𝐊𝐀𝐏𝐈𝐓𝐄𝐋 𝟏𝟒𝟗

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Mein Körper fühlte sich merkwürdig betäubt an

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Mein Körper fühlte sich merkwürdig betäubt an.

Nicht auf die mir vertraute, merkwürdig bleierne Art und Weise, die einem die Adern mit flüssiger Schwere füllte und die Gliedmaßen lähmte, sondern auf die, die jeden Herzschlag, jeden Atemzug, jede noch so kleine Bewegung zu verschlucken schien.

Ich stand unter Drogen.

Man hatte mir eine so hohe Dosis von Beruhigungsmittel verpasst, dass nicht einmal das Super-Soldaten-Serum in meinen Zellen in der Lage war, mich vor den benebelnden Nachwirkungen zu bewahren.

"Ihr Name ist Nova, richtig?", wollte der Mann wissen, der in einigen Metern Entfernung hinter einem Schreibtisch saß und die Akten begutachtete, die man ihm zur Verfügung gestellt hatte. "Nova Olivia Diamond?"

Ich blinzelte - unfähig den trüben Schleier zu ignorieren, den die Medikamente über meine Welt gelegt hatten, oder mich auf die Fragen des Unbekannten zu konzentrieren.

Jeder Zentimeter meines Körpers sollte weh tun, davon war ich überzeugt.

Immerhin konnte ich die Aufschürfungen, blauen Flecken und Wunden sehen, die sich in einem schrecklichen Muster aus dunkelroten Krusten, violetten Blutergüssen und schwarzen Nähten über meine Haut zogen...

Aber außer dem dumpfen Druck der Fesseln konnte ich nichts spüren.

"Hören Sie, ich habe mich schon des Öfteren mit Fällen wie dem Ihren befasst!" in der Stimme des Mannes schwang ein Akzent mit, der mir vage bekannt vorkam.

Ein wenig rau, beinahe schon bedrohlich.

Die Männer, die von Hydra aus dem Osten rekrutiert worden waren, um die unterirdische Anlagen im Herzen Russlands zu bemannen oder Informationen über potentielle Gegner in Erfahrung zu bringen, hatten so geklungen.

"Откуда ты? Что ты хочешь?"

Seit Jahren schon hatte ich kein Russisch mehr gesprochen und doch kamen mir die Worte so mühelos und fließend über die Lippen, dass man sie für selbstverständlich hätte halten können.

"Sie wollen wissen wo ich herkomme und was ich von Ihnen will?" hakte der Mann nun ebenfalls mit fremder Zunge nach und rückte sich dabei die Hornbrille zurecht, als würde er tatsächlich etwas anderes tun, als die ganze Zeit über ihren Rand hinwegzusehen.

Wäre ich nicht ganz so benommen gewesen, wäre mir dieses winzige Detail in Kombination mit seiner ostländischen Herkunft und dem etwas zu interessiert funkelndem Blick vielleicht verdächtig vorgekommen.

So jedoch - mit einem nur schleppend vorankommendem Verstand und der Auffassungsgabe eines toten Fischs - war ich schlichtweg zu unaufmerksam, um es zu bemerken oder mir Gedanken darüber zu machen.

"да." antwortete ich nur leise und kämpfte gegen das aufkeimende Verlangen an, die Augen zu schließen, um das vorübergehende Fehlen von Schmerzen ausnutzen und mich ein wenig ausruhen zu können.

𝐦𝐨𝐫𝐞 𝐭𝐡𝐚𝐧 𝐟𝐫𝐢𝐞𝐧𝐝𝐬 || 𝐛𝐮𝐜𝐤𝐲 𝐟𝐟Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt