𝐊𝐀𝐏𝐈𝐓𝐄𝐋 𝟑𝟏

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Es war, als würde ich immer und immer wieder aus wunderschönen Träumen gerissen, deren Inhalt mir nach und nach entglitt

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Es war, als würde ich immer und immer wieder aus wunderschönen Träumen gerissen, deren Inhalt mir nach und nach entglitt. 

Ich sah mich und meinen Bruder als kleine Kinder durch den Garten meiner Großeltern tollen und im nächsten Moment lag ich wieder auf dem Tisch bei Hydra und hatte vergessen, dass ich überhaupt jemals einen Fuß in diesen Garten gesetzt hatte. 

Ich hatte die Blumen vergessen, die sich über die Wiese zogen. 

Ich hatte das Zwitschern der Vögel vergessen, die in den Bäumen um uns herum gesessen und aus vollem Halse gesungen hatten. 

Ich hatte das Lächeln in meinem Gesicht vergessen, das sich augenblicklich darauf breit gemacht hatte, als ich das Lachen meines Bruder hörte. 

Auch die Wärme der Sonnenstrahlen auf meiner Haut hatte ich vergessen und das Gefühl des weichen wilden Grases unter meinen Füßen. 

Das Einzige, was geblieben war, war eine dumpfer Schmerz in meinem Kopf, der mich daran erinnerte, dass ich in Wirklichkeit noch immer in dem kühlen Raum lag und die höllischen Qualen durchlitt. 

Für wenige Momente konnte ich die Glühbirne und das begeisterte Gesicht des Mannes, der mich beobachtete, wieder über mir sehen und den vollen Ausmaß der Schmerzen spüren, die meinen Schädel zum Explodieren brachten und meine Lungen mit immer markerschütternderen Schreien füllten, dann war das alles wieder weg und ich saß mit einer Bierflasche in der Hand auf einem Barhocker. 

"Wieviel hast du eigentlich schon getrunken?" drang Buckys Stimme an meine Ohren und kaum einen Moment später war er mit einem breiten Grinsen im Gesicht zu mir hinüber gewankt. 

Auch er hatte schon mehr Alkohol intus, als gut gewesen wäre. 

Ich stellte die Flasche auf den Tisch und hielt ihm meine Hand vor die Nase, sodass er sehen konnte, dass ich meinen Zeigefinger nur wenige Millimeter über meinem Daumen schweben ließ. 

"Ganz, ganz wenig!" lallte ich und er zog die Augenbrauen hoch, woraufhin ich den Abstand zwischen meinen Fingern ein wenig vergrößerte. 

"Ein bisschen!" trällerte ich und er begann zu lachen. 

"Du bist total betrunken!" 

"Du doch auch!" 

"Stimmt, aber noch lange nicht betrunken genug!" grinste er und ich setzte die Flasche wieder an meine Lippen. 

Doch noch ehe ich einen weiteren Schluck nehmen konnte, begann mein Kopf auf einmal fürchterlich zu dröhnen. Augenblicklich glitt mir die Flasche aus der Hand und fiel zu Boden, als meine Hände an meinen Kopf fuhren und ich anfing zu schreien. 

Und von der einen Sekunde auf die Nächste war die Bar vor meinen Auge verschwunden und nichts als eine unangenehme Leere bleib dort, wo bis vor wenigen Momenten noch eine lebhafte Erinnerung gewesen war. 

𝐦𝐨𝐫𝐞 𝐭𝐡𝐚𝐧 𝐟𝐫𝐢𝐞𝐧𝐝𝐬 || 𝐛𝐮𝐜𝐤𝐲 𝐟𝐟Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt