Kleine Verschwörung

57 6 0
                                    

"Du hast deinen gesamten Abschluss gefälscht?" Anderson schüttelt einfach nur den Kopf, während Alex die Hände hebt. "Hey! Hab ich nicht! Ich... Ich habe lediglich meinem Hirn dabei geholfen, dass es nicht so viel auf einmal arbeiten muss. Außerdem habe ich mit meiner gesamten Bankreihe drei Spickzettel gehabt und die haben wir während des Tests-" "Hast du eigentlich eine Idee, wie dumm das von dir war? Du brauchst das Wissen vielleicht irgendwann einmal!" Alucard schnaubt entgeistert und verschränkt die Arme. Mit einer hochgezogenen Augenbraue dreht Alex ihren Kopf zu ihm. "Dann sag mir mal, wann ich bitteschön Parabeln berechnen muss. Wann muss ich wissen, wann van Gogh geboren ist? Wofür brauche ich bitte irgendwann in der Zukunft das Wissen, wie ich einen textgebundenen Aufsatz schreiben muss?" Fragen, die er leider nicht wirklich beantworten kann. "Es gibt sicher das ein oder andere Ding, was du jetzt gern gewusst hättest.", meint er nur und sieht nach vorn.

Stille, während sich die blauhaarige eine Hand aufs Gesicht legt. "Sollte ich etwas brauchen, weiß ich es entweder selbst oder ich frage einen von euch beiden. Alexander hat von Haus aus ein großes Wissen und du kannst, wenn du es nicht selbst weißt, eine von den Seelen befragen." Der schwarzhaarige verdreht die Augen. "Was ist, wenn du das Wissen mal brauchst und keiner von uns ist da?" Das... Das ist jetzt nicht sein ernst, oder? "Hast du vergessen, dass wir über Gedanken kommunizieren können?" Alucard wird da nicht gewinnen, kann das mal wieder sein? Wieso kann sie eigentlich beide in einer Argumentation meist mundtot machen? Das nervt langsam aber sicher. Oh man, das Kind wird zu einem Großteil auch noch nach ihr kommen! Bedeutet, dass die beiden Männer dann noch ein Maul haben, welches sie einfach so mundtot machen könnte. Wenn das Kind groß genug zum Sprechen ist und logisch argumentieren kann. 

Ein wenig hilfreich ist Baskerville nun schon für Alucard, da dieser nach vorn stürmt und vor einer Hütte stehen bleibt. Sie sind schon am Stadtrand angekommen. Er gibt ihm bescheid, dass er dort etwas hätte und die drei folgen ihm. Ja, der Höllenhund hat etwas gefunden. Vier Schneemobile! Sofort setzt sich Alex auf eines, wird aber von Alucard sanft und doch bestimmt heruntergehoben. "Du hast dein Recht verspielt, ein eigenes zu bekommen.", meint dieser und leicht hilfesuchend sieht sie zum Pater! Doch auch er schüttelt den Kopf. "Kommt davon, wenn man so rücksichtslos ist. Besonders jetzt lassen wir dich nicht mehr aus den Augen oder auf ein eigenes Fahrzeug!" Da hilft auch kein Bitten oder große Hundeaugen. Während Alucard sich darum kümmert, dass die anscheinend halb vollen Tanks der vier Fahrzeuge auf zwei volle gebracht wird, hat Anderson sie nach draußen gezogen. Er versteht, dass sie viele Dinge möchte! Aber sie bekommt nicht alles. 

"Ich hoffe du weißt, dass wir dich immer noch lieben auch wenn du nicht dein eigenes Schneemobil bekommst." Anderson will doch bloß ein wenig Frieden. Es werden durchaus anstrengende Tage, wenn sich der Ausbruch über ganz Grönland ausgebreitet hat. Deswegen sollten sie auch so schnell wie möglich weg. "Was würdest du machen, wenn du allein auf dem Schneemobil sitzt und dich greift... was weiß ich! Ein Bär an!" Alucard tritt aus dem kleinen Gebäude und schnaubt amüsiert. "Nichts. Er hat sie selber angegriffen, dann soll er sich auch verteidigen." Das leise Lachen der blauhaarigen ist trotz ihrer Versuche ernst zu bleiben deutlichst zu hören. Baskerville wird wohl draußen bleiben, da er nicht einmal anstalten macht, zurück zu kehren. Ein Blick auf den Höllenhund gibt ihr eine Idee. "Du? Alucard?" Der schwarzhaarige kennt diesen Ton. Sie hat irgendwas im Kopf, was ihn theoretisch nerven könnte. 

Mit einem leicht gezwungenem Lächeln sieht er sie an. "Was gibts, Prinzessin?" Alex sieht auf ihre Zeigefinger runter, die sie immer wieder aneinander bringt. "Also... du hast ja gemeint, dass ich kein eigenes Schneemobil kriege." Ein zustimmendes Brummen ertönt und er verschränkt die Arme. Was hat sie vor. "Du hast auch gemeint, dass du mir Baskerville zur Seite stellst." Es macht Klick in seinem Kopf. Seufzend reibt er sich den Nasenrücken. "Du nimmst Baskerville nicht als dein eigenes Reittier her! Ja, bei ihm wärst du sicher. Aber-" "Was wäre dann das Problem?", fragt sie und legt den Kopf leicht schief. "Vertraust du ihm nicht?" Alucard runzelt die Stirn und lässt die Hand sinken. "Doch, aber-" "Vertraust du MIR nicht?" Abwehrend hebt er seine Hände. "Woah! Natürlich tue ich das! Aber-" "Baskerville ist schnell und sicher. Außerdem gibt er eine gewisse Wärme von sich was bedeutet, dass mir nicht kalt wird. Uns.", meint sie und legt sich eine Hand auf den Bauch.

Der schwarzhaarige presst seine Lippen aufeinander. Dieses verdammte Weib. Könnte sie bitte einfach aufhören zu argumentieren? Seit sie da ist, hat er an sich kaum Diskussionen gewonnen, was ihn eh schon ziemlich abfucked! Tief atmet er ein und wieder aus. Sieht zu seinem Dämon. "Wie siehts aus?" Bitte sag nein. Diese Bitte überträgt er an Baskerville, der aber nur schnaubt und sich zu Alex stellt. Du mieser, kleiner Verräter. Leicht fassungslos schüttelt Alucard den Kopf, ehe er abwinkt. "Wie auch immer! Ich habe keine Lust zu laufen, also fahre ich auch. Kommst du?" Sein Blick geht zu Anderson, der nickt und ihm in das Gebäude folgt. Alex sieht zu Baskerville. "Er hat dich darum gebeten, dass du es nicht machst, stimmts?" Der Höllenhund nickt und die blauhaarige grinst breit. "Fuck yeah. Das wird ihn echt nerven!" Lachend gibt sie ihm einen kurzen Kuss auf den Kopf, ehe schon die Motorengeräusche zu hören sind. 

Alexandra sieht dabei zu, wie die beiden mit den Schneemobilen rausfahren und springt vom Boden ab. Selbst ein wenig überrascht, dass sie einfach so auf Baskerville springen kann, sieht sie mit großen Augen auf den Höllenhund herunter. Du hast mich vergessen, oder? Erschrocken zuckt sie zusammen und lacht kurz. "Ja, ich hab dich vergessen. Sorry, Schrödinger!" Stimmt ja. Dank ihm hat sie ein bisschen mehr Kraft, welche sie gerade eingesetzt hat. Alucard fährt vorn weg, um die ungefähre Richtung zu bestimmen in welche sie fahren. Anderson hinter ihm her und Baskerville läuft neben den beiden her. Schnell hat sich die junge Frau an die Bewegungen gewöhnt. Ist ja nicht viel anders als ein Pferd zu reiten. Sie hat vielleicht keinen Sattel oder ein Zaumzeug, aber es geht schon irgendwie. So machen sie sich durch die weiße Pracht auf den Weg zur nächsten Stadt.

Die drei A'sWo Geschichten leben. Entdecke jetzt