𝐀𝐂𝐇𝐓𝐔𝐍𝐆 ➳ enthält gewalttätige Handlungen, Schimpfwörter und eine menge Cliffhanger
── ❝ Von klein auf sind sie die besten Freunde und so gut wie unzertrennlich, doch dann kommt der Krieg und beordert ihn an die Front, während sie in New Yo...
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"Ich habe einen Auftrag für euch!" verkündete der Professor, als wir den Raum betraten und hielt uns eine Akte vor die Nase.
"Henry Bangs ist vor einigen Tagen verstorben!" meinte er, während der Soldat neben mir die Papiere entgegen nahm und sie durchsah.
Hauptsächlich waren es Fotos von irgendwelchen wichtig aussehenden Männern in Anzügen und ihren edel gekleideten Frauen oder Kindern.
"Was sollen wir tun?" fragte ich, nachdem ich mir die Bilder der Reihe nach angesehen hatte, da ich nicht verstand, wie der Tod des Mannes mit diesen vielen Zielen zusammenhing.
"Ihr werdet seine Beerdigung sprengen!" sagte der kleine Mann und deutete auf die Bilder in unseren Händen.
"Jede dieser Personen könnte Hydra schädlich sein oder ist es bereits! Das heißt, wir räumen sie alle mit einem einzigen Schachzug aus dem Weg!"
Ich hob den Blick und sah mit gehobenen Augenbrauen zu dem Professor.
"Wir sollen seine Freunde und seine Familie auf seiner Beerdigung umbringen?" fragte ich tonlos und erntete daraufhin ein bekräftigendes Nicken.
"Ganz recht!"
Für einige Momente war es still im Raum, dann öffnete der Mann zu meiner Seite den Mund, während ich schweigend auf die vielen Fotografien von Frauen und Kindern sah, die als unsere neue Mission herhalten mussten.
"Sollen wir gesehen werden?"
Der Professor schüttelte nach kurzem Überlegen den Kopf.
"Dieses Mal nicht, keiner soll wissen, wer hinter diesen Anschlägen steckt! Ich will, dass es weder Zeugen, noch Irgendwelche Aufnahmen von euch gibt! Diesen Fehler begehen wir nicht noch einmal! Ich werdet wieder verschwinden, bevor irgendjemand überhaupt merkt, dass ihr da ward!"
Langsam nickte ich.
Es sollte mir egal sein, dass all diese Menschen sterben würden, nur weil einige von ihnen andere Meinungen oder Ansichten teilten, als Hydra.
Eigentlich war es das auch, mich interessierte es nicht wirklich, aber irgendwo, ganz Tief im inneren wusste ich, dass es falsch war.
Dieses Wissen würde mich zwar nicht davon abhalten, jede einzelne Person in dieser Akte auszuradieren, aber es war nun einmal da und irgendwann, wenn das alles jemals ein Ende haben würde, würde es mir zum Verhängnis werden.
Jetzt war ich im Stande, das alles einfach zu verdrängen, weil mir befohlen worden war weder Gefühle zuzulassen, noch Gnade walten zu lassen oder Schuld zu verspüren, doch irgendwann würden diese Befehle nicht mehr da sein, um mein Gewissen frei zu halten.
Und dann würde es wehtun, gewusst zu haben, dass das alles falsch war und es trotzdem getan zu haben.
"Wann ist die Beerdigung?" wollte ich wissen und hob den Blick wieder von den Gesichtern der Menschen, deren Todesurteil mit diesem Auftrag unterzeichnet worden war.
"Heute Nachmittag!" antwortete der Professor und lächelte, als hätte die Vorstellung, all diese Menschen umzubringen, etwas Erfreuliches an sich.
Ich starrte ihn aus kalten Augen ausdruckslos an.
"Und wie sollen sie sterben?"
Der Professor zuckte die Schultern.
"Ihr könntet sie erschießen oder vergiften! Meinetwegen könnt ihr auch eine Bombe in den Sarg legen oder sie allesamt lebendig verscharren! Mir ist es egal, wie sie vom Antlitz dieser Welt verschwinden, ich will sie nur tot sehen, der Rest liegt bei euch!" sagte er und wandte sich zum Gehen.
"Und denkt dran, ihr sollt nicht gesehen werden! Zumindest von niemandem, der danach noch davon berichten könnte! Schließlich wollt ihr doch nicht wieder schlafen müssen, oder?"
Bei dem Gedanken daran, wie schrecklich es gewesen war, eingefroren zu werden, jagte mir ein kalter Schauer über den Rücken und wir schüttelten gleichzeitig die Köpfe.
"Gut, dann enttäuscht mich nicht!" rief der Professor über die Schulter und verschwand, noch ehe wir ihm versichern konnten, dass wir das ganz bestimmt nicht tun würden.
Diese Menschen waren tot, das war von der Sekunde an beschlossene Sache gewesen, in der wir ihre Fotos in die Hände bekommen hatten und daran würden weder wir noch sie etwas ändern können.
Das Einzige, was jetzt noch offen blieb, war, wie wir es tun würden.
"Irgendwelche Vorschläge?" fragte ich und löste mich aus meiner Starre, um den Raum zu durchqueren und auf einem der Stühle Platz zu nehmen.
"Das mit der Bombe im Sarg klang interessant!" meinte er und lehnte sich gegen die Wand.
Ich runzelte die Stirn und legte den Kopf schief.
"Ich weiß nicht... " setzte ich an und ging noch einmal die Bilder in meinen Händen durch.
"...das sind ziemlich viele! Haben wir einen Sprengsatz, der groß genug wäre, um an die dreißig Leute gleichzeitig in die Luft zu jagen?"
"Keine Ahnung, wir mussten bis jetzt noch nie so viele auf einmal töten!" seufzte er.
"Und was wäre mit Gift? Wird bei sowas hinterher nicht immer etwas gegessen? Wir könnten das Essen vergiften!" überlegte ich laut, woraufhin er den Kopf schüttelte.
"Wir können nicht sicher gehen, dass jeder etwas isst!" gab er zu bedenken.
"Schon möglich, aber wir können auch nicht sicher sein, dass sie alle sterben wenn wir sie lebendig vergraben oder den Sarg sprengen!" warf ich ein.
"Also erschießen?" wollte er wissen und ich nickte.
"Ich denke, die Wahrscheinlichkeit, dass jemand einen Kopfschuss überlebt, ist ziemlich gering! Dürfte nur schwierig werden, sie alle zu erwischen, sobald der Erste tot ist!"
"Du meinst sie werden in Panik geraten und abhauen?" hakte er nach.
"Sie werden auf jeden Fall nicht einfach stehen bleiben, wenn jemand neben ihnen erschossen wird und damit Gefahr laufen selber abgeknallt zu werden!" meinte ich und senkte den Blick wieder auf die Bilder vor mir.
"Wir können sie nicht alle gleichzeitig erschießen, dafür sind es zu viele!" sprach ich das Offensichtliche aus.
"Aber wir könnten es schaffen, sie nacheinander dranzukriegen, wenn wir nah genug dran wären!" sagte der Soldat, strich sich die etwas längeren, dunkelbraunen Haare aus der Stirn, die ihm in die Augen fielen und sah zu mir hinüber.
"Das heißt wir müssen uns unter die Menge mischen!" brummte ich, ganz und gar nicht begeistert von der Aussicht, an einer Beerdigung teilzuhaben, die sich binnen kürzester Zeit in ein Blutbad verwandeln würde.