Huh... hier ist es verdammt ruhig. Alucard wandert von Schatten zu Schatten. Wo werden sich diese Kakerlaken nur wieder verkrochen haben? Am Ende sitzen sie in einem Bunker. Ein wenig amüsiert schnaubt er und schüttelt den Kopf. Diese verdammten Deutschen und ihre Bunker. Die müssen doch wirklich was dafür übrig haben. Immer größere Kreise zieht er. Dieses unnütze Suchen ist wirklich nicht seins. Er braucht klare Anzeichen! Eine halbe Stunde vergeht. Eine dreiviertelte Stunde. Endlich. Er sieht sich um. Ein Ortschild. Span... dau? Dann eben hier. Wenn sie hier fertig sind, müssen sie noch einmal zurück in die Höhle des Löwen. Immerhin haben sie den Hauptstützpunkt ein wenig hinten runter fallen lassen, in welchem ja an sich noch eine Herde Idioten rumsitzt und für Millenium arbeitet. Sind Idioten Rudeltiere? Eigentlich schon, immerhin tauchen die immer zu mehreren auf. Du hast nicht nur einen Idioten, sondern immer einen zweiten, dritten oder sogar vierten.
Um kein Jammern zu hören, weil er das schon wieder allein gemacht hat, kehrt Alucard zurück. Merkt sich den Ort und die Lage, um im Schatten schneller dort hin zu kommen. "Du bist dir sicher, dass man das nicht annehmen würde?" Nachdenklich sieht Alex zum Pater hoch, der mit verschränkten Armen nickt. "Eine Beziehung als Pater ist schon fragwürdig. Aber dann auch noch mit einem Mann? Mit einem Vampir? Der Vatikan und somit Iskariot würden mich verstoßen. Sie sind meine Familie, mein Engel. Es ist das gleiche, als würde deine Familie dich verstoßen, weil du mit zwei Männern gleichzeitig etwas hast." Sie selbst denkt kurz nach, ehe sie sich räuspert. "Meine Mutter würde sich fragen, wie ich das geschafft habe. Mein Vater würde mich fragen ob alles in Ordnung ist, mein großer Bruder würde den Kopf schütteln und dann die Schultern zucken weils ihm egal ist und mein kleiner Bruder würde mich ansehen, die Augen verdrehen und das wars. Die sind da ziemlich gechillt."
Eigentlich wollte er einen Vergleich ansetzen! Immerhin sollte sie nachvollziehe, wie es ihm bei der Sache geht. Scheint nicht so zu wirken wie er wollte. "Stell es dir einfach nur vor, okay? Tu so als ob." Sie nickt und Anderson seufzt. Jetzt sollte sie wissen, wie er sich fühlt. Der Zwiespalt. Familie oder Beziehung? "Was würdest du wählen. Die Familie, die dich schon lange kennt und mit der du einfach aufgewachsen bist, oder die Beziehung die zerbrechen könnte." Lange braucht die blauhaarige für die Antwort nicht. "Wenn ich schon darüber nachdenke, dass sie irgendwann zerbrechen könnte und dass ich mir Gedanken mache wie ich nach der Beziehung weitermache, dann ist es nicht das Richtige." Leicht verwirrt runzelt er die Stirn. Sollte man nicht alle Möglichkeiten abwägen? Ist sie da nicht diejenige, die das am meisten macht?"
Alex legt ihre Arme um sich und sieht auf den Boden. "Wenn du dir jetzt schon Gedanken darüber machst, dann..." Es ist hart, auch einfach nur daran zu denken. Langsam sieht sie zu ihm hoch. "Dann ist das hier, was wir haben, vielleicht nicht das Richtige für dich. Schön und gut, dass man alles in Betracht ziehen will. Aber wenn man schon darüber nachdenkt wie man nach der Beziehung lebt, dann hat es keinen Sinn." Geschockt starrt Anderson sie an. Kann es nicht fassen, was sie ausgesprochen hat. "A-Aber ich habe nie gesagt, dass ich das nicht will!", ruft er und legt seine Hände an ihre Wangen. "Dass ich UNS nicht will. Das habe ich nie gesagt! Natürlich will ich, dass du für immer bei mir bist. An meiner Seite. An UNSERER Seite! Daran besteht kein Zweifel! Nichts und niemand zieht mich von dir..." Seine Stimme wird leiser. "Und vielleicht diesem Vampir..." Wieder wird er lauter. "Niemand zieht mich von euch weg, klar?"
Ihre Hände liegen auf seinen. Ein leichtes Lächeln auf ihren Lippen. "Warum machst du dir also Sorgen darum, dass du verstoßen wirst? Wenn dich niemand wegziehen kann, dann sollte dir doch die Meinung der anderen egal sein, oder nicht?" Sie versteht es nicht, oder? Kann sie es eigentlich verstehen? Wahrscheinlich nicht. "Der Vatikan wird dich nicht verstoßen, Schatz. Du machst deine Arbeit, oder?" Er nickt. "Machst du sie irgendwie anders als sonst?" Ein Kopfschütteln. "Bist du schlechter als sonst?" Wieder ein Kopfschütteln. Alex lächelt ihm zufrieden zu. "Du bist sogar noch effektiver, Alexander. Du hast einen Partner, mit dem du richtig kämpfen und auf den du vertrauen kannst. Du hast zwei richtige Ruhepole. Entspannung, wenn du sie brauchst. Einen Ansporn, um noch besser als sonst zu sein. Also eigentlich hat es doch nur Vorteile, oder?" Perplex blinzelt er ein paar Mal. Wurde er gerade in dieser Argumentation in Grund und Boden geprügelt?
Überrascht zuckt Anderson zusammen, als sich eine Hand auf seine linke Schulter legt. "Du bist nicht allein, meine Fresse." Alucard nimmt seine Hand wieder runter und schüttelt leicht den Kopf. "Wenn dich Iskariot jetzt wegen dem echt verstoßen würde, sind es noch größere Arschlöcher als eh schon. Dann bist du ihnen nichts wert." Ein Mundwinkel geht hoch und er denkt kurz nach. "Aber ich denke, dass die Lady dich mit offenen Armen aufnehmen würde." Sofort richtet sich der Pater auf. "Iskariot würde das nie zulassen!", ruft er leicht gereizt und stockt. Alex stellt sich neben Alucard und nickt. "Merkst du jetzt dass nicht einmal du selbst glaubst, dass Iskariot dich gehen lassen würde?" Zufrieden hält sie eine flache Hand hoch und Alucard klatscht ein. "Ausgespielt, Prinzessin. Wunderbar." Schnell wird er aber wieder ernst. "Jetzt sollten wir aber los. Den anderen Stützpunkt müssen wir auch noch ausräumen!"
Warum versucht er auch noch mit einem von beiden zu diskutieren. Das läuft doch eh darauf hinaus, dass er unrecht hat. Dennoch ist der Geistliche ein wenig beruhigter. Beide stehen hinter ihm. Beide setzen sich für ihn ein und selbst der verdammte Vampir ist für ihn da. Was ist bitteschön passiert, dass sie von verhassten Feinden zu... zu einem Paar wurden? Die Mundwinkel des Paters zucken nach oben, als er Alucard und auch Alex folgt. Tja. Jetzt kann er weder ohne Alexandra, noch ohne Alucard. Er gehört einfach dazu, Punkt. Er... Er würde ihn verteidigen! Bis aufs Blut. Zumindest wenn es ungerechtfertigte Vorwürfe sind. "Kommst du jetzt endlich, oder willst du hier mit irgendeinem Gebet anfangen?", ruft Alucard fragend und zieht eine Augenbraue hoch, als der blondhaarige nur lächelnd den Kopf schüttelt und sich zu ihnen stellt. Er spürt leichte Verwirrung, Akzeptanz und Liebe. Der Urvampir fragt lieber nicht nach und lässt sie nur in einer unbelebten Seitengasse verschwinden, damit sie nach Spandau können.
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Die drei A's
FanfictionMitten in der Vampirpandemie entscheiden sich der Urvampir Alucard, der Regenerator Anderson und die junge Frau aus einer anderen Dimension Alexandra dafür, eine Dreiecksbeziehung einzugehen. Bis auf die eine oder andere kleine Streiterei funktionie...