𝐊𝐀𝐏𝐈𝐓𝐄𝐋 𝟏𝟒𝟎

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"Das soll doch wohl ein Scherz sein!" meine Stimme klang ungewöhnlich matt, was vermutlich daran lag, dass wir uns bis gerade eben durch eine Gruppe von maskierten Soldaten hatten kämpfen müssen und ich schon nach viel zu kurzer Zeit jegliche Muni...

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"Das soll doch wohl ein Scherz sein!" meine Stimme klang ungewöhnlich matt, was vermutlich daran lag, dass wir uns bis gerade eben durch eine Gruppe von maskierten Soldaten hatten kämpfen müssen und ich schon nach viel zu kurzer Zeit jegliche Munition aufgebraucht hatte. 

Was darauf gefolgt hatte, war unschön gewesen. 

Sowohl für die Männer, die nun allesamt bewusstlos oder mit schmerzverzerrten Gesichtern auf dem Boden des Treppenhaus verteilt lagen und sich nicht mehr rührten, als auch für mich, die ich seit drei Jahren das erste Mal wieder willentlich  verletzt hatte. 

Nur war es diesmal nicht aus der Überzeugung heraus geschehen, Hydra dienen und ihre Feinde aus dem Weg räumen zu müssen - wie in den letzten Jahrzehnten -, sondern, weil ich versucht hatte meinen besten Freund vor den Menschen zu beschützen, die ihn ohne irgendwelche Fragen zu stellen oder seine Schuld zu beweisen, wegsperren wollten. 

Und das auch nur im besten Fall. 

Man hatte schon auf ihn geschossen, als er nichts weiter getan hatte, als mit dem Strampelanzug-Helden Rogers und mir zu reden - jetzt, da er mit meiner Hilfe beinahe zwei Dutzend Männer ausgeschaltet hatte, konnte man getrost davon ausgehen, dass sie ihn unter keinen Umständen am Leben lassen würden. 

Dass er, nein, dass wir aus reiner Notwehr gehandelt und nicht mehr oder weniger getan hatten, als unser Überleben zu sichern, würde ihnen herzlich egal sein. 

Sie hatten ihn schon vor diesem kleinen Kampf als Sündenbock für die Taten eines anderen bestrafen wollen, warum sollten sie jetzt - da wir Widerstand leisteten und uns diesem falschen Urteil nicht einfach so unterwarfen - also etwas anderes tun, als uns noch verbissener zu jagen? 

"Sieht nicht aus, als hätten wir besonders viel zu lachen, oder?" entgegnete der Silberarmige mit einem freudlosen Lächeln auf den Lippen und setzte sich in Bewegung, um auf das weitläufig geöffnete Korridorende zu zu rennen, von dem aus man - mit genügend Schwung - auf das gegenüberliegende Gebäude springen konnte. 

"Das ist ne ganz miese Idee!" murmelte ich, begann aber ebenfalls einen Fuß vor den anderen zu setzen, sodass der steile Abgrund mit besorgniserregender Geschwindigkeit näher rückte. 

Hätte ich nicht gewusst, dass es für uns keinen anderen Weg gab, unverletzt aus diesem Gebäude zu entkommen, wäre ich ganz bestimmt wie angewurzelt stehen geblieben und hätte mich strikt geweigert aus einem der obersten Stockwerke auf ein anderes Hausdach zu springen. 

Soetwas Verrücktes hatten wir zuletzt in der Zeit bei Hydra getan. 

Nicht freiwillig, sondern weil wir unsere Befehle gehabt hatten und der damit verbundene Zwang uns praktisch keine andere Wahl gelassen hatte. 

Und abgesehen von dem kleinen aber feinen Unterschied, dass wir diese waghalsige Entscheidung diesmal aus eigenem Willen trafen, gab es nur eine Sache, die sich von den unzähligen Malen unterschied, bei denen wir in Hydras Auftrag aus Häusern gesprungen waren: 

𝐦𝐨𝐫𝐞 𝐭𝐡𝐚𝐧 𝐟𝐫𝐢𝐞𝐧𝐝𝐬 || 𝐛𝐮𝐜𝐤𝐲 𝐟𝐟Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt