"Das soll wohl ein Witz sein?!"
"Was denn? Ist der feinen Madam die Küche nicht anspruchsvoll genug?"
"Ein Küche?! Ich habe keine Ahnung, was das hier sein soll, aber eine Küche ist es bestimmt nicht!"
"Da ist ein Gaskocher, ein Waschbecken und ein Haufen Töpfe, mehr braucht man zum Kochen nicht! Wo wir herkommen bezeichnet man soetwas als Küche, keine Ahnung wie ihr Leute auf der Straße das nennt!"
"Haha!" grummelte ich, verschränkte die Arme vor der Brust und ließ meinen Blick von den dreckigen Pfannen im Waschbecken, über das merkwürdige Metallkonstrukt, das wohl der Gaskocher sein musste, bis hin zu der winzig kleinen Ansammlung von Gewürzen wandern.
"Und was genau soll ich hier drin kochen? Salzwassersuppe mit Pfeffer und ekelhaften Algensalat?"
Der Fischer, dem ich auf der Suche nach meinem neuen Arbeitsplatz über den Weg gelaufen war, zuckte gelangweilt mit den Schultern.
"Keine Ahnung, Süße! Das darfst du wohl selbst entscheiden, immerhin bist du unsere großartige neue Starköchin, nicht? Da wird dir doch sicher etwas einfallen, das Trembaly das Wasser im Mund zusammenlaufen lässt!" antwortete er und gab sich dabei überhaupt keine Mühe, Hohn und Spott aus seiner Stimme zu verbannen.
Es war mehr als nur offensichtlich, dass die Besatzung dieses Schiffes keine sonderlich hohe Meinung von mir hatte.
Sie alle sahen in mir das kleine, verletzte, einfältige Mädchen, das man herablassend mit Süße, Kleine oder Prinzessin ansprechen konnte und keinem von ihnen kam auch nur die Idee, dass ich vielleicht gefährlich sein konnte und niemand war, mit dem man Spielchen spielen sollte.
"Trembaly?" fragte ich - nicht sicher, ob ich mich nun verhört hatte oder irgendein unbekannter Name gefallen war.
"Der Kapitän, du hattest bereits die Ehre ihn kennenzulernen, erinnert du dich? Er hat dir einen Platz in seinem Bett angeboten, aber du wolltest lieber bei deinem braunhaarigen Freund bleiben und das Essen zubereiten! Schlechte Entscheidung, wenn du mich fragst!"
Ich schnaubte.
"Ich wärme hundert Mal lieber Dosensuppe auf, als diesem Widerling auch nur einen Schritt zu nahe zu kommen!"
In die gleichgültige Miene des Mannes mischte sich ein Anflug von Verärgerung, als er das hörte.
"Du solltest besser vorsichtig sein mit dem, was du sagst, Süße! Wenn du noch mal so über ihn redest, könnte es sein, dass du die Nacht auf diesem Schiff nicht lebend überstehst! Das Gleiche gilt übrigens für deinen Freund! Dass wir euch nicht sofort über Bord geworfen haben, heißt noch lange nicht, dass ihr hier sicher seid, vergiss das nicht! Ein falsches Wort oder eine falsche Bewegung und ihr könnt den Haien Gesellschaft leisten!"
Ich konnte förmlich spüren, wie die schlagfertige Entgegnung - die ich immer auf Lager hatte - mir auf der Zunge brannte, doch ich zwang mich, sie wieder hinunterzuschlucken und stattdessen den Mund zu halten.
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𝐦𝐨𝐫𝐞 𝐭𝐡𝐚𝐧 𝐟𝐫𝐢𝐞𝐧𝐝𝐬 || 𝐛𝐮𝐜𝐤𝐲 𝐟𝐟
Fanfic𝐀𝐂𝐇𝐓𝐔𝐍𝐆 ➳ enthält gewalttätige Handlungen, Schimpfwörter und eine menge Cliffhanger ── ❝ Von klein auf sind sie die besten Freunde und so gut wie unzertrennlich, doch dann kommt der Krieg und beordert ihn an die Front, während sie in New Yo...