Die drei A's

Interaktionsverbot

Im Jet angekommen werden sie von den Piloten begrüßt und jeder bekommt etwas zu trinken, bevor es losgeht. "Kann ich Musik anmachen?", fragt Alex und sieht die beiden Männer an. Keinen der Männer stört es und so läuft ihre Musik. Alucard hört sich das ein bisschen an und ist über die Stimmigkeit des Liedes mit den historischen Fakten überrascht. "Was ist das?" Die blauhaarige erklärt, dass das eine schwedische Metal-Band wäre, deren Lieder eigentlich nur um die Militärhistorie gehen. Meist auch erster und zweiter Weltkrieg. "Wie viel Lieder hast du davon auf dem Handy?" Alucard ist neugierig! Denn mit den Dingen die er weiß, stimmt bis jetzt alles überein. Natürlich kann er sich nicht an jedes Detail erinnern. Aber an die Ghost Division hat er klare Erinnerungen. Etwas, was ihn wieder daran erinnert hat, wie taktisch klug die Menschen vorgehen können, wenn sie dazu gezwungen werden. Und man kann jetzt nicht sagen, dass Panzerkämpfe unbedingt freiwillig waren.

Die beiden verlieren sich in eine Diskussion über den zweiten Weltkrieg. Der Urvampir ist gern bereit die Informationen zu teilen, die er weiß. Alex wiederum ist wie ein wissbegieriger Schwamm, der alles an Informationen aufsaugt die sie dazu bekommt. Der Pater hingegen sitzt auf seinem Sitz und starrt durch das Fenster nach draußen. Versinkt in Gedanken. Ihm will es nicht aus dem Kopf, dass Millenium und diese andere Organisation wirklich ein und das selbe sein könnten. Einerseits fände er das wirklich praktisch! Andererseits wäre es eine Schande, dass sie das erst jetzt herausgefunden haben. Durch einen Priester in Spanien. Vier Monate später. So etwas hätte schon früher auffallen müssen. Vor allem Alucard hätte das auffallen müssen! Immerhin kommt er in die Gedanken und kann sie durchforsten. Aber scheinbar können auch einem alten und erfahrenem Vampir Fehler unterlaufen, die zu so einer dramatischen Wendung führen. 

Am Ende des Flugs sitzt der Pater mit Ohrstöpseln da. Die Arme sind verschränkt. Alex hat Alucard den Text zu einem ihrer Lieblingslieder der Band gegeben und jetzt grölen beide da mit. Wenigstens haben die hier eine Bibel an Bord, die er lesen kann. Irgendwie braucht er Ablenkung zu den beiden. Er ist sich sicher, dass sie mal Abwechslung braucht und mit ihm mitkommen sollte? Nein. Nein, das ist er jetzt ganz sicher nicht mehr. Mit einem Mal ist es still. Ein skeptischer Blick zu den beiden. Vorsichtig nimmt er einen Ohrstöpsel raus. Wow. Anscheinend scheint es vorher einfach nur ein falsches Lied gewesen zu sein. Aber Alucard kann singen. Und das auch noch verdammt gut! Aus dem Handy von Alex schallt das Lied, während er sitzt und die Augen geschlossen hat. Sie hält ihr Handy hoch. Filmt sie? Ihr eigener Mund ist offen. Auch Alex scheint es nicht fassen zu können, wie gut seine Stimme klingt.

Das Lied endet und ein anderes spielt ab, aber sie drückt etwas auf dem Handy und legt es auf den Tisch zwischen sie. "Wann wolltest du uns sagen, dass du singen kannst?", fragt die blauhaarige und Alucard mustert sie. "Das nennst du singen? Du musst nur der Stimme folgen. Die Tonlage. Mehr ist es nicht, oder?" Sie sieht zu Anderson. "Du hast das auch gehört was ich gehört habe, stimmts? Der Kerl ist nicht nur sexy, sondern kann auch noch singen!" Nickend muss der Pater zustimmen. Dieser Vampir kann wirklich singen. "Noch eins!", ruft Alex, doch er hebt abwehrend die Hand. "Ich verzichte dankend, Prinzessin. Wir sollten uns darauf konzentrieren, dass wir alles für Deutschland haben und du solltest dich ausruhen. Denn Ruhe wirst du die nächsten Tage nur bekommen, wenn du tot auf deinen Schlafplatz fällst. Wo auch immer der sein wird."

Kein Bitten und kein Betteln bringt Alucard dazu, ein zweites Lied zu singen. Vor sich hin schmollend wie ein kleines Kind sitzt sie dem Urvampir gegenüber und starrt ihn immer weiter an. Das interessiert ihn aber relativ wenig. Alucard nimmt den schon lange erwarteten Anruf von Integra entgegen und ist erst einmal nicht ansprechbar. Also setzt sie sich zu dem Pater, der langsam von der Bibel hochsieht und sich die Brille zurechtrückt. "Kann ich dir helfen, mein Engel?", fragt er und sieht ihren Blick. "Wirklich? Jetzt? So kurz vor der Landung?" Sie nickt und Anderson seufzt, ehe er seine Hände von seinem Schoss nimmt. Zufrieden setzt sie sich drauf und lehnt sich mit ihrem Rücken an ihn ran. "Darf ich wenigstens weiterlesen?" Es muss schon gar nicht mehr über Gedanken kommuniziert werden. Der Geistliche verdreht die Augen und legt das Buch auf das kleine Tischlein vor sich, ehe er sie in den Arm nimmt und durch ihre Haare streicht. Die arme Frau ist ja so unterkuschelt.

Bis zur Landung sitzt Alex auf seinem Schoss und Alucard legt erst kurz nach der Landung auf. "Berger wird uns am Flughafen erwarten. Noch hat er keine Ahnung, was-" Der schwarzhaarige sieht die beiden an. "Hallo? Wenn der eine keine Zeit hast gehst du zum anderen?" Alex drückt ihren Kopf an Andersons Brust. "Das ist ein Vorteil von zwei Partnern, Maus." Maus? Er? Maus? Er glaub es hakt. "Was hast du als letztes gesagt?" Leicht zieht sie ihren Kopf ein und legt eine Hand auf den Oberarm des Paters. "Maus...? Weil... Fledermaus? Aber das ganze ist zu lang und bis richtige Namen für euch gefunden habe ist Alexander eben Schatz und du Maus." Seim Blick geht zu Anderson. "Und du nimmst das einfach hin?" Dieser zuckt mit den Schultern. "Warum nicht. Außer du hast etwas dagegen, dass dir deine kleine Prinzessin einen Spitznamen gegeben hat, der sogar zu dir passt, wenn wir die Fledermaus bedenken."

Verbünden sich hier gerade zwei gegen ihn? "Okay. Du, Alex? Einen Tag Interaktionsverbot. Kein Sprechen, kein Kuscheln, nichts.. Du, Pater? Du..." Scheiße. Er hat nichts, mit dem er dem Pater drohen könnte. Fuck! "Tch... Du darfst dir das Jammern von ihr anhören, wenn sie von mir nichts bekommt. Das reicht als Strafe aus." Oho? Er spricht so eine Sprache aus? Alex schnaubt amüsiert. "Wir werden sehen, wer von uns beiden das eher als Strafe ansieht. Ich... oder du." Alucard hingegen fängt schon mit der Strafe an und ignoriert sie eiskalt. Ist vielleicht kindisch! Aber vielleicht lernt sie so, keine bescheuerten Spitznamen auszusuchen. Maus... gehts noch? Lieber gar keiner als der. Da ist er dann doch so ein wenig eigen. Aber er sollte wenigstens noch mit dem Pater kommunizieren. Also erklärt er diesem, dass Berger keine Ahnung hat was abgehen wird und dass er sie in das Hauptquartier bringt. Es wird durchaus interessant, denn das Sicherheitssystem hat einige Lücken laut der Lady.