Zwar laufen ihr die Tränen über das Gesicht, aber sie lächelt glücklich. "Ich weiß und ich könnte nicht dankbarer sein! Endlich habe ich meinen Mann wieder. Den Mann, den ich fast an die Osmanen verloren hätte. Ich dachte, sie hätten dich getötet!" Leicht amüsiert schnaubt er und legt seinen Kopf auf ihren. "Es braucht einiges, um mich zu töten. Wenn nicht sogar alles was man hat. Keine Armee der Welt kann mich noch wirklich aufhalten." Estera kuschelt sich an ihn, ehe sie ihn los lässt und sich seine Hand schnappt. Alucard lässt sich zur Couch ziehen, auf welcher er sich als erstes niederlässt und sie sich auf ihn legt. "So wie in alten Zeiten.", flüstert die braunhaarige und legt ihren Kopf auf seine Brust. Frieden kehrt in ihm ein. Frieden, Ruhe und Gelassenheit. Ist er daheim? Ist er dort angekommen, wo er ankommen möchte?
Bevor er auf diese Frage antworten kann, schießen ihm zwei Bilder in den Kopf die ihn zusammenzucken lassen. Der Pater und Alexandra. Doch schnell senkt sich ein Nebel über den Verstand, welcher ihn wieder friedlich werden lässt. Die Erinnerungen und Bilder verblassen so schnell wie sie aufgetaucht sind. Sanft streicht er über Esteras Rücken. Schließt seine Augen und legt seinen Kopf auf eines der Kissen. Dass ist das Leben, welches er wollte. Ruhe. Familie. Frieden. Keine Ghule, Vampire oder Kriege! Was man nicht alles für den Glauben tut. Mit einem Mal rutscht sie ein wenig weiter vor und sieht ihm in die Augen. "Vlad... bitte verlass uns niemals. Du hast hier deine Familie. Du hast hier deine Verantwortung. Du hast ein Haus, Kinder und mich. Vergiss das nicht, ja?" Vorsichtig lehnt sie sich nach vorn. Ihre Intention ist klar und Alucard hat nichts dagegen. Es ist seine Frau, die er geheiratet hat. Die er verlassen musste, um in den Krieg zu ziehen. Die er... überlebt hatte!
Seine Augen gehen abrupt auf und er hält sie an den Schultern fest. "Ich... kann nicht." Seine Stimme ist leise, entschuldigend. Estera runzelt verwirrt die Stirn und schnaubt irritiert, ehe sie leicht verwirrt lächelt. "Was meinst du? Ich bin deine Frau, Vlad! Natürlich kannst du! Hast du Angst wegen unseren Kindern?" Stück für Stück kommen die Erinnerungen zurück, welche von dickem Nebel eingehüllt waren. "Du bist tot, Estera. Raluka und Sharai... ich habe sie überlebt... Ihr seid alle drei... vor Jahrhunderten gestorben.", bringt er leicht stammelnd hervor und es ist, als würde er langsam aber sicher wach werden. Als wäre er betrunken gewesen und wird nun immer nüchterner. "Was redest du für einen Unsinn? Du bist mein Ehemann, Vlad. Ich bin deine Ehefrau. Wir haben zwei Kinder! Du brauchst wahrscheinlich etwas zu essen und dann geht es dir besser."
Wieder versucht sie ihn zu küssen und wieder hält er sie davon ab. "Estera. Ich habe... mein eigenes Leben. Ich liebe andere Personen. Nicht, dass ich dich je vergessen würde! Aber... du bist kein aktueller Teil davon. Du bist tot." Nun wird sie leicht sauer und verzieht das Gesicht. "Also jetzt wird mir das langsam ein wenig zu bunt, Vlad Draculea! Wenn du mir einen Streich spielen willst, dann kannst du jetzt wieder aufhören. Es ist nicht mehr lustig!" Doch der schwarzhaarige mustert sie skeptisch. "Du bist nicht Estera. Du kannst es nicht sein. Wer oder was bist du?" Doch die braunhaarige bleibt weiterhin auf ihm liegen. "Vlad. Ich sage es jetzt zum letzten Mal. Ich bin deine Ehefrau und das hier-" "Ich habe eine Ehefrau, ja. Und einen Ehemann, wenn du es wissen willst. Alexandra Kindred und Alexander Anderson. Jetzt geh von mir runter und ich werde dich verschonen. Was für ein Gestaltwandler bist du?" Plötzlich wird ihr Arm in die Höhe gerissen. Sie wird von ihm heruntergezerrt. Leise Rufe dringen an sein Ohr und in seinen Verstand.
Angewidert lässt Alex die Leiche los, die Alucard auf sich liegen hatte. Sein Blick ist immer noch abwesend. Er liegt auf einer alten Couch in einem der verlassenen Häuser und scheint nun zur Salzsäure erstarrt zu sein. Was auch immer mit ihm los ist, es sieht nicht gut aus. Als wäre er in einem Wahn. "Alucard! Alucard! Verdammte scheiße... Wach auf!" Anderson sieht besorgt dabei zu, wie sie vorsichtig an seiner Schulter rüttelt, um ihn vielleicht irgendwie aufzuwecken. Sie haben seine letzten Sätze gehört und waren überrascht. Vielleicht auch ein wenig stolz. Vor allem aber ist der Pater wirklich ein wenig eingenommen. Alucard sieht ihn schon als Ehemann sieht. Sein Herz ging bei diesen Worten auf und er konnte nicht anders, als breit zu Grinsen. Wie könnte man denn nicht?
Alucard reißt seine Augen auf. Atmet keuchend tief ein und aus. Sieht geschockt nach links und sieht Alexandra, die mit einem Mal auf die Knie fällt und ihren Kopf an seiner Seite vergräbt. Verwirrt und ein wenig orientierungslos sieht er sich um. Anderson steht hinter der jungen Frau. Baskerville und Schrödinger sind vor einem Fenster. Seine Augen gehen in dem gesamten Raum herum. Das ist das Wohnzimmer, welches er gesehen hat. Er hat leichte Kopfschmerzen und sie werden schlimmer, als ihn die Sorge der beiden fast niederwälzt. "Was zum fick ist eigentlich passiert?", fragt der Urvampir leise und setzt sich vorsichtig und vor allem langsam auf. Er hält sich seinen Kopf, verzieht das Gesicht und muss wirklich nachdenken. "Unsere Seite werden wir erzählen, wenn du mit deiner fertig bist. Warum hast du mit einer verdammten Leiche gekuschelt und was hast du gekifft, damit du so weit weg warst?"
Nun komplett von der Rolle sieht Alucard dort hin, wo Anderson hindeutet. Tatsache. Eine Leiche, halb verwest, liegt auf dem Boden. "Alex hat sie von dir runtergezogen, nachdem du dich mit ihr gestritten hattest." Langsam gibt es ein wenig Sinn. Die Leiche hatte er dann wohl für Estera gehalten. Aber was hat ihn so benebelt? "Ich hatte... Wahnvorstellungen.", bringt er raus und der Pater schnaubt mit nun verschränkten Armen. "Hätten wir nicht gemerkt." Alex hingegen setzt sich neben ihn auf die Couch und legt ihre Arme um ihn. "Wir sind da, klar? Was auch immer passiert ist, wir sind da. Wenn du darüber reden willst, dann hau raus. Wenn nicht, dann sag es uns und wir sind still." Zögerlich sieht Alucard auf sie hinunter. "Und... Und du bist echt?", fragt er leise und die blauhaarige schnaubt. "Ich könnte auch eine Wahnvorstellung sein. Dann wüsste ich aber gern, woher du meinen Charakter nimmst und warum du mich als schwanger hinstellst." Erleichtert legt er einen Arm um sie. Ja, sie ist auf jeden Fall echt! Nach ein paar Minuten der Stille, in denen er selbst erst darauf klar kommen muss, fängt er zu erzählen hat. Die beiden verdienen es zu wissen, was hier passiert ist. Zumindest in seiner Vorstellung.
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Die drei A's
FanfictionMitten in der Vampirpandemie entscheiden sich der Urvampir Alucard, der Regenerator Anderson und die junge Frau aus einer anderen Dimension Alexandra dafür, eine Dreiecksbeziehung einzugehen. Bis auf die eine oder andere kleine Streiterei funktionie...