𝐊𝐀𝐏𝐈𝐓𝐄𝐋 𝟒𝟗

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Schlag auf Schlag

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Schlag auf Schlag. 

Immer schneller, immer schmerzhafter und immer unaufhaltsamer rollte ich über die Steine.

Ein normaler Mensch wäre schon längst ohnmächtig, wenn nicht sogar tot, aber ich spürte jeden einzelnen Aufprall und jeden noch so kleinen darauf folgenden Schmerz. 

Ich spürte, wie mein Kopf gegen die Felsbrocken schlug und das Visier des Helmes zersplitterte, woraufhin ich von Angesicht zu Angesicht mit ihrer rauen Oberfläche Bekanntschaft machte. 

Ich spürte auch, wie mein Körper sich um die eigene Achse drehte und sich überschlug. 

Aber allem voran spürte ich die Schmerzen. 

Überall waren Schmerzen und um ehrlich zu sein, wünschte ich mir in diesem Moment nichts sehnlicher, als einfach das Bewusstsein zu verlieren, um diesen Schmerzen zu entkommen. 

Es war anders, als das Brennen des Serums, die Qualen der Gehirnwäsche oder das Grauen des Einfrierens. 

Es war so viel roher, so viel natürlicher und so viel direkter. 

Ein ganz einfacher Kampf. 

Stein gegen Mensch. 

Mensch gegen Stein. 

Und selbst mit all der Stärke und Kraft, die mir gegeben worden war, hatte ich nicht die geringste Chance, das hier irgendwie zu beenden. 

Ich war hilflos. 

Ich konnte mich nicht dagegen wehren. 

Das Einzige, was ich tun konnte, war, die Arme schützend um meinen Kopf zu legen, doch selbst das brachte nicht wirklich etwas. 

Es war ein langer Abhang, mit sehr vielen scharfkantigen Felsen und Steinbrocken, gegen die mein Körper geschleudert wurde und selbst mit voller Ledermontur, einigermaßen intaktem Helm und unmenschlicher Stärke, war ich bald so nahe an der Bewusstlosigkeit, dass das bisschen, was ich von der Welt sah, immer dunkler wurde. 

Vermutlich hätte ich nicht einmal mitbekommen, dass mein Sturz stoppte, wäre da nicht der Fluss gewesen, der seine nassen, kalten Finger nach mir ausstreckte, mich mit sich riss und einfach verschluckte. 

Dieses Mal war es kein Befehl, der mich daran hinderte irgendwie zu entkommen und auch kein gläsernes Gefängnis, das mich einschloss. 

Ich hatte schlichtweg keine Kraft mehr. 

Jeder Zentimeter meines Körpers schmerzte. 

Meine Schultern, mein Brustkorb und mein Rücken fühlten sich einfach nur unglaublich zertrümmert an, meine Glieder brannten und pochten und mein Kopf dröhnte so sehr, dass sich selbst jetzt, wo ich mich nicht mehr überschlug, alles drehte. 

Aber vielleicht drehte ich mich auch jetzt noch, ich wusste es nicht, denn ich konnte nicht einmal mehr sagen, wo oben und unten war in dieser grauen, trostlosen Unterwasserwelt. 

𝐦𝐨𝐫𝐞 𝐭𝐡𝐚𝐧 𝐟𝐫𝐢𝐞𝐧𝐝𝐬 || 𝐛𝐮𝐜𝐤𝐲 𝐟𝐟Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt