𝐊𝐀𝐏𝐈𝐓𝐄𝐋 𝟖𝟔

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Es war schwer zu sagen, wer in diesem Moment verwirrter dreinschaute, der Polizist oder ich

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Es war schwer zu sagen, wer in diesem Moment verwirrter dreinschaute, der Polizist oder ich. 

Wir beide hatten beim Klang des Namens die Stirn gerunzelt und die Augenbrauen zusammengezogen. 

Er, weil er versuchte herauszufinden, ob der Metallarmige die Wahrheit sagte oder nur irgendeinen, bedeutungslosen Namen genannt hatte und ich, weil ich versuchte das merkwürdige Gefühl zu verstehen, das sich in mir ausgebreitet hatte, als mein angeblicher Name gefallen war. 

"Ich hoffe, Sie nehmen es mir nicht übel, Sir, aber ich glaube Ihnen kein einziges Wort!" 

Offenbar hatte Theodore Thompson sich dazu entschieden, die zweifelhafte Aussage des verletzten Mannes nicht für bare Münze zu nehmen und stattdessen an eine Lüge zu glauben. 

Und wer konnte ihm das verdenken? 

Wenn selbst ich mir nicht sicher war, ob der Silberarmige es ernst meinte und die Wahrheit sagte oder log, um die Situation wieder in den Griff zu bekommen, wie konnte da irgend so ein dahergelaufener Polizist, der ihn kein bisschen kannte und ihm nicht vertrauen konnte, seiner Behauptung glauben schenken? 

Ganz einfach: gar nicht. 

Dieser Mann war hier, um uns auszufragen und Beweise für unsere Schuld oder Unschuld zu sammeln und - ganz ehrlich - bis jetzt hatten wir uns beide nicht als besonders unschuldig oder vertrauenswürdig erwiesen. 

Ganz im Gegenteil. 

Wir hatten uns wie zwei Menschen verhalten, die etwas zu verbergen hatten und das war in dieser Situation mehr als nur ein wenig verdächtig. 

Wenn man blutüberströmt in ein Krankenhaus gestolpert kam, nach Hilfe schrie und irgendwelche Menschen bedrohte und angriff, warf das eine ganze Menge Fragen und beinahe noch mehr Vorwürfe oder Verschwörungstheorien auf. 

Wir hätten schon von Anfang an versuchen sollen die Leute hier zu beschwichtigen und ihnen irgendeine glaubhafte Lüge aufzutischen, aber stattdessen hatten wir sie angeschrien und uns unbeliebt gemacht - nicht besonders klug, wenn man es im Nachhinein betrachtete.  

"Es ist aber die Wahrheit!" riss mich die Stimme meines Begleiters zurück in die Wirklichkeit und zu meiner Überraschung konnte ich nicht die leiseste Spur einer Lüge in seinen Augen erkennen, als ich den Kopf hob und zu ihm hinüber sah. 

Irgendwie hatte ich es geahnt. 

Dieser Name fühlte sich viel zu vertraut an, viel zu bedeutsam und zu... richtig - falls Namen das überhaupt konnten -, um einfach im Bruchteil einer Sekunde ausgedacht und mir angedichtet worden zu sein. 

Es war mein  Name, je länger ich darüber nachdachte, desto sicherer wurde ich mir dessen. 

Allerdings schien der Polizist vom genauen Gegenteil überzeugt zu sein, denn er schüttelte vehement den Kopf. 

𝐦𝐨𝐫𝐞 𝐭𝐡𝐚𝐧 𝐟𝐫𝐢𝐞𝐧𝐝𝐬 || 𝐛𝐮𝐜𝐤𝐲 𝐟𝐟Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt