Full-House

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„Sehr gut, wunderbar! Nach unten pressen, Alex. Das machst du wunderbar!" Abby ist nicht nur Hebamme, sondern gleichzeitig mit ihrer ersten Ausbildung auch Krankenschwester. Ein eingeweihter Arzt steht dabei und überwacht alles. Es geht verdammt schnell, aber das muss nichts schlechtes bedeuten. Außerdem wissen sie ja nicht von wem die Kinder stammt und man weiß nicht wie sich ein Regenerator DNA-technisch fortpflanzen kann und ob das überhaupt der möglich ist. Seit sieben Stunden sind sie schon hier und man kann sagen was man will! Aber Alexandra hat immer noch alles drauf was sie an Schimpfwörtern kennt oder irgendwann aufgeschnappt hat. Alucard lehnt ein wenig erschöpft am Bett, die Schmerzen werden dann doch für ihn etwas viel. Alexander hält sich tapfer und erträgt sowohl das Drücken der Hand von Alexandra, als auch von Alucard. Wobei er ihm schon mindestens zwei Mal die Hand gebrochen hat. Ein Glück dass er Regenerator ist! „Prinzessin? Ich weiß dass es vielleicht ein ungünstiger Zeitpunkt ist, aber-" „Ich presse zwei wassermelonengroße Dinger aus meiner Vagina. JETZT IST EIN BESCHISSENER ZEITPUNKT FÜR IRGENDWAS!" Alucard, so fertig er auch ist, will eigentlich nur etwas regeln um für später ein wenig mehr Ruhe zu haben! Aber vielleicht ist die Namenssuche dann doch zweitrangig. Diese Frage hatte er nämlich schon ein paar Mal gestellt und das war auch der Grund warum sie pissig genug war auf die PDA zu verzichten, nur damit er die gesamten Schmerzen mitbekommt. Auf einem Monitor kann Abby die Wehen nachverfolgen, allzu lang sollte es wirklich nicht mehr dauern. „Und da kommt die nächste, noch einmal richtig stark, Alex! Komm schon!" Der Kopf der blauhaarigen ist rot und sie rammt ihre Fingernägel in die Hände der beiden Männer. Diese müssen das alles ertragen und fluchen auch ein wenig vor sich hin als die Schmerzen zu stark werden. Jeder der drei keucht erleichtert auf als es für einen Moment eine Pause gibt, der Schmerz ebbt für eine Sekunde ab. „Komm schon, Alex. Noch einmal! Ich seh den ersten Kopf!" Der Arzt, der hier eigentlich mehr die Nebenrolle übernimmt, macht sich mit einem Handtuch bereit um Baby Nummer eins in Empfang zu nehmen. „Alex? Könntest du irgendwie weniger Schmerzen übertragen?" Keuchend dreht die junge Frau ihren Kopf und starrt Alucard gereizt an. „Ich übertrag dir gleich die Verantwortung für zwei Kinder... HALT ES AUS DU SCHLAPPSCHWANZ!" Anderson muss doch glatt prusten und sieht lachend auf die Seite, ehe die nächste Welle der Schmerzen kommt und er sich zusammenkrümmt. „Komm, jetzt nicht aufhören! Gleich ist Nummer eins da!" Abby feuert sie so ein wenig an und so ist Baby Nummer eins nach ein paar weiteren Presswehen auf der Welt. „Ein kleines Mädchen!" Die Hebamme knappst die Nabelschnur mit einer Klammer ab und sieht zu den beiden Männern. „Wer will als erstes?" Anderson meldet sich freiwillig und muss kurz innehalten, als die nächsten Schmerzen ihn fast überraschen. Doch die Nabelschnur ist durch und das leise Maulen des Mädchens ist zu hören, ehe es eingewickelt und gewogen wird. Messen ist auch noch drin, bevor es schon nahtlos weitergeht.

Der kleine Junge ist um einiges schneller da als seine Schwester und auch komisch... still. Keuchend liegt Alex mit dem Mädchen auf ihrer Brust da und hält sie in ihrem Arm, während sie besorgt zu Abby sieht. Alucard, der den Jungen übernehmen will, sieht ebenfalls zu Abby. Der Kleine schreit nicht. Die Augen sind auch nicht offen, keine Bewegung. Angst steigt in allen drei auf, doch bevor Alucard selbst zu der Schere greifen kann um die Nabelschnur zu durchtrennen, gibt es einen ohrenbetäubenden Schrei und Leben kehrt in den Jungen ein. Die blauhaarige weint sogar vor Erleichterung, bis sie auch ihn auf ihre Brust bekommt und die beiden verschrumpelten kleinen Wesen festhält. Sie ist müde, erschöpft und kann nicht mehr. Und doch bekommt sie das leichte Lächeln nicht mehr aus dem Gesicht welches sich breitgemacht hat. Auch die beiden Männer beugen sich zu ihr hinunter und Anderson gibt ihr einen Kuss auf die Schläfe. „Danke... Danke für die beiden kleinen Würmchen, danke für diese Familie, danke für alles." Mit halb offenen Augen sieht sie zu ihm und dann wieder zu ihren Kindern. Ja, ja. Sie wollte nie welche und doch liegt sie jetzt da, zwei davon auf sich und sie könnte nicht glücklicher sein. „Du wirst eine wunderbare Mutter sein, ich weiß das einfach.", flüstert Alucard ihr liebevoll in das Ohr und gibt ihr ebenfalls einen Kuss auf die Wange. „Na komm, Alex. Gib die Kleinen Mal an die Väter, jetzt kümmern wir uns mal um dich." Abby sieht sie zufrieden nickend an, die junge Frau lässt die kleinen Würmchen nur zögerlich los. Während aber Alucard und Alexander sich um die frisch geborenen Babys kümmern, sie vorsichtig und unter Anleitung des Arztes waschen und sie in ihre ersten Strampler stecken, kümmert sich Abby bei Alex um die Nachgeburt, die Nachsorge und auch ein wenig um das psychische Wohl. Alexandra hat keine Mutter an die sie sich wenden könnte, die ihr sagen könnte wie stolz sie auf sie ist! Also übernimmt sie als Hebamme diese Aufgabe und erklärt ihr, was jetzt in Zukunft passieren wird. Zumindest die grundlegenden Dinge, denn Alexandra ist einfach nur fertig und könnte einschlafen. „So wie ich es verstanden habe, habt ihr noch keine Namen ausgesucht." Die junge Frau atmet tief durch nachdem sie etwas zu trinken bekommen hat und nickt. „Wenig Zeit..." Sie blickt an Abby vorbei und sieht zu den Männern die nun mit jeweils einem kleinen Baby auf dem Arm zu ihr kommen. „Du hast uns aber so ein wenig Sorgen gemacht, kleiner Mann." Alucard drückt sanft auf die Nase des kleinen Jungen der mit einem Mal wieder das Plärren anfängt. „Ich glaube da hat jemand Hunger!" Nach ihm macht sich auch das Mädchen bemerkbar und so übergeben sie die Kleinen zur ersten Raubtierfütterung an Alexandra, die das unter Anleitung von Abby macht. „Loki." Sie sieht zu dem kleinen Jungen hinunter und schmunzelt, ehe sie ihren Kopf hebt. „Können wir ihn Loki nennen?" Alucard lehnt sich an Anderson, der ihm eine Hand um die Schulter legt. „Was auch immer unsere Prinzessin will.", antwortet er erschöpft und findet es überhaupt nicht schlimm seinen Sohn nach einer nordischen Gottheit zu benennen. „Und das Mädchen?" Anderson denkt nach, ihm fällt aber nichts ein. Der Urvampir hingegen betrachtet die drei und lächelt glücklich. Das Licht am Ende des Tunnels... Licht? „Dumme Idee, aber... Luminia?" Beide Alex sehen ihn stirnrunzelnd an, ehe die junge Frau nickt. „Klingt wunderschön." Und auch Anderson stimmt zu, denn der Klang hat etwas. „Jetzt haben wir ein Full-House." Der schwarzhaarige geht zu Alexandra und sieht auf die beiden kleinen Würmchen. „Die drei A's und die zwei L's." Trotz ihrer Erschöpfung entkommt der blauhaarigen dann doch ein leises Lachen und sie seufzt. „Ich werde in nächster Zeit aber kein Strippoker oder Blackjack spielen, klar?" 

Die drei A'sWo Geschichten leben. Entdecke jetzt