und steht wieder auf. Kleine. Der hat sie doch nicht mehr alle. Dann heißt es jetzt wohl auf die Polizei warten. Franco hat mir direkt danach gesagt, dass er solange noch hier bleibt. Der Nachteil an der Polizei ist jedoch, dass die mich nachhause bringen. Und darauf hab ich gar kein Bock. Mama wird sich definitiv freuen, diese Nachricht zu erhalten, dass wir wieder geschwänzt haben. Außerdem hab ich eine ganz doofe Vorahnung, dass sie mir entgültig den Kontakt mit Nika verbietet. Ganz ehrlich, ich würde es ihr nicht verübeln, immerhin versteh ich selbst, dass es absolut doof war. Trotzdem könnte ich mir ein Leben ohne Nika nicht wirklich vorstellen.
"Da kommen sie schon", meint Franco und sieht in die Richtung, aus der das Polizeiauto angefahren kommt.
Bei dem Anblick des Fahrzeugs steigt meine Nervosität. Erst als die Beamten aussteigen, fällt mir ein, dass meine Mutter ja nichmal Zuhause ist.
Soviel zu heimbringen. Ich glaube nicht wirklich, dass die das machen, wenn dort keiner ist. "Moin Franco, was liegt an?", wird der Sanitäter von den beiden begrüßt. Ich bin vorerst eher nebensächlich.
"Gut, dass ihr auch Mal da seid", beginnt Franco, was ich mit einem leichten Grinsen kommentiere. Bei seiner Erklärung, was hier passiert ist und was mit mir und der Fahrerin, die sich inzwischen wieder beruhigt hat, höre ich nicht mehr zu.
Wozu denn auch? Ich war selbst dabei, da kann ich auf seine Nacherzählung gut verzichten."Hi, Sindera mein Name. Wie heißt du?", stellt sich einer der Polizisten bei mir vor, nachdem Franco zu Ende erzählt hat.
"Luna", murmle ich leise. "Willst du Mal aufstehen?" Seufzend nicke ich und rapple mich langsam auf. Wieder auf den Beinen muss ich mich einmal kurz konzentrieren, nicht direkt wieder auf dem Boden zu liegen. Das schnelle Aufstehen und der Fakt, dass ich allgemein immer noch überfordert mit dieser Situation bin ist wohl insgesamt keine wirklich gute Mischung. "Und du hast beobachtet, wie deinen Freundin angefahren wurde?", fragt er vorsichtig, woraufhin ich stumm nicke. Erneut wiederholen sich die Ereignisse vor meinem inneren Auge. Es wäre mir um einiges lieber gewesen, hätte ich das Ganze nicht gesehen. "Kannst du kurz erzählen, wie das passiert ist?", fragt er behutsam. Ich hole tief Luft, bevor ich anfange zu sprechen. "Sie ist nur über die Straße gegangen und hat nicht aufgepasst, dann lag sie auch schon am Boden", erzähle ich ihm zitternd.
"Hast du gesehen, was die Fahrerin gemacht hat? Also war sie vielleicht am Handy oder ähnliches?", stellt er auch schon die nächste Frage. "Keine Ahnung, Mann. Anika war für mich wichtiger", gebe ich leise zurück, woraufhin dieses Mal er nur nickt. "Und?", wendet er sich kurz darauf an seinen Kollegen, der zu uns kommt und mir kurz zu nickt.
"Die Fahrerin hat zugegeben, dass sie am Handy war. Personalien hab ich. Wie siehts bei euch aus?", gibt er eine kleine Rückmeldung und sieht uns gegen Ende fragend an. "Sie hat nicht auf die Fahrerin geachtet. Ich würd sagen wir bringen sie heim oder?", gibt Sindera zurück und sieht mich erneut fragend an. Unauffällig verdrehe ich die Augen. "Meine Mutter ist eh nicht in der Stadt", versuche ich mich herauszureden. Sie könnten mich ja einfach gehen lassen und das wars.
Also ich hätte damit kein Problem.
"Was ist mit deinem Vater? Kann man den irgendwie erreichen?" Den hab ich ja komplett vergessen. Irgendwie hab ich mich die Jahre über halt daran gewöhnt ohne Vater aufzuwachsen. Seufzend nicke ich. Und ob man ihn erreichen kann.
Er müsste meines Wissens sogar Zuhause sein. Na toll, noch eine weitere Person, die davon erfahren wird.-----------------------------------------------------------------------
Eh joaaMan liest sich im nächsten Teil<3
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ASDS// After the Rain
FanfictionAfter the rain comes sunshine... --------------------------- Ein Leben mit einem Vater kennt die 15 Jährige Luna nicht. Ständig neue Partner Zuhause, der richtige aber nie dabei. Doch dann verliebt sich ihre Mutter in diesen einen Notarzt. Und ausg...