𝐀𝐂𝐇𝐓𝐔𝐍𝐆 ➳ enthält gewalttätige Handlungen, Schimpfwörter und eine menge Cliffhanger
── ❝ Von klein auf sind sie die besten Freunde und so gut wie unzertrennlich, doch dann kommt der Krieg und beordert ihn an die Front, während sie in New Yo...
Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.
"... und nun ist er für immer von uns gegangen. Ich denke ich spreche für uns alle, wenn ich sage, dass es ein sehr großer Schock war, jemand so Guten, Liebevollen und Treuen verloren zu haben, wie Henry Bangs!" leierte der Mann auf dem kleinen Podium und warf dabei immer wieder traurige Blicke in die schwarz gekleidete Menge.
Auch über uns streiften seine Augen kurz, doch er war viel zu vertieft in seine schleppende Rede, als dass unsere merkwürdige Erscheinung ihn sonderlich verwundern konnte.
Und die anderen Gäste waren viel zu beschäftigt damit, ihre betroffenen Minen aufrecht zu erhalten, als dass sie uns, die beiden dunkel gekleideten Gestalten in der letzten Reihe, die als einzige weder Kapuzen übergezogen noch Regenschirme aufgespannt hatten, um sich vor dem prasselnden Regen zu schützen, großartig beachtet hätten.
"Wann?" wollte der Soldat zu meiner Seite ungeduldig wissen, doch noch immer hielt ich ihn zurück und bedeutete ihm mit Blicken, abzuwarten.
Ich konnte mir selbst nicht erklären, warum ich nicht einfach die Waffe unter dem langen Mantel ergriff und den Auftrag sofort ausführe, aber irgendetwas an den wenigen, wirklich Trauernden ließ mich das Ganze hinauszögern.
Es war kein Mitleid, denn davon hatte der Professor mich schon lange befreit.
Es war auch kein Verständnis oder Bedauern, es war etwas anderes. Etwas, das ich nicht richtig zuordnen konnte, weil ich es nicht verstand.
Es war Trauer.
Ein Gefühl, das in meinem Herzen nichts zu suchen hatte und sich trotzdem genau dort einnistete.
Ein Gefühl, das einer längst vergessenen Erinnerung nachjagte und Bruchstücke davon wieder an die Oberfläche zog.
Ein Gefühl, das mir Angst machte, denn ich wusste nicht, was mit mir los war.
Ich hatte nicht den leisesten Schimmer, warum mir auf einmal die Luft wegblieb und das Atmen unangenehm schwer wurde.
Ich hatte keine Ahnung, warum mein Herz vom einen auf den nächsten Moment zu rasen begann und sich gleichzeitig so schmerzhaft leer anfühlte.
Und ich konnte mir auch nicht zusammenreimen, warum dieses Szenario, die Trauer und die Tränen mir so sehr zusetzten.
Das Einzige, das ich mit Sicherheit sagen konnte war, dass ich dieses Gefühl, diesen Schmerz und diese Trauer über den Verlust geliebter Menschen selbst schon einmal verspürt hatte, nur wusste ich nicht wann, warum, wie und wo.
Ich wusste nur, dass es so war.
"Wie lange willst du dir das noch anhören?" fragte der Mann zu meiner Seite und starrte gelangweilt zu dem Redner empor, der nun anfing, über die großen Errungenschaften und Erfolge eben des Mannes zu reden, der in einer Holzkiste direkt zu seinen Füßen lag und all dieses scheinheilige Gehabe überhaupt nicht mehr mitbekam.