Die drei A's

Cheshire-Katze

Wenn sie eh schon sterben wird, warum nicht also einfach mal austesten was die Knöpfe machen? "Ene, mene, muh und raus bist... du!" Alex drückt einen Knopf und sieht, wie auf dem Bildschirm das Bild des Kerls leicht auf die Seite geschoben wird um Platz für etwas zu machen. Das Bild kriselt, bis es sich einstellt. Ihre Mundwinkel gehen hoch. "Was machen Sie da?", fragt er Mann leicht verwirrt und sie schnaubt amüsiert. "Nichts." Alucard? Hör auf im Kreis zu gehen! Das macht mich nervös. Sofort bleibt dieser stehen und sieht sich um. Auch Anderson springt von dem Bett auf und sieht von links nach rechts und wieder zurück. Prinzessin? Wo bist du? Sie schickt ihm Bilder. Kameras? Wo? "Wo ist sie denn jetzt bitte wieder?", brummt der Pater und sucht selbst nach der Überwachungskamera, mit der man sie anscheinend beobachten kann. "Miss Kindred? Ihre Aufmerksamkeit bitte."

Die blauhaarige gibt nur ein gebrummtes: "M-Hm...", von sich, während sie noch andere Knöpfe drückt. Weitere Kamerawinkel werden aufgezeigt, bis das Bild des Kerls nur noch klein irgendwo in der Ecke ist. "Miss Kindred? Ich habe Sie in meinem Gewahrsam. Wenn Sie also bitte auch MIR zuhören würden?" Gleichzeitig sieht sie aber wieder auf das Pult, sucht sich einen neuen Knopf aus und brummt wieder vor sich hin. Was macht der Knopf wohl? Sie sieht, wie eine Tür zugeht und sich wahrscheinlich auch nicht mehr öffnen lässt. Nächster Knopf. Auf einer Fläche, die man wahrscheinlich mit Touche benutzen kann, ploppt ein weißer Grundriss des Bunkers auf. Eine Tür ist rot. Wieder tippt sie auf den Knopf von vorhin. Die angedeutete Tür wird weiß und öffnet sich wieder. Gut zu wissen, dass man von hier aus auch die Türen steuern könnte! Aber das ist alles in der Realität von Alucard und Anderson. Was ist bei ihr?

Es öffnet sich eine Tür, welche Alex im ersten Moment nicht sieht! Doch ein Kratzen der Tür lässt sie aufschauen. "Die Tür war da vorhin noch nicht.", stellt sie skeptisch fest und schließt alle Kameras, womit der Kerl wieder auf Vollbild gestellt wird. "Wenn Sie mir zugehört hätten dann wüssten Sie auch, dass ich Ihnen nun etwas präsentiere, was ich schon lange ausprobieren wollte." Ouh, shit. Wenn man etwas für eine lange Zeit ausprobieren will, dann ist das nie wirklich gut. Mit dem Messer in der Hand starrt sie auf die Tür, hinter welcher nur schwarze Dunkelheit zu sehen ist. "Muss... Muss ich da jetzt rein, oder kommt es raus?" Ein kurzer Blick zu dem Bildschirm, aber es gibt keine Antwort. Ihre Aufmerksamkeit wird wieder auf die Dunkelheit gerichtet, als dort etwas zu sehen ist. Ein leichter Schimmer. Weißlich, wenn man es so sagen kann. Als es vollkommen zu sehen ist, klappt ihr Kiefer nach unten.

"Ach du scheiße... Ach du heilige scheiße!", zischt sie leise, steckt das Messer weg, geht an dem Pult vorbei und auf das Wesen zu. "Mensch, Schrödinger. Was haben die mit dir gemacht? Komm her, Schätzchen!" Der blondhaarige Kerl ändert seine Stimmung von angriffslustig und fröhlich wie immer zu neugierig. "Kennen wir uns?" Alex kichert kurz und bleibt vor ihm stehen. "Lange Geschichte. Was machst du hier?" Sie will ihm eine Hand auf die Schulter legen, geht aber durch ihn durch. "Und warum zum Fick bist du ein Geist?" Schrödinger schwebt um sie herum und lacht. "Ebenfalls eine lange Geschichte! Aber ich denke, also lebe ich. Ich bin überall und nirgends! Nach dem Untergang des werten Majors hatte ich keinen Körper mehr. Dieser verdammte Urvampir hat nicht alles Blut aufgesogen, welches ich gelassen habe. Leider. Er hat mich aufgenommen und jetzt bin ich hier um dich zu übernehmen!"

Auch wenn er fröhlich wirkt und Alex diese Fröhlichkeit gerade gebrauchen kann, ist der Inhalt seiner Sätze nicht zu ihrer Freude. "Das solltest du tun, weil?", fragt sie und beobachtet ihn. Normalerweise ist er ja niemandem untertan. Aber vielleicht... kann er ihr helfen? "Weil der werte Herr auf dem Bildschirm Millenium wieder auferstehen lässt und ich darf ihm helfen!" Fuck. Das... könnte unter Umständen scheiße werden. "Mach endlich, Schrödinger." Der Mann mit der Maske scheint ungeduldig zu werden und der blondhaarige Kerl schwebt ein wenig hoch, ehe er salutiert. "Verstanden!", ruft er grinsend und sieht dann zu Alexandra. "Vergiss es, Schrödinger.", meint sie nur und verschränkt die Arme. "Ich hab dich echt gemocht. War nur die falsche Seite. Als du in dem Anime gestorben bist, hatte ich ein paar Tränchen in den Augen. Also wenn du mich jetzt übernehmen willst, kannst du das vergessen." 

Ein wenig irritiert legt Schrödinger den Kopf schief. Er ist ja an sich tot. Was genau meint sie? Seine eigene Neugierde übertönt den Befehl, den er ausführen sollte. "Was meinst du mit Anime?" Ruhig schwebt er vor sie und mustert sie genau. "Ich komme ja nicht einmal aus dieser Dimension. Deswegen will er mich wahrscheinlich umbringen. Das hier alles existiert in meiner Welt in einer Serie und in kleinen Büchlein. Daher kenne ich dich auch. Aber das ist eine lange Geschichte." Seine eigene Neugierde steigt immer weiter. "Wenn ich dich übernehme, dann haben wir genug Zeit, dass du mir diese Geschichte erzählst!", ruft er und streckt schon eine Hand aus, aber die junge Frau weicht aus. "Vergiss es. Ich will nicht zu Millenium gehören. Sorry, aber ich steh nicht so auf Weltherrschaft und den ganzen Mist." Der Blick der Cheshire-Katze wird entgeistert, wenn nicht sogar ein wenig bitter. "Das kann jemand, der nicht in Deutschland lebt, nicht nachvollziehen."

Die flache Hand der blauhaarigen geht hoch. "Woah, Woah, Woah! Schrödinger. Komm mal wieder runter. Ich bin deutsche. Meine Dimension ist ungefähr die Gleiche wie hier! Nur hatten wir den zweiten Weltkrieg und keinen Major. Deutschland steht wirtschaftlich ganz weit oben." Überrascht, dass sie plötzlich mit Deutsch anfängt, schwebt er um sie herum. "Deutsche und dann kannst du immer noch nicht verstehen wie wichtig es ist, den arischen Standard-" "Ach komm schon. Ich bin eine verdammte deutsche Kartoffel. Sehe ich deutsch aus? Gehöre ich dem arischen Standard an? Sicherlich nicht. Die meisten deutschen sind nicht blond, blauäugig und haben einige Generationen in Deutschland verbracht. Komm mal wieder runter, Kätzchen." Eine weitere Tür geht auf und Alex dreht sofort ihren Kopf dort hin. Menschen? Nein. Vampire. "Ach scheiße...", murmelt sie und seufzt, ehe sie das Messer zieht. "Ich bin gleich wieder da, Schätzchen. Dann können wir weiter reden." Schrödinger beobachtet genau, was diese Frau macht. Sie hat seine Neugierde angestachelt.