Anschnallen und Klappe halten

99 9 0
                                    

Eigentlich wollte er ja eigentlich mal sterben. Aber jetzt? Nein. Alucard hat jetzt echt was dagegen zu verrecken. Links hört er die tiefen und gleichmäßigen Atemzüge des Paters. Rechts die von Alexandra. Er kann von Glück reden, dass alles so passiert ist wie es nun einmal passierte. Die Insel. Die Probleme. Sie in ihrer Dimension. Der holprige Start der Beziehung, die jetzt eigentlich verdammt gut läuft. Der verdammt, VERDAMMT gute Dreier. "Morgen..." Leicht dreht er seinen Kopf nach rechts und gibt der noch verschlafenen Alex einen Kuss auf die Stirn. "Guten Morgen, Prinzessin." Sie lächelt mit fast geschlossenen Augen und legt ihren Kopf an seinen Hals. "Morgen." Auch Anderson ist wach und Alucard dreht seinen Kopf auch zu ihm. "Morgen.", meint er und gibt dem verschlafenen Kerl ebenfalls einen Kuss auf die Stirn. Der kriegt das erst gar nicht mit, bevor er die Stirn runzelt und den schwarzhaarigen verwirrt ansieht.

Soll er machen was er will. Der Geistliche dreht sich auf den Rücken und streckt sich gähnend, ehe er sich aufsetzt und sich durch die Haare streicht. "Frühstück und dann ab an die Arbeit." Während er sich die Brille aufsetzt und die Vorhänge öffnet, legt sich Alex direkt auf den Urvampir drauf. "Kannst du schnurren? Bitte...", murmelt sie leise und hört dem Herz zu, welches nun wirklich kräftig in seiner Brust pumpt. "Hey. Ich kann das nicht auf Abruf. Außerdem müssen wir wirklich arbeiten, Prinzessin." Ein wenig bittend brummt sie vor sich hin und zieht eine Schmolllippe. "Bitte...!" Vorsichtig streicht er ihr eine Strähne aus dem Gesicht und legt den Kopf leicht schief. "Wie soll ich das machen wenn ich keine Ahnung habe wie? Außerdem solltest du wirklich aufstehen. Ansonsten wird das wie gestern enden und die Überstimulation können wir jetzt nicht wirklich gebrauchen." Leicht enttäuscht geht sie von ihm runter, muss aber immer wieder schmunzeln.

Nach dem Frühstück auf dem Zimmer bringt Alucard sie in eine sichere Zone, ehe er auscheckt und zu ihnen zurückkehrt. "Also. Wegen gestern.", fängt der Pater an, doch der Urvampir hebt schon genervt eine Hand. "Kannst dich ruhig mit den Kommentaren über Hunde Katzen zurückhalten." Anderson runzelt die Stirn, ehe er den Kopf schüttelt. "Ich beziehe mich auf die Informationen, die du gestern gesammelt hast." Ohne ein Wort zu sagen nickt Alucard und räuspert sich. "Hier gibt es zwei Basen. Einmal in dem Bunker, in dem wir als letztes waren. Die zweite Basis ist oben im Norden nähe Berlin. Wie viele kleinere Außenstützpunkte gibt, wusste niemand. Das werden wir herausfinden. Aber ich denke, dass es nicht so viele sein dürften. Millenium muss sich hier in Deutschland ruhig verhalten, deswegen wahrscheinlich der Hauptstützpunkt in Kuba. Vielleicht haben wir Glück und wir sind hier schnell wieder weg." Das werden sie sehen.

Hat Alucard nicht gesagt, dass es schnell sein soll? "WIESO HABEN WIR DIE BULLEN AM ARSCH?!", brüllt der schwarzhaarige und sieht in den Rückspiegel. "Woher soll ich das wissen? Aber übernimm du kurz das Lenkrad!", ruft sie zurück und nimmt die Hände vom Lenkrad. Ein wenig panisch greift Alucard ein und der Pater kriegt hier gleich einen Herzinfarkt. Es war doch alles so friedlich! Sie haben sich ein Auto geliehen, weil sie Alexandra nicht abschlagen konnten Auto zu fahren. Eigentlich sind sie ganz normal gefahren! Keine roten Ampeln überfahren. Nicht zu schnell. Nicht zu langsam. Keine Probleme mit irgendwelchen anderen Leuten. Aber irgendwie sind dann plötzlich mehrere Streifen mit Blaulicht und Sirenen hinter ihnen aufgetaucht und Alex hat Gas gegeben. "Hast du ein beschissenes Rad ab?!", faucht Alucard und lenkt ein wenig, während sie etwas an ihrem Handy herumspielt. "Jetzt ist nicht die beschissene Zeit zum spielen!"

Ein Lied fängt an und Alex fängt das Grinsen an. Das Handy legt sie in die Mittelkonsole, legt eine Hand auf Alucards linke Schulter und drückt ihn weg. "Meine Herren? Ich bitte nun um Ruhe. Schreie und Fluchen sind erlaubt. Über euren Köpfen befinden sich Henkel an denen man sich festhalten kann. Krallt euch in irgendetwas fest und haltet die Spiegel frei. Bitte während der Fahrt-" Sie drückt das Gas komplett durch und legt die rechte Hand auf den Schaltknüppel und die linke auf das Lenkrad. "Nicht mit der Fahrerin sprechen!" Der Pater verzieht wissend das Gesicht. "Nicht schon wieder..." Der schwarzhaarige dreht seinen Kopf zu Anderson. "Was heißt hier nicht schon wieder?!" Der Geistliche schluckt und nickt. Sieht Alex kurz an und dann wieder zu Alucard. "Weißt du noch die Flucht, bei der Iskariot uns helfen musste? Der letzte Hof?" Alucards Augen werden für einen Moment groß. "Oh, scheiße... bitte nicht." Doch Anderson nickt nur.

Auf dem Land, auf dem sie im Moment sind, fährt sie nur extrem schnell und nimmt die Kurven ein wenig gefährlicher. Ist aber noch harmlos. Alucard weiß gar nicht, was er hat. So schlimm ist das gar nicht! Seine anfängliche Panik verschwindet und er sitzt eigentlich so ein wenig gelassen im Wagen. Hinter ihnen sind immer noch die Polizeistreifen, aber das wird schon gehen. Ein paar Abzweigungen und dann hat sich die Sache. Sein Blick geht zu Alex. Sie ist voll konzentriert. Würde wahrscheinlich nicht einmal mitbekommen wenn er irgendeine scheiße reden würde. Um sich einen kurzen Überblick zu verschaffen geht er in ihren Kopf. Wow, was geht hier ab? Wo sind ihre Augen denn bitte gleichzeitig? Tacho. Rückspiegel. Seitenspiegel. Fahrbahn. Suche nach weiteren Straßen. Drehzahl. Ach du heilige Scheiße. Muss man sich beim Autofahren auf so viel gleichzeitig konzentrieren? Nein, eigentlich nicht, oder? Woher soll er das wissen? Er fährt nie Auto!

Auch Anderson ist noch gelassen. Er weiß genau dass sie hier eigentlich friedlich fährt aufgrund der Dinge auf der Straße. Steine oder Stroh. Mist vom ausfahren. Dreck. All das, was sie nicht für ihre wirklich gefährlichen Manöver hernehmen kann. "Außerdem, Vampir.", fängt Anderson an und sieht ihn durch den Seitenspiegel in die Augen. "Du kannst hier am wenigsten von uns sterben. Also solltest du ruhig bleiben, auch wenn sie anfängt." Sie heizen durch einen kleinen Wald und Alucard erkennt ihn als das Waldstück, in welchem Alex ihren ersten richtigen Vampir umgebracht hat, wenn er sich richtig erinnert. Eine Draculina, die sie aufhalten sollte. "Du kennst dich hier aus?", fragt er, bekommt aber keine Antwort. "Du solltest wirklich nicht mir ihr reden, wenn du ohne einen Unfall hier durch willst.", entgegnet Anderson und Alucard beobachtet nun, wie die Streife immer näher kommt. In der Ferne kann er ein Dorf erkennen. Das wird mies, wenn sie da durch müssen. Sie werden wahrscheinlich ziemliche Schleichwege nehmen müssen!

Die drei A'sWo Geschichten leben. Entdecke jetzt