Kalt den Rücken hinunter

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Auch wenn im Augenblick nichts gefährliches da ist, bleibt Schrödinger in Alexandra um schnell genug reagieren zu können. Die Pistolen sind an der Hüfte befestigt, direkt unter dem Mantel. Schnell würde sie also eh nicht an die Waffen kommen, wenn es um einen Feind geht. Kommt davon, wenn man als Mensch eben die Wärme braucht um überleben zu können. Schrödinger hat damit kein Problem, was ihn das ein oder andere Mal einen neidischen Blick von Alex eingebracht hat. Aber es muss halt auch Vorteile geben, wenn man ein Geist ist! "Wir werden wie folgt vorgehen.", fängt Alucard an, während sie durch den Schnee stapfen. Dieser ist ziemlich hoch. Für Alex geht er bis zu den Oberschenkeln, weswegen die Männer vorn weg gehen und eine Schneise machen. Schrödinger ist für einen Moment unaufmerksam und stolpert über einen Stein, welcher sich unter der Schneedecke befindet. Mit den Armen in der Luft rudernd versucht er das Gleichgewicht zu halten, schafft es aber nicht.

Ein dumpfer Laut ertönt, als der Kater im Körper von Alexandra Gesicht voran in den Schnee fällt und versinkt. Anderson, der direkt hinter Alucard geht, dreht sich um und kann sie im ersten Moment nicht sehen! Panik bricht in ihm aus, ehe er sich beruhigen kann. "Alex! Alles gut?" Schrödinger steht langsam auf und wischt sich den kalten Schnee aus dem Gesicht. "Uns gehts gut, Pater. Nur n bisschen kalt." Vorn herum ist sie komplett weiß. Der dunkelgraue Mantel hat sich der Umgebung angepasst, die schwarze Hose ebenfalls. Ihr Gesicht ist leicht rötlich und selbst in den blauen Haaren hat sich der Schnee gefangen. "Also ich finde es ja wirklich gut, dass du dich tarnen willst um nicht aufzufallen, Prinzessin. Aber übertreibst du nicht ein wenig?" Alucard hat sich neben den Pater gestellt, welcher nun ebenfalls eine Augenbraue hochzieht. "Hast du dich nicht um ihre Gesundheit gesorgt?"

Alex selbst kommt an die Oberfläche und verschränkt die Arme. "Ich meine... wäre wirklich scheiße, wenn ich tatsächlich krank werde, nicht wahr? Auf Mission kann ich dann nicht mehr mit und ihr würdet mich nicht allein in irgendeinem Hotel lassen. Ich kenne euch doch." Der schwarzhaarige schnalzt entgeistert mit der Zunge, muss ihr aber recht geben. Wenn sie jetzt krank wird, schmeißt es die ganze Mission nach hinten weil niemand sie allein lassen will und keiner die Mission komplett alleine machen möchte. "Ist ja gut, Prinzessin ich ha-AAARGH!" Alucard springt nach vorn und drückt den Rücken durch, während er zu Anderson sieht. Dieser grinst zufrieden und rückt sich die Brille zurecht. "Whupps." Alex muss laut das Lachen anfangen und beugt sich nach vorn. Der Pater hat dem Urvampir den Mantel am Kragen nach hinten gezogen und Schnee reingepackt. "Du kleiner katholischer Bastard!"

Bis sich Alucard wieder beruhigt hat dauert eine Weile, in welcher Schrödinger erneut übernimmt und sich immer wieder umsieht. Er hat eindeutig bessere Augen als Alex, kann aber auch nicht viel erkennen. Weiß. Immer nur weiß, weiß, weiß. Schnee und Kälte sind jetzt zwar nicht sein Ding, aber er kann damit umgehen wenn es in Maßen ist. Nicht in Massen, so wie hier! Dass ihm der Schnee auch noch fast in die Augen fliegt ist auch nicht besonders toll, aber er muss damit irgendwie umgehen. Endlich können sie wieder los und diesmal passt der Kater auch auf, wo er hintritt. Das hat er durch das Geist-sein einfach komplett vergessen. Man stolpert eben, wenn man mit dem Fuß gegen etwas stößt. Wie soll er sich bitte jetzt in seiner eigentlichen Form noch stoßen? Geht einfach nicht. Sie können die Kuppel schon erkennen und Alucard wird ein wenig schneller. Er spürt von Anderson und auch Alex, dass es ihnen langsam aber sicher zu kalt wird.

Geredet wird eigentlich nicht mehr laut. Wenn überhaupt, dann über die Gedanken. Oder wie jetzt, als Alucard eine Hand hebt, über diese Sprache der lautlosen Kommandos. Wir werden erwartet. Passt darauf auf, wenn wir reingehen. Ach, no shit sherlock! Alex verdreht innerlich die Augen, als sie ihm antwortet und gibt es an Schrödinger weiter. Hören kann er ihn nämlich nicht. Das ist, als hätte sie mit den beiden Männern einen Gruppenchat und mit Schrödinger ist sie privat am Schreiben. Ein wenig nervig, aber man kann zumindest ein wenig privat bleiben. Schrödinger zieht sich die Handschuhe aus und bereut es gleich leise fluchend, da die Kälte ekelhaft ist! Aber mit Handschuhen kann er einfach nicht arbeiten. Im Austausch mit den Handschuhen, bekommt er von Alucard ein Messer. Die Handschuhe verschwinden in der Pocketdimension und der Kater hat seine bevorzugte Waffe.

Auch Anderson zieht die Bajonette, die ebenfalls mit noch dickeren Handschuhen schwer zu halten sind. Was man aber nicht alles gegen die Kälte tut. Alucard hat am wenigsten ein Problem damit. Klar spürt er die Kälte und findet sie auch so ein wenig unangenehm! Aber was solls. Ist halt so, damit muss er jetzt leben. Die Kuppel besitzt einen Eingang mit einer Tür, welche durch eine Zahlenkombination geschützt ist. Seufzend schüttelt Schrödinger den Kopf. "Wir sehen uns drin!", meint er und schon ist er verschwunden. Alucard bringt den Pater nach einem kurzen genervten Blickaustausch durch die Tür und schon treffen sie auf Alex. Diese sieht sich ein wenig skeptisch um. Die beiden Männer sehen sich ebenfalls um. Leer. Was zur Hölle? Ein langer, leerer Korridor. Die Lichter brennen. Kein Notstrom. Ich spüre sie weiter hinten. Alucard sieht den Gang entlang und Alex, beziehungsweise Schrödinger, setzt sich sofort in Bewegung. Läuft dort hin, das Messer fest in der kalten Hand haltend, nachdem ihm die junge Frau alles weitergegeben hat.

Sie laufen den Gang entlang, bis sie an einer Kreuzung ankommen. An dieser drehen sie sich nach links und Alucard hält Schrödinger diesmal zurück, als erstes und vor allem allein durch die nächste verschlossene Tür zu gehen an der sie ankommen. Das hier ist das Zentrum. Schön und gut, dass du nicht sterben kannst. Trotzdem will ich nicht, dass du einfach so den Körper meiner Prinzessin durchlöchern lässt! Kurze Stille, ehe sich Alex selbst zu Wort meldet. Maus...? Du weißt hoffentlich, dass nur ich dich höre und ich alles weitergebe, oder? Alucard presst die Lippen aufeinander und richtet sich wieder auf. Natürlich. Ich sage es dir nur so, wie du es ihm weitergeben sollst. Innerlich flucht er und hat es natürlich vergessen, dass Schrödinger nicht zuhören kann. Aber man muss nur wissen, wie man es überspielt! Anderson kann es sich denken, dass er es vergessen hat. Doch zugunsten der Integrität des Vampirs hält er da mal lieber seine Klappe.

Die drei A'sWo Geschichten leben. Entdecke jetzt