𝐊𝐀𝐏𝐈𝐓𝐄𝐋 𝟕𝟕

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Mit zitternden Fingern versuchte ich mir das Blut aus dem Gesicht zu wischen, das unaufhörlich von meiner Schläfe hinab rann und die Welt vor meinen Augen in einen dunkelroten Schleier hüllte

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Mit zitternden Fingern versuchte ich mir das Blut aus dem Gesicht zu wischen, das unaufhörlich von meiner Schläfe hinab rann und die Welt vor meinen Augen in einen dunkelroten Schleier hüllte. 

Mein Kopf fühle sich an, als hätte ihn jemand mit einer Streitaxt in zwei Hälften gespalten, mein Atem kam unkontrolliert und abgehackt, mein Herz raste viel zu schnell, viel zu schmerzhaft, meine Lungen stachen unangenehm beim Luft holen und das Bild vor meinen Augen war merkwürdig verzerrt. 

Und das alles nur wegen dieses blonden Schönlings im Strampelanzug , seiner unmenschlichen Kraft und seinem verfluchten Schild, der mit der Geschwindigkeit einer Gewehrkugel auf mich zu geschossen gekommen war und unter dem ich mich einen Sekundenbruchteil zu spät weggeduckt hatte. 

Würde ich jetzt nicht hier liegen, mit diesen stechenden Schmerzen im Kopf und der blutenden, beunruhigend tiefen Wunde an der Schläfe, hätte ich glatt geschworen, dass dieser Angriff mich zehn Zentimeter kürzer gemacht hatte. 

Hätte ich gekonnt, wäre ich sicherlich sofort aufgesprungen, hätte Rogers mit allen nur erdenklichen Schimpfwörtern beworfen und anschließend höchstpersönlich ins Nirwana befördert, doch mein Körper fühlte sich ungewöhnlich träge an, beinahe schon betäubt. 

Selbst wenn mein Denken nicht mit der Geschwindigkeit einer altersschwachen Weinbergschnecke vorangegangen wäre und meine Umgebung aufgehört hätte sich zu drehen, bezweifelte ich, dass meine Beine mich mehr als einige wackelige Schritte getragen hätten. 

Und so - mit dem Schwindel und dem unheimlich langsamen Denkvermögen - schaffte ich es nicht einmal den Blick zu heben, geschweige denn mich aufzurappeln und zu gehen. 

Rogers hatte ganze Arbeit geleistet, als er mir seine metallene Frisbee gegen den Kopf gedonnert hatte, soviel war klar, denn ich lag nun hier und war nicht sehr viel bedrohlicher als ein Hai in der Wüste, während der Silberarmige durch meine Verletzung abgelenkt war. 

Zumindest nahm ich das an, denn aus Erfahrung wusste ich, dass er Dinge sehr schnell aus den Augen verlor, sobald ich verletzt und blutend irgendwo herumlag und mich nicht mehr großartig rührte. 

Um ehrlich zu sein wunderte es mich ein wenig, dass er noch nicht alles stehen und liegen gelassen hatte, um mich mit unnötigen Fragen oder viel zu besorgten Blicken zu bombardieren. 

Aber es war gut so, denn das Letzte, was ich jetzt gebrauchen konnte, war seine Fähigkeit, alles maßlos zu übertreiben und aus einer zugegeben schmerzhaften, aber - höchstwahrscheinlich - ungefährlichen Verletzung eine todbringende Wunde zu machen, die auf der Stelle von irgendjemandem untersucht und versorgt werden musste. 

Er durfte diesen Auftrag nicht einfach über den Haufen werfen, nur um mir zur Hilfe zu kommen, denn Rogers Tod war dieses Mal wichtiger als unser Überleben - dass hatte Pierce mit seinen Worten sehr deutlich gemacht. 

Dieses Mal war es vollkommen gleichgültig, ob wir uns verletzten oder sogar starben, solange wir den Blonden und die Bedrohung, die er für Hydra darstellte, nur aus dem Weg räumten. 

𝐦𝐨𝐫𝐞 𝐭𝐡𝐚𝐧 𝐟𝐫𝐢𝐞𝐧𝐝𝐬 || 𝐛𝐮𝐜𝐤𝐲 𝐟𝐟Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt