Die drei A's

Gewisse Schmerzen

Das ist nicht gut. Das ist ganz und gar nicht gut! Mit großen Augen starrt Alexandra auf den großen Fleck auf der Couch und spürt die Flüssigkeit ihr Bein hinunterlaufen. Natürlich hat sie das gespürt was die Männer gespürt haben und ja, sie hatte vielleicht durch die Rückkopplung einen eigenen Orgasmus. Aber- Der sollte nicht gleich die Geburt in Gang bringen! Stumm starrt sie einfach nur auf den Fleck und lässt es von der Hose aufsaugen. Die Überforderung ist ihr ins Gesicht geschrieben. Ihr Hirn spuckt nichts aus, keine Fakten, keine Hilfe, nichts. Ihre Hand liegt nur leicht zitternd auf dem Bauch und kurz durchzuckt sie ein kleiner Schmerz. Dieser überträgt sich aber auch wiederum auf die beiden eigentlich noch erschöpften Männer die auf dem Boden liegen und sich in die Realität zurückkämpfen. Erst als sie wieder bei Sinnen sind spüren sie es. Angst. Überforderung. Panik. Zwar noch minimal benebelt aber so ein wenig in Alarmbereitschaft, rappeln sie sich auf und ziehen sich an, ehe Alucard sie zu Alex bringt. Sie sehen immer noch die junge Frau in Schockstarre auf die Couch blickend, eine Hand auf den Bauch gelegt, die andere auf dem Mund liegend. „Alex? A-Alles in Ordnung?" Anderson sieht ein wenig beunruhigt von dem Fleck zu ihr und bemerkt die dunkelfärbung der Hose. Sein Mund geht leicht auf, ehe Alucard die Situation erfasst und in seinem totgevögelten Hirn überraschend gut verarbeiten kann. „Es geht los?! Haben wir-" Er bricht ab als die blauhaarige leicht ihren Kopf dreht und ihn mit Panik in den Augen ansieht. „I-Ihr hattet... und dann hatte ich auch und... und dann ist-" Anderson nimmt sie in den Arm und streicht ihr über den Rücken. „Alles gut, mein Engel. Alles gut! Wir- Alucard, verdammte Scheiße! Ruf endlich Abby an! Deine Finger waren doch vorhin auch so schnell!", zischt er sauer und starrt den schwarzhaarigen an, der nach einem kurzen Zögern nach seinem Handy sucht. In welcher Tasche war das noch einmal? „Wir haben noch nicht einmal Namen!" Darauf haben sie sich auch noch nicht geeinigt, immer kam irgendetwas dazwischen. Alex starrt den Urvampir gereizt an. „Ich bekomme zwei Kinder, werde die Dinger aus mir herauspressen... MEINST DU MICH INTERESSIEREN NAMEN DU ARSCHLOCH?!" Sie will noch mehr sagen, bricht aber ab weil irgendetwas schmerzhaftes sich in ihrem Bauch breit macht. Gleich ist wieder die Angst da, da sie keine Ahnung hat ob das normal ist oder nicht. „Hol jetzt endlich ABBY!" Alucard tritt einen Schritt rückwärts und kann das Handy endlich finden, ehe er sie anrufen kann. „Abby? Die Fruchtblase ist geplatzt und- OUGH!" Er selbst muss sich nach vorn beugen als ihn die Welle des Schmerzes trifft. Ein gepresstes: „Es tut weh.", bringt er noch raus und legt sich selbst eine Hand auf den Bauch. Auch Anderson steht mit weit geöffneten Augen nach vorn gelehnt da und muss den Schmerz verarbeiten der sich durch das Band breitmacht. „Atmen, mein Engel. Bitte atme, wenn das irgendwas hilft!" Abby gibt Alucard währenddessen die Adresse zu der sie kommen sollten, damit Alexandra die Kinder ohne Probleme und unter medizinischer Aufsicht auf die Welt bringen kann.

Der Schatten ist eine scheiß geile Erfindung als Transportmöglichkeit! Die Wehen sind nicht in solchen Abständen als dass es ein Problem sein könnte und da Alucard sie so schnell wie möglich unter medizinischer Aufsicht haben will falls etwas passieren sollte, ignoriert er seine eigenen Bedenken dass den Kindern etwas passieren könnte. Es könnte auch etwas passieren wenn sie jetzt auf Pip warten der eine halbe Stunde entfernt ist und dann auch noch der Feierabendverkehr der eingesetzt hat... nein. Er will nichts riskieren und so nimmt er die zwei einfach so zu der Adresse mit. Alex drückt sich an den Pater, einfach weil sie Angst vor dem Unbekannten hat. Was wird jetzt passieren? Wie schlimm wird es noch? Geht es den Babys gut? Der Geistliche allerdings hilft ihr bis zur Haustüre des scheinbar normalen Hauses und Alucard klingelt. Lächerlich dass man hierher kommt, mit einem Notfall und dann muss man klingeln und sich normal verhalten weil es Nachbarn gibt! Die Tür wird geöffnet und die kupferfarbenen Haare Abby's werden sichtbar. „Kommt rein! Alex, hier entlang!" Sie übernimmt die unsichere junge Frau von Alexander und führt sie bis zu einer Treppe. „Kannst du da hoch?" Ein Schnauben ertönt und Alucard stellt sich hinter die blauhaarige. „Das ist kein Pro- Ouh FUCK!" Ein weiterer gleißender Schmerz durchfährt alle drei und die beiden Männer lehnen sich mit zusammengepressten Lippen an die nächste Wand. Alexandra hingegen hält sich nur den Bauch und sieht zu Alucard. „Es tut ein wenig weh, ja. Aber sei keine Pussy!" Ihr Blick geht zu Anderson, der sich langsam aufrichten kann. „Was ist mit euch los? Seit wann so schmerzempfindlich?" Mit einem leichten Kopfschütteln hebt sie vorsichtig den ersten Fuß und tritt auf die Treppenstufe um diese mit Abbys Hilfe zu erklimmen. Als sie oben angekommen ist, können sich die Männer wieder aufrichten und müssen beide tief durchatmen. Abby hingegen grinst breit. „Das wird noch schlimmer, freut euch!" Alucard sieht zu Anderson, dieser blickt mit leichter Panik zurück. Noch schlimmer?! Was haben sie sich da nur angetan. Während Abby die blauhaarige in das vorhergesehene Zimmer bringt welches man schallgeschützt abgedämmt hat, gehen die beiden Männer ein wenig langsamer hinterher. „Können wir das irgendwie verhindern? Kaiserschnitt? Gibt es da nicht irgendwie so eine Betäubung?!" Alucard kennt sich jetzt nicht wirklich mit den hier modernen Methoden aus wie man der gebärenden Frau helfen kann die Schmerzen zu lindern. „Es gibt eine PDA, aber das ist auch irgendwie schmerzhaft für sie. Sie bekommt eine Spritze in die Wirbelsäule und die kann höllisch weh tun! Willst du ihr das jetzt wirklich noch antun?" Nein, nicht wirklich. „Verdammte scheiße... Ich halte ihre eine Hand, du die andere und wir beide auch noch einmal? Dann kann ich wenigstens bei einem zeigen wie sehr es weh tut!" Anderson schnaubt amüsiert und sie kommen oben an. „Ach was, dir tut mal was richtig weh?" Der Urvampir verzieht leicht das Gesicht. „Ach, halt die Schnauze..." Ein wenig vorsichtiger gehen sie in das Zimmer, in welchem dann wohl alles stattfinden soll.