𝐊𝐀𝐏𝐈𝐓𝐄𝐋 𝟏𝟐𝟓

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Schon wieder konnte ich seinen Blick auf mir brennen spüren

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Schon wieder konnte ich seinen Blick auf mir brennen spüren. 

Seit wir heute morgen die kleine Wohnung verlassen und uns auf den Weg zu dem Café einige Querstraßen weiter gemacht hatten, war er nicht mehr von meiner Seite gewichen und hatte mich schon gar nicht aus den Augen gelassen. 

Und so sehr ich diese beruhigende Nähe anfangs noch geschätzt hatte, so sehr nervte sie mich inzwischen. 

Denn es war ein unglaublich lästiges Gefühl die ganze Zeit über beobachtet zu werden. 

Als wäre es nicht schon schwer genug, mit einem überfüllten Tablett in den Händen zwischen einem Haufen dicht gedrängt stehender Tische hindurch zu balancieren und dabei den Kopf frei zu bekommen, nein, natürlich musste auch noch jeder meiner Schritte von ihm verfolgt werden. 

Man hätte meinen können, die friedlich Kaffee trinkenden Gäste würden jeden Moment bewaffnet auf mich losgehen, so misstrauisch wie er sie allesamt musterte... 

Natürlich verstand ich, dass er sich Sorgen machte - ich war vor gerade einmal zwölf Stunden völlig aufgelöst und mit blutbefleckten Klamotten in die Wohnung gestürmt, um mich ihm um den Hals zu werfen und in Folge der Ereignisse einen halben Nervenzusammenbruch zu durchleiden, da konnte ich ihm seine Beunruhigung kaum verübeln -, aber das rechtfertigte keinesfalls, dass er jede meiner Bewegungen überwachte. 

Nur weil drei Menschen sich dazu entschieden hatten mich zu bedrohen und auszurauben, konnte er doch nicht einfach davon ausgehen, dass jeder hier ähnliche Absichten hatte. 

Außerdem war ich sehr wohl dazu in der Lage auf mich selbst aufzupassen. 

Die Tatsache, dass zwei meiner Angreifer nun mit lebensbedrohlichen Verletzungen auf der Intensivstation oder aber in zwei Särgen auf dem Friedhof lagen, bewies das wohl zur Genüge. 

"Bitte entschuldigen Sie, meine Liebe!" riss mich eine Stimme aus den Gedanken und wie von selbst versteckte ich das Wirrwarr meiner Gedanken hinter dem freundlichen und zuvorkommenden Lächeln, das von einer guten Kellnerin erwartet wurde. 

Die alte Dame vor mir erwiderte das Lächeln herzlich, wirkte aber gleichzeitig ein wenig besorgt. 

"Ich will Ihnen keinesfalls zu nahe treten...", fuhr sie fort, nachdem sie ihre dampfende Tasse Tee entgegengenommen und dankbar genickt hatte. "...aber der Mann dort drüben beobachtet Sie nun schon eine ganze Weile! Sie haben doch keine Probleme mit ihm, oder?" 

Ich folgte ihrem Blick und entdeckte - wie sollte es auch anders sein - meinen besten Freund, der mit argwöhnisch zusammengezogenen Augenbrauen zu mir und der grauhaarigen Frau hinübersah, als würde er allen ernstes glauben, sie könnte mir etwas anhaben. 

"Nein... n-nein ich habe keine Probleme mit ihm, danke!" beeilte ich mich zu sagen. 

"Dann tut es mir wirklich sehr leid, ich dachte nur... i-ich dachte nur ich frage nach, wissen Sie? Die Männer heutzutage können ganz schön hartnäckig sein, das ist Ihnen bestimmt bekannt, und mache von ihnen wissen ein NEIN von Zeit zu Zeit nicht sehr zu würdigen!" entschuldigte sich die Dame lächelnd und führte die Tasse an ihre Lippen, um einen Schluck des frisch aufgebrühten Getränks zu kosten. 

𝐦𝐨𝐫𝐞 𝐭𝐡𝐚𝐧 𝐟𝐫𝐢𝐞𝐧𝐝𝐬 || 𝐛𝐮𝐜𝐤𝐲 𝐟𝐟Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt