"Wir sollten in Zukunft öfter zusammen kochen", meint Mama, während sie die Töpfe mit dem Essen auf den Tisch stellt.
Skeptisch hebe ich meine Augenbrauen.
"Ist das so?", murmle ich sehr leise, in der Hoffnung, sie verstehen mich nicht.
"Was sagst du?", hinterfragt Alex jedoch sofort, was ich nur mit einem leichten Kopfschütteln kommentiere.
"Egal, nicht so wichtig"
Das wichtigere ist jetzt eher das essen. Also für sie. Und für mich ja auch irgendwie, weil beide wahrscheinlich darauf bestehen, dass ich was esse.
Mein Blick mustert die Nahrung aber eher kritisch, als wäre es ein Feind.
"Wenigstens ein bisschen okay?", bittet mich Alex, der das ganze von der Seite wohl genaustens beobachtet hat.
Stumm hebe ich meinen Blick, sehe ihn kurz an, dann wieder auf die Nudeln.
Widerwillig nehme ich die Gabeln und spieße ein paar einzelne auf, die ich langsam zu meinem Mund führe. Es ist ja nicht so als hätte ich die ganzen Wochen gar nichts gegessen. Mein Gebiet lag halt eher auf kleinen Sachen, so wie Obst oder ein bisschen Brot. Ich kann mich nicht erinnern, wann ich zum letzten Mal Nudeln hatte. "So, das reicht. Tschüß dann", verabschiede ich mich, nachdem ich eine Gabel voll Nudeln gegessen habe und möchte aufstehen.
"Lou, ich bitte dich", kommt es nur von Mama, die mich streng ansieht. Augenrollend lasse ich mich wieder auf meinen Platz fallen und verschränke die Arme. Dass Alex mich die ganze Zeit mustert entgeht mir dabei jedoch nicht.
"Luna du musst bedenken, wir wollen dir helfen", redet er vorsichtiger auf mich ein. "Hör mal, du sollst nicht alles essen, das musst du auch nicht. Mir beziehungsweise uns ist es nur wichtig, dass du zumindest etwas mehr ist, als sonst okay?", hält er eine halbe Predigt. Seine Stimme klingt so ruhig. Man könnte fast meinen er sei Therapeut oder sowas.
Seufzend greife ich zum Besteck und lade ein klein bisschen essen auf. Wenn er unbedingt darauf besteht, dann ess ich halt. Plan B ist immer noch, es nachher wieder, naja, auszukotzen, um es nett zu umschreiben."Reicht das jetzt?", Frage ich ungeduldig, nachdem ich fast die Hälfte aufgegessen habe. Zwar hat es gefühlt ewig gedauert, aber immerhin hab ich es geschafft.
Sofort gehen die Blicke zu mir und scannen daraufhin meinen Teller ab.
Auf Mamas Gesicht schleicht sich ein leichtes lächeln und auch Alex schließt sich an. "Ich bin stolz auf dich", kommt es etwas leise von Mama, woraufhin ich sie nur überfordert ansehe. "Danke?", gebe ich fragend zurück, unwissend was ich darauf antworten soll. "Ich bin dann oben", melde ich mich zum zweiten Mal heute ab und gehe aus der Küche. Sonderlich weit komme ich dieses Mal jedoch auch nicht.
Ehe ich schauen kann, werde ich, Mal wieder, von Alex aufgehalten.
"Nicht so eilig" Ich seufze auf und drehe mich zu ihm um. "Was ist denn noch?", will ich hörbar genervt wissen.
"Leiste uns doch noch ein bisschen Gesellschaft", schlägt er vor. Wobei es nicht wirklich wie eine bitte klingt. Und ich zudem auch nicht glaube, dass das der Hauptgrund ist, weswegen er mich aufhält.
Skeptisch sehe ich ihn an. "Was willst du?", hake ich weiter nach. Gefühlt bin ich schon wieder auf höchstem Level genervt von allem und jedem. "Ich möchte dich die erste halbe Stunde nach dem essen im Auge behalten", rückt er letztendlich mit der Sprache heraus. Nach ein paar Momenten der Verwirrtheit wird mir klar, worauf er hinaus will. Es ist genau auf meine Gedanken vorhin bezogen. Also entweder er hat spezielle Fähigkeiten und kann Gedanken lesen oder er ist einfach nur schlau und ich bin auffällig. Ich tippe mal eher auf das zweite. Widerwillig, aber dennoch ohne Widerspruch folge ich ihm zurück in die Küche. Mama hat sich inzwischen schon dran gemacht diese aufzuräumen. Lustlos setze ich mich wieder auf meinen Stuhl. Ich könnte eine freundliche Tochter sein und helfen, aber dazu hab ich keine Lust. Außerdem machen die beiden das doch, dann brauch ich dort nicht auch noch zwischen herumspringen.-----------------------------------------------------------------------
Übergangskapi I guess :/Man liest sich im nächsten Teil<3
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ASDS// After the Rain
FanfictionAfter the rain comes sunshine... --------------------------- Ein Leben mit einem Vater kennt die 15 Jährige Luna nicht. Ständig neue Partner Zuhause, der richtige aber nie dabei. Doch dann verliebt sich ihre Mutter in diesen einen Notarzt. Und ausg...