𝐊𝐀𝐏𝐈𝐓𝐄𝐋 𝟗𝟖

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Ein leises Seufzen entfuhr mir, als Bucky eine weitere Dose voller Eintopf aus der Kiste zog und mir entgegenstreckte

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Ein leises Seufzen entfuhr mir, als Bucky eine weitere Dose voller Eintopf aus der Kiste zog und mir entgegenstreckte. 

Seit geschlagenen fünf Tagen hatten wir nichts weiter gegessen als pappigen Gemüseeintopf und lasche Linsensuppe, es war also nicht erstaunlich, dass mir dieses Zeug inzwischen zum Hals raushing und ich es am liebsten weggekippt hätte. 

Nur leider gab es an Bord des Schiffes nichts anderes - zumindest nicht für blinde Passagiere, die sich das Essen aus den Vorratskisten unter Deck stehlen mussten, da sie mit den riesigen Ladungen rohen Fisches, die in Kühltruhen herumstanden, nicht das geringste anfangen konnten. 

Hätten wir ein paar Holzscheite gehabt, mit denen man ein anständiges Feuer entfachen konnte und wären wir nicht mitten im Ozean auf einem Boot herumgetrieben, hätte ich aus den Fischen eine köstliche, warme Mahlzeit zubereiten können - so jedoch blieb uns nichts anderes übrig, als das geschmacklose Dosenfutter zu essen. 

Außer natürlich wir wollten die alten Kisten hier unten in Brand setzten, damit das gesamte Schiff abfackeln und letztendlich irgendwo im Atlantik ertrinken... 

"Was hast du?" fragte mein silberarmiger Begleiter und ließ sich neben mir auf den Boden sinken, um sich anlehnen und in Ruhe sein Essen verspeisen zu können. 

Ich warf einen Blick auf das Etikett meiner Dose, bevor ich ihm mit einem schlichten "Serbische Bohnensuppe" antwortete und mich dann wieder daran machte, das zähflüssige Zeug in mich hinein zu löffeln. 

"Schmeckt bestimmt besser als...", er hob seine eigene Mahlzeit an, um den vergilbten Zettel darauf entziffern zu können. "...Kartoffel-Steinpilz-Zwiebel-Eintopf!" 

Er verzog das Gesicht, als würde der klumpige Inhalt seiner Dose nun, da er wusste aus was er bestand, noch ekelhafter schmecken. 

"Du magst keine Pilze..." folgerte ich aus seiner unzufriedenen Miene, woraufhin er nickte und sich dann wieder daran machte, mit dem Löffel - den wir provisorisch aus einem der Dosendeckel geformt hatte - in seinem Eintopf herumzustochern. 

Ohne lange darüber nachzudenken hielt ich ihm meine eigene Portion brauner Pampe vor die Nase und bedeutete ihm, dass wir tauschen konnten, wenn er wollte. 

Skeptisch hob er die Augenbrauen. 

"Du willst das hier essen? Freiwillig?!" hakte er nach, als könne er nicht fassen, dass ich mich aus eigenem Willen dazu bereit erklärte, eine so scheußliche Suppe zu essen und ihm dafür meine eigene, wesentlich leckerere zu überlassen. 

"Ja, du willst sie ja ganz offensichtlich nicht essen, also her damit!" 

Halb beeindruckt, halb verwirrt überreichte er mir den schleimigen Brei und sah dann dabei zu, wie ich - ohne bei dem fürchterlichen Geschmack das Gesicht zu verziehen, wohlgemerkt - anfing die Suppe, falls man das überhaupt noch so nennen konnte, hinunter zu schlingen. 

𝐦𝐨𝐫𝐞 𝐭𝐡𝐚𝐧 𝐟𝐫𝐢𝐞𝐧𝐝𝐬 || 𝐛𝐮𝐜𝐤𝐲 𝐟𝐟Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt