Begrüßung mit dem vollen Trupp

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Eine Stunde lang beschäftigen sie sich zu dritt noch mit den Kindern, wobei Anderson hin und wieder abhaut um mit den Schwestern zu reden. Immerhin schmeißen die hier den ganzen Laden. Aber die Zahlungen von Iskariot kommen regelmäßig an und es gibt keine Probleme mit sonst etwas. Das beruhigt den Pater ungemein und als er wieder zurückkehrt, findet er eigentlich alle Kinder bei den beiden. Irgendwie scheinen sie sie anzuziehen. "So sehr ich es verabscheue stören zu müssen in... was auch immer ihr da macht.", fängt Anderson an und runzelt die Stirn als er sieht, dass Alucard irgendwo her eine Babyrassel hat die er nicht kennt und Alex ein Kind auf dem Schoß und eines auf dem Rücken hat. "Ich finde es wirklich toll, dass ihr euch so eingewöhnt. Aber die Arbeit ruft." Die Kinder wieder von den beiden wegzubekommen ist schwieriger als man denkt! Kleben schlimmer an ihnen als Kaugummi unter einem Schultisch.

Nach dem ersten Mal hat Alex den Pater noch kurz gefragt, woher sie englisch kennen würden. Immerhin konnte Jonathan sich problemlos mit ihnen unterhalten. Damals hatte sie gelernt, dass eine der Schwestern es wohl für gut hält, die Kinder zweisprachig und mit Englisch aufwachsen zu lassen. Gute Entscheidung wenn man bedenkt, dass Englisch die Weltsprache ist. Oder wird. Sicher war sie sich da auch nicht mehr. Bis zum Vatikan ist es noch ein wenig weit, weswegen der Geistliche jemanden anruft, der sie dort hin fährt. Ein normales Taxi würde Unmengen an Geld verschleudern, die man sparen kann. Alucard will nicht wissen, was sich der Fahrer denkt. Ein großer, schwarzhaariger Kerl. Ein großer Pater von dem man weiß, dass er gnadenlos ist. Eine blauhaarige junge Frau und einen Geist. Die vier darf er nämlich so herumkutschieren und schmeißt sie auch nur vor dem Vatikan aus dem Auto, ehe er schon wieder abdüst. 

"Wäre ich damals auf Klassenfahrt mitgefahren, wäre ich hier auch schon in meiner Dimension gestanden.", meint Alex und sieht sich um. Viele Touristen sind auf dem Petersplatz zu finden, die ihnen aber Platz machen. Der Kater tut einfach so als würde er gehen, damit er nichts extra machen muss. "Warum bist du nicht mitgefahren?" Anderson würde das schon interessieren. Immerhin sind es Schulausflüge, die eben auch ziemlich lehrreich sind. "Wären 400€ gewesen, die ich meine Eltern nicht zahlen lassen wollte. Hat mich auch nicht sonderlich interessiert und außerdem ist mein kleiner Bruder schon mitgefahren. Das wären insgesamt 800€ gewesen und das wollte ich ihnen einfach nicht antun. War dann ungefähr die langweiligste Woche in meiner Schullaufbahn, aber was solls. Das Geld kann anderswo auch angelegt werden." Einerseits ist der Pater ein wenig empört, andererseits kann er es verstehen. Sie ist schon aus ihrer Schule raus. Er glaubt, dass sie mit 16 ihren Abschluss gemacht hat. Ist normal, dass der Vatikan nicht unbedingt das interessanteste ist.

Vor dem Obelisken in der Mitte des Platzes biegen sie rechts ab und stehen vor dem St.-Pellegrino-Tor. Dort stehen die Männer der Schweizer Garde, die gleich dahinter ihre Kaserne hat. Der Pater redet mit den Wachen auf italienisch. Gibt ihnen zu verstehen wer sie sind und dass man auf sie warte. Einer der Männer tritt ab und geht hinein, um das wahrscheinlich abzuklären. "Jetzt heißt es hoffen und beten.", seufzt Anderson und sieht in die Runde. "Gut, hoffen." Alex presst ihre Lippen aufeinander und sieht auf die Seite, um nicht los zu lachen. Alucard hingegen steht nur mit verschränkten Armen da. "Du weißt hoffentlich, was dass für mein Image bedeutet." Jeder, selbst Schrödinger, verdreht die Augen. "Du wirst doch wohl hoffentlich ein paar Minuten aushalten. Ich halte es ja auch bei Hellsing aus und maule nicht rum, oder?" 

Endlich werden sie eingelassen und werden direkt an der Residenz des Papstes, einer Bank, einer Druckerei, einem Postamt und durch die vatikanischen Museen geführt, ehe sie in einem der vielen Gartenanlagen stehen, die es hier gibt. Riesig. Einfach nur riesig! Selbst dem Kater fällt da nichts mehr dazu ein. Er kann nur nach links und rechts starren, während er hier wieder schwebt. Das sollte nicht zu komisch kommen. Es ist gesichertes Land und man weiß, dass er kommen wird. Alex traut sich schon gar nicht einmal zu fluchen, so heilig ist das hier alles und auch sie schließt sich Schrödinger mit dem Starren an. Alucard hingegen ist ein wenig ruhiger was das alles angeht. Natürlich war er noch nie so wirklich hier, aber so besonders ist es nicht, wenn man das Geld bedenkt, welches die Kirche eben hat und scheinbar auch ausgibt.

Vor Casina Pio IV., der päpstlichen Akademie der Wissenschaften, bleiben sie stehen und Anderson dreht seinen Kopf. "Bitte reißt euch zusammen, verstanden? Nichts abwertendes über Gott." Dabei sieht er Alucard an. "Kein großes Gefluche, dumme Kommentare oder generell ungefragt auf Dinge antworten." Sein Blick geht zu Alexandra. "Und du verhältst dich einfach ruhig, antwortest auch nur wenn du gefragt wirst und bleibst sonst genau hier schweben, wo du bist." Der letzte im Bunde und das neueste Teammitglied wird ebenfalls gleich ein wenig warnend in die Schranken gewiesen, die er wohl besser nicht übertreten sollte. "Ich kann und werde nicht versprechen, dass ich meine Schnauze halte.", murrt Alex und verschränkt die Arme. Tief atmet der Geistliche ein und beruhigt sich. "Mein Engel. Es geht hier diesmal nicht um dich, sondern um mich und meinen Ruf. Wenn ich bei Iskariot bleiben möchte würde ich es begrüßen, wenn ihr meinen Ruf nicht zerstören würdet. Vor allem bei Renaldo nicht!" Alucard schnaubt amüsiert. "Wenn man vom Teufel spricht."

Anderson sieht dort hin, wo die roten Augen hin gehen und reibt sich seinen Nasenrücken. "Du hältst am besten die gesamte Zeit deine Klappe.", brummt der Pater und lässt die Hand wieder sinken. "Wie schön Euch zu sehen, Erzbischof Renaldo!" Er bleibt extra im englischen, damit die anderen es eben verstehen können. "Pater Alexander Anderson. Schön Euch ebenfalls gesund und munter im Vatikan zurück begrüßen zu dürfen!" Alex sieht die anderen hinter Renaldo. Yumiko, Heinkel und Makube. Das wird ganz geil und ich will wieder nach Hause. Der ganze Trupp, geil! Auch Alucard ist nicht wirklich entgeistert und sieht zu ihr. Können wir nachher, Prinzessin. Je stiller wir sind, desto schneller sollte es ablaufen. Der Pater sagt nichts dazu. "Alucard. Urvampir. Ich habe dich mir ein wenig mehr... furchteinflößend vorgestellt.", meint Renaldo und der angesprochene Mann sieht zu ihm. "Zumindest auf heiligem Grund sollte man einmal menschlich wirken, nicht wahr?" Alucard schmunzelt ein wenig und Renaldo geht gleich zu der jungen Frau. "Sie sind Miss Alexandra?" Die blauhaarige lächelt und nickt. "Schön Euch kennen zu lernen, Erzbischof Renaldo!" Ebenfalls lächelnd nickt er und sieht zu dem Geist. "Schrödinger?" Dieser sieht ihn an. "Anwesend." "Passt."

Die drei A'sWo Geschichten leben. Entdecke jetzt