So kommt der Heinz in das Ketchup...

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Überrascht taumelt Alex fast nach hinten, wird aber von einem Arm festgehalten und sieht auf die Person. Alucard hat seine Lippen auf ihre gepresst und lässt nur langsam wieder los. "Strafe vorbei, Prinzessin." Schmunzelnd sieht sie ihm in die roten Augen. "Respekt. Ganze-" Ein kurzer Blick auf die Uhr, ehe sie wieder zurück sieht. "Ganze 42 Minuten ausgehalten." Wieder ein kurzer Kuss, ehe Alucard sich aufrichtet. "Bilde dir ja nichts darauf ein.", meint er und spürt, wie sich Alex an ihn lehnt. Das waren die schlimmsten 42 Minuten seines Lebens! Gut, die zweitschlimmsten. Drittschlimmsten. Platz Nummer eins ist immer noch die Szene mit dem explodierenden Auto. Platz Nummer zwei die Angst, dass sie ihn hasst was die ermordeten Frauen und Kinder angeht. Ist er abhängig? Ja. Gibt er es zu? Zumindest gedanklich. "Das werde ich und das weißt du ganz genau, Maus." Schon wieder dieser Name.

Entgeistert lässt er sie los und richtet sich wieder auf. "Wie auch immer. Nummer drei ist auch schon tot. Berger wird gleich da sein. Wenn euch spontan noch etwas einfällt, sagt es gern. Ich habe den Anfang gemacht. Seid kreativ, wenn ich jetzt weg bin und mich um die Informationen und das Sicherheitssystem kümmere." Mit diesen Worten sink er in seinen eigenen Schatten hinab und ist weg. Einen Moment lang ist es noch still, bis Anderson schmunzelt. "Huh... ich wusste ja, dass er als erstes einknickt. Aber so schnell?" Die blauhaarige sieht ihn amüsiert an. "Hast du eine Ahnung wie schwer das für mich war? Ich meine... klar ich musste immer damit leben dass Leute mich verlassen denen ich nahe stand. Aber ihn nicht anzusprechen oder einen blöden Kommentar von mir zu geben... es ist möglich! Aber ich musste mich so verdammt drauf konzentrieren dass ich mein verdammtes Maul halte, das glaubst du gar nicht." Doch. Doch, er kann es ihr glauben.

Die Tür zum Besprechungsraum geht auf und Berger tritt ein. "Tut mir leid, dass es ein wenig gedauert hat. Hier sind die Leute, die vielleicht helfen könnten die drei Personen zu finden." Anderson sieht die junge Frau gar nicht ein, sondern nickt nur lächelnd. Denkt der wirklich, dass Alucard das nicht mitbekommen hat? Alex lächelt und nickt ebenfalls. Keine Ahnung. Aber wenn ja, dann ist der noch dümmer als ich. Ein kurzer Blick zu ihr. Du bist bescheuert, nicht dumm. Das Grinsen kann sie sich jetzt nicht wirklich verkneifen. Ja, er kennt sie. Die beiden Personen kommen mit Laptops in den Raum und setzen sich gegenüber von Anderson an den langen Tisch. "Danke, dass Sie uns helfen. Das könnte sonst Ewigkeiten dauern!", meint Alex, doch Berger winkt ab. "Kein Problem. Ich helfe wo ich kann! Man muss so einer Pandemie Einhalt gebieten." Was für ein Arschloch. Anderson kratzt sich an der Nase um das Grinsen zu überspielen. Das wussten wir schon von Anfang an.

Die blauhaarige stellt sich hinter die beiden Männer. Konzentriert sich, beide Bildschirme einigermaßen im Blick zu haben und so schnell wie möglich zu lesen. Die geben hier halt gerade den größten Mist ein. Hat Berger vergessen zu erwähnen, dass sie deutsch kann? Der eine sucht halt wirklich gerade auf Google eiskalt nach irgendwelchen Gartenhäckslern. Der andere ist auf irgendeiner Seite, die sie nicht kennt. Sieht schon fast so aus wie ein Verzeichnis von allen Verbrechern mitsamt Foto. Mit einem Lächeln legt sie dem ersten Kerl eine Hand auf die Schuler. Der zuckt überrascht zusammen und sieht zu ihr hoch. "Ich würde den Häcksler nehmen. Damit kannst du den Heinz auch in das Ketchup reintun.", meint sie auf perfektem Deutsch und ignoriert den geschockten Blick, der erst zu ihr und dann zu Berger geht.

Anderson hätte gern verstanden was sie gesagt hat! Bekommt aber im nächsten Moment eine gedankliche Zusammenfassung und auch eine Erklärung wegen dem Ketchup. Der Pater fragt sich gerade wirklich, was in ihrem Kopf abgeht und ob er das eigentlich wirklich wissen will. 10 Minuten vergehen. Nichts. 20 Minuten vergehen, immer noch nichts. Nach einer Stunde ist immer noch nichts da und langsam aber sicher wird der Geistliche dann doch ein wenig ungeduldig! Zwar hat Alex immer mal wieder auf den Bildschirm des zweiten Mannes gedeutet und irgendetwas auf deutsch mit ihm geredet, aber verstanden hat er halt Null. Auch gab es bei dem meisten keine Übersetzung, was ihn so ein wenig genervt hat. Aber das kommt davon, wenn man an sich nur Italienisch als zweite Sprache kann. Schottisch-Gälisch... Er wurde zwar in Schottland geboren, aber die Sprache kann er nicht. Seine Eltern zogen in frühen Jahren nach Italien, wo er eben aufwuchs.

"Während Ihre Techniker am Werk sind, würde mich interessieren wie es hier abgelaufen ist!" Alex muss Berger an der kurzen Leine halten. Wenn es ist, vielleicht sogar ein paar Informationen aus ihm herausbringen. Wie lange brauchst du noch, Alucard? Auch dahingehend ist sie neugierig. Dieser Antwort nur kurz und seltsam abgehakt. Kleine Probleme. Melde mich später, Prinzessin. Setz deinen Charme ein! Schon ist er wieder still. Ein kurzer Blick zum Pater, der ihr aber nur zunickt. "Bei uns lief es wunderbar, Miss Kindred. Keine weiteren Meldungen über irgendwelche vampirischen Aktivitäten und ich hoffe, dass sich Millenium von Deutschland fern hält. Immerhin hat die Organisation hier einiges an Schaden angerichtet und wir haben immer noch mit den Nachwirkungen zu kämpfen." Gerade noch so kann sich Alex verkneifen ihm eine zu verpassen. Schön mit der Faust in seine verdammte Hackfresse und immer wieder auf ihn einprügeln. Verdammter Faschist!

Anderson springt aber ein und steht auf. "Das klingt super, Mister Berger!", meint dieser und stellt sich lächelnd neben Alexandra. "Es ist gut zu hören, dass wir unsere Arbeit gut genug gemacht haben, dass man hier keine weiteren Nachwirkungen mehr hat. Keine Auswirkungen der Pandemie. Das geht in der gesamten Welt herum und wir sind kaum Zuhause. Ich vermisse die Kinder im Waisenhaus, dass muss ich zugeben." Nun wirkt Berger, als wäre ihm unwohl. "Waisenhaus?" Der Pater nickt. Auch wenn er es hasst, kann man das Waisenhaus als emotionales Druckmittel benutzen. In manchen Situationen ein gutes Mittel zum Zweck. "Ich leite ein Waisenhaus mit vielen Kindern und Schwestern. Ich bin in den letzten Monaten gar nicht mehr dazu gekommen sie zu besuchen oder nachzusehen, ob es den Kindern gut geht!" Nun wirkt es, als wolle Berger langsam versinken. Hat er eigene Kinder und jetzt vielleicht Schuldgefühle, weil er jemanden umbringen will der ein Waisenhaus leitet? Das wäre jetzt wirklich interessant zu wissen. Pater? Prinzessin? Ich bin fertig. Bin gleich da. Macht euch bereit. Na wenigstens eine gute Nachricht!

Die drei A'sWo Geschichten leben. Entdecke jetzt